Ökologie des Mitgefühls

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Können wir von den Bienen lernen? Der Autor, Imker und Künstler Horst Kronberger entwickelt in seinem Buch „Weltwunder Bienenstock“  eine Ökologie des Mitgefühls. Eine „empathische Imagination“ könnte nicht nur Bienenvölkern, sondern auch der Tier- und Pflanzenwelt und vor allem uns Menschen einen Entwicklungsschritt ermöglichen, jenseits des Konkurrenz-Paradigmas.

„Mitgefühl allerdings nicht so verstanden, wie es im alltäglichen Leben auftritt, sondern als systematisch entwickelte, durch den Willen gesteuerte kognitive Kraft.“ Horst Kornberger

Wie können wir das lernen? Kornberger entnimmt seine Anregung aus dem Bienenstock und vergleicht die Arten des Schwärmens mit unserem Lernen. Wenn bei den europäischen Honigbienen eine neue Königin geboren wird, zieht die alte Königin mit einem Teil ihres Volkes aus dem Stock aus und überlässt den neuen Kräften ein gut vorbereitetes Gefüge. Die alte Königin schwärmt und sucht sich mit ihrer Erfahrung ein neues Zuhause. Beide Teile setzen sich dem Prinzip der Verjüngung und dem Wandel aus. Das neue Volk ist durch die junge Königin motiviert und das alte Volk bleibt beweglich. Kornberger nennt das neue Lernen »trans-paradigmatisch« und skizziert andeutungsweise einige Anregungen zu seiner Umsetzung.

Das Wesen des Bienenstocks

Susanne Reiter, die mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat, schreibt: „Dieses Buch bietet die Möglichkeit, die Ursachen des Bienensterbens ganzheitlich zu verstehen. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise zur Entwicklung der Bienenhaltung und Zucht und betrachtet die Probleme dieser Zeit aus einem anderen Blickwinkel und bringt uns ein Verständnis über die Art und Weise, wie wir mit den Bienen umgehen und wie wir mit ihnen umgehen sollten. Eine neue Betrachtungsweise und die Entwicklung einer Ökologie des Mitgefühls wird aufgezeigt. Aus dem Wesen des Bienenstocks entwickelt er Anregungen zur Neugestaltung wirtschaftlicher und pädagogischer Bereiche. Ein absolut lesenswertes Buch.“

Weltwunder Bienenstock – Von der Bienenkrise zur Ökologie des Mitgefühls

Verlagsinfo: Was der Autor, Imker und Künstler, in diesem Buch entwickelt, ist ein überraschend neuer Zugang, der unseren Blick auf dieses Problem grundsätzlich verändern kann. Er weist überzeugend auf, dass das Bienensterben nicht einfach der Varrao-Milbe angekreidet werden kann, sondern dass es hier um ein systemisches Problem im Umgang mit Bienen geht: die Art und Weise, wie sich die Bienenzucht in profitabler Absicht industrialisiert hat, führt heute zum Kollaps des Bienenstocks, der ein präziser Ausdruck unseres Umgangs mit Bienen ist. Dabei bleibt der Autor aber nicht stehen. Er entwickelt eine liebevolle Charakterisierung des Bienenvolkes und zeigtauf, in welchem noch nie bewusst gewordenen Ausmaß die Bienen, die er Meister-Ökologen nennt, Führer zu einem neuen Umgang mit der Natur werden. So kommt er auf den Begriff einer auch vom Buddhismus inspirierten mitfühlenden Ökologie und erweitert den Fokus, in dem er aus dem Wesen des Bienenstockes Anregungen zur Neugestaltung wirtschaftlicher und pädagogischer Bereiche entwickelt. Ein engagiertes Plädoyer für eine Radikalisierung ökologischen Denkens und Handelns und unseres Verhältnisses zu allen Tieren.

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2 Kommentare zu “Ökologie des Mitgefühls
  1. Renate Rahmstorf sagt:

    Liebe Bettina, was für eine schöne journalistische Seite; auf das Video von Silke Schäfer folgt jetzt der Bericht über dieses spannende Buch. Alles baut aufeinander auf. Danke für diese Inspirationen !!!

  2. Saran Lauwers sagt:

    Danke für diese Weisheit. Ich wußte das schon. Darum nehme ich Rübenzucker zum Süßen.

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