Buchtipp: Heimkehren

Gute Literatur kann immer auch helfen, aktuelle Geschehnisse tiefer zu verstehen. Das Buch „Heimkehren“ kann uns so anleiten, die anhaltenden Rassenunruhen in USA und die dafür maßgebende jahrhunderte lange Geschichte des Kolonialismus und Rassismus zu ergründen.

newslichter-Leserin Miriam Licht hat uns auf das Buch aufmerksam gemacht und schreibt:

„Ich habe die sehr gut gemachte Hörbuchfassung dieser Tage zuende gehört. Und bin von diesem Stück Literatur SEHR sehr beeindruckt. Und ich bin beglückt. Wir werden auch als EuropäerInnen jedweder Hautfarbe und AhnInnenreihe beschenkt durch dieses Werk. Mein Horizont, Herz und Verstand sind so so weit jetzt nach dem Lesen (Hören). Und dafür bin ich sehr dankbar.

Vielleicht noch zu deiner Orientierung: ich habe Germanistik, deutsche Literatur und Sprache studiert. Mein erster, sehr geliebter Beruf ist Buchhändlerin. Auch als Pressefrau und Lektorin habe ich vielfältig gearbeitet. Mit 40 Jahren hatte ich – geschätzt – bereits 10.000 Bücher gelesen.

Ich stelle selten ein Buch in die erste Reihe. Yaa Gyasis Buch „Heimkehren“ ist allerdings ein großartiges, äußerst bemerkenswertes Werk. In vielfacher Hinsicht.

Große Empfehlung!“

Zum Inhalt: Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird? Mit einer enormen erzählerischen Kraft zeichnet Yaa Gyasi die Wege der Frauen und ihrer Nachkommen über Generationen bis in die Gegenwart hinein.

Über die Autorin und die Übersetzerin:

Yaa Gyasi, 1989 in Ghana geboren, ist in den USA aufgewachsen. Sie hat Englische Literatur in Stanford studiert und einen Abschluss des Iowa Writers’ Workshops. Für ihr Debüt ›Heimkehren‹ erhielt sie von der National Book Foundation die Auszeichnung „5 under 35“ und wurde u. a. mit dem PEN/Hemingway Award for Debut Fiction ausgezeichnet. Die Autorin lebt in den USA.

Anette Grube, 1953 in München geboren, hat Anglistik studiert. Sie hat u. a. Arundhati Roy, Richard Yates, Ch. N. Adichie, T. C. Boyle, Vikram Seth, Kate Atkinson und Mordecai Richler ins Deutsche übersetzt.

Link zum Buch hier.

Link zum Hörbuch hier.

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