Frederick sammelt Sonnenstrahlen

77040_Cover_Lionni-Frederick_6.Aufl._11.5.2010:77040_Cover_LionnDie letzten Altweibersommer-Tage sind angebrochen. Machen wir es wie die Maus Frederick, die lieber Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für die kalten Wintertage sammelte, als Nüsse, Weizen und Stroh. Damit wir noch im tiefsten Winter den anderen Menschen und Mäusen Träume und Hoffnung schenken können. Die bezaubernde Kindergeschichte stammt aus der Feder von Leo Leonie. Sein Motto: „Ein gutes Kinderbuch sollte alle Menschen ansprechen, die noch nicht ihr Staunen und ihre wahre Freude am Leben verloren haben…. dafür mache ich sie……für mich und meine Freunde, die Kinder geblieben sind.“

Zur Person:
Leo Lionni, 1910 in Holland geboren, sah sich selbst als jemanden „zwischen den Welten“. Anfangs lebte er mit seiner Mutter und seinem jüdischen Vater in Amsterdam und sprach holländisch. Nach einem Jahr bei seiner Großmutter in Brüssel konnte er Französisch und durch einen anschließenden Umzug nach Philadelphia lernte er Englisch. Später, wieder zurück in Europa, lebte er in Italien, studierte in der Schweiz, lernte Italienisch und Deutsch und machte seinen College-Abschluss in Wirtschaft. Aber er träumte immer von der Kunst und davon, ein Künstler zu sein.

1939 ging er mit seiner jungen Frau und den inzwischen zwei kleinen Kindern zurück in die USA, wo er nach dem 2. Weltkrieg Art Director beim Magazin Fortune wurde. Zwischen einem Appartement in New York und einem Bauernhaus in Tuscany hin und her pendelnd konnte er sich lange nicht zwischen seiner Faszination für die kommerzielle Kunst und seiner Liebe zu der Welt der wahren Kunst entscheiden.

Der Durchbruch kam, als Leo Lionni in einem Zug von der Grand Central Station auf dem Weg nach Greenwich, Connecticut, saß und „Kleines Blau und Kleines Gelb“ erfand, um seine zwei kleinen und unruhigen Enkel Annie und Pippo zu unterhalten. Mit diesem 1959 verlegtem Buch und mit jedem weiteren, das folgen sollte, entdeckte Lionni sein Zentrum und seine Seele, begriff die Quelle aller Kreativität: das eigene Kindsein. „Ich mache keine Bücher für Kinder. Ich mache Bücher für den Teil in uns, der sich nicht geändert hat, der noch kindlich ist.“

Leo Lionni starb 1999

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13 Kommentare zu “Frederick sammelt Sonnenstrahlen
  1. Ursula Brendel sagt:

    Wunderschön, die Bücher von Leo Lionni gehörten zum täglichen Vorlesestoff meiner Kinder, besonders beliebt: Das kleine Blau und das kleine Gelb.

  2. iRolf sagt:

    …das ist schon mein ganzes leben lang „meine bibel“, mein kraftbuch. 😀

  3. Gudrun Charlotte Koser (aus München) sagt:

    Vielen Dank für diese schönen Zeilen. Insbesondere anlässlich der extremen rechten Positionen von CSU-Politikern aktuell. Da braucht man unbedingt Ihre positiven Kommentare als Ausgleich. Zwar nicht nur, auch Musik und anderes Gute gehört in das eigene Programm. Doch unbedingt weiter so. Werde diese, eine meiner Lieblingslektüren, für die ehrenamtliche Vorlesetätigkeit mit Grundschülern wieder einbringen.
    Herzlichen Dank!

  4. Sabrina sagt:

    Für mich auch immer wieder großartig! Begleitet mich auf meinem Weg wie in meinen Seminaren. Und erinnert immer wieder daran, was alles noch da ist, wenn anderes zusammenbricht oder wegfällt in unserem Leben. Wohltuend.

    Herzlich,
    Sabrina

  5. Anne P.-D. sagt:

    Frederick sammelt Sonnenstrahlen: Ich liebe diese Geschichte soooooo… sehr,…. als eine Nichte noch im Kindergartenalter war, habe ich mit ihr das Büchlein fast wöchentlich angeschaut, vorgelesen, sie auf Details in den Fotos aufmerksam gemacht, sie erzählen lassen, was sie alles auf den Bildern sieht etc. Und das Schönste in dem Buch: „Frederick, du bist ja ein Dichter, ich weiß es ihr lieben Mäusegesichter!“ Ich sammele auch gerne Sonnenstrahlen für den Winter!!!!! Da ich leider keine Freundin vom Winter bin! (Meine Nichte ist inzwischen 21 Jahre alt,… also liebe ich das Büchlein wirklich schon ganz schön lange! Und meine Nichte auch!!!!) Schön, dass es dir, liebe Sabrina, ebenfalls gefällt! Wir beide haben uns in der Woche ja auch schon auf deiner Seite ausgetauscht! 🙂

  6. Conny sagt:

    Wie oft ich die Geschichte erzähle, wenn Menschen das Gefühl haben, ihr Beitrag sei irgendwie nicht nützlich…

  7. Anne P.-D. sagt:

    Wie schön, dass Frederick, die Maus, wieder gezeigt wird! Fast vor einem Jahr habe ich schon kommentiert, aber ich lasse es mir nicht nehmen, meine Freude erneut hier kund zu tun!!!!
    Lieben Dank Bettina Sahling! Newslichter ist für mich täglich sowas wie Pflichtprogramm! Schön, dass es hier immer wieder Tolles zu entdecken gibt!!!! Herzlichen Dank für so viele tolle Themen immer wieder! UND FÜR FREDERICK!!!!!! 🙂

  8. Meike sagt:

    DANKE liebe Bettina fürdie Erinnerung. Ich habe es mir bestellt. Und drei weitere dazu. Einfach so schön 🙂 Die Vorfreude meiner inneren Kleinen hat schon begonnen. Hüpf, Spring, Froi und so.

    • Michelle sagt:

      Hallo Meike
      Als ich den Beitrag sah dachte ich mir, ich werde mir, neben diesem, eine paar weitere Bücher für meine innere Kleine zutun. Nun lese ich deinen Beitrag und sehe, dass du dasselbe denkst, das hat mich sehr gefreut! Ich habe schon ein paar Bücher und gestern wurde ja auch „Käthes wunderbare Reise …“ vorgestellt, das passt dann auch dazu.
      Liebe Grüsse
      Michelle

      • Meike sagt:

        Liebe Michelle,
        das erfreut mich ebenso, dass es dir ähnlich oder genauso geht 🙂
        Da hüpft mein Herz 💗

        Alles Liebe und Beste
        Meike

  9. Beatrice sagt:

    Frederick, mein absolutes Lieblingsbuch als Kind und eigentlich bis heute. Wie oft habe ich es schon zitiert. Eine Ode an die Kunst und an die Bedingungslosigkeit. Es ist heute wichtiger denn je, wenn man Kunst so schnell als nicht mehr systemrelevant erklären kann…darum habe ich Frederick vor einer Weile auch einen Blogeintrag gewidmet. Er ist zu wichtig für unser aller Seelenheil. Das mag pathetisch klingen, aber manchmal hilft Pathos, um Dinge zu verdeutlichen. Danke für die Newslichter, die uns imer wieder ans Wesentliche erinnern.

  10. Sanvja sagt:

    ich finde die Künstler/Innen werden in diesem Buch so wundervoll geehrt!

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