Vjosa: Europas letzter wilder Fluss gerettet

Die Vjosa in Albanien gilt als einer der letzten großen Wildflüsse Europas. Doch das Paradies war bedroht. An der fast 300 Kilometer langen, nahezu freifließenden Vjosa waren Staudämme und Kleinkraftwerke geplant. Zehn Jahre lang hat Eco Albania zusammen mit mehr als 30 Organisationen mit unzähligen Aktionen für den Erhalt des Wildflusses gekämpft. Jetzt der Erfolg: Die albanische Regierung verzichtet nach jahrelangem Streit darauf Staudämme zu bauen, um Strom zu gewinnen und hat einen Großteil des Gebietes – zusammen mit den Nebenflüsssen fast 400 Flusskilometer – zum Nationalpark erklärt – das ist einmalig in Europa.

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) half mit, Euronatur vom Bodensee und Riverwatch aus Österreich. Und die Outdoor-Bekleidungsfirma Patagonia, deren Gründer alle Gewinne, abgesehen von Reinvestitionen in die Firma, in Umwelt- und Klimaschutzprojekte investiert, unterstützte die Kampagne maßgeblich und sorgte für weltweite Publicity. Die Kalifornier haben zusätzlich mehr als 4,5 Millionen Dollar zugesagt für die wissenschaftliche Erforschung des Ökosystems, die Ausbildung von Rangern und die Förderung eines umweltverträglichen Tourismus im Nationalpark.

Die Vjosa entspringt im griechischen Pindos-Gebirge, dort heißt sie Aoos, und mündet nach 272 Kilometern im Süden von Albanien in die Adria. Zusammen mit seinen weit verzweigten Zuflüssen bildet dieser Fluss ein Ökosystem mit außergewöhnlicher Artenvielfalt. Die Staudämme hätten Landschaftsbild und den Artenreichtum dramatisch verändert.

Hier mehr zu dem Erhalt dieses einmaligen, wundervollen Ökosystem https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/reise/albanien-vjosa-nationalpark-wildfluss-e824691/

Und hier ein Video aus dem Jahr 2022 als im Frühsommer Wissenschaftler aus mehreren Ländern in Albanien unterwegs waren, um belastbare Beweise für die Einzigartigkeit der albanischen Wildflüsse zu sammeln. Ihre Expedition führt sie an die Vjosa und die Nebenflüsse Bence und Sushica.