Weltenwandler Teun Toebes – in WG mit Menschen mit Demenz

Teun Toebes Foto: Article 25 Foundation

Schon mit 21 Jahren zog der Niederländer Teun Toebes in ein Pflegeheim und möchte seitdem nicht nur persönlich, sondern auch mit seinem Buch und seiner Stiftung das Pflegesystem revolutionieren. Auf seiner eigenen Webseite steht über ihn: „Teun Toebes hat sich zum Ziel gesetzt hat, die Welt von Menschen mit Demenz zu verbessern.

Warum? Weil er der Meinung ist, dass jeder Mensch das Recht auf ein schönes, gleichberechtigtes und inklusives Zusammenleben hat und dass dieses Recht nicht durch eine einzige Diagnose beeinträchtigt werden sollte. Indem Teun sich für diejenigen einsetzt, die mit einer solchen Diagnose leben müssen, hofft er, die Zukunft positiv zu verändern.

Wie? Indem wir die Sache anders betrachten! Nur wenn wir beginnen, Menschen mit Demenz anders zu begegnen, kann sich die Zukunft ändern, nur dann kann das finstere Stigma der Hoffnung weichen. Denn nur wenn wir weiterhin den Menschen sehen, wird er nie verschwinden.“

Miriam Licht hat dieses newslicht gefunden und schreibt: „Beim Vorbereiten einer literarischen Lesung zum Thema „Das Herz wird nicht dement“ entdecke ich Teun Toebes. Der junge Niederländer ist Student und wohnt seit über zwei Jahren in der geschlossenen Abteilung eines Pflegeheims für Menschen mit Demenzerkrankung. Er hat gerade ein Buch veröffentlicht: „Der Einundzwanzigjährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet“. Aktuell entsteht außerdem ein Dokumentarfilm, für den er reist und sich mit dem Umgang mit Menschen mit dieser Erkrankung, dem Pflegesystem weltweit beschäftigt. Teun Toebes hat eine Stiftung ins Leben gerufen und ein großes Ziel: die Veränderung des Umgangs mit Menschen, die … vergessen. Auf ihre jeweils ganz persönliche Art. Was für eine Freude, sein engagiertes Sein in der Welt zu wissen.“

Der Bestseller aus den Niederlanden

Jeder fünfte von uns wird am Ende seines Lebens an Demenz erkranken – und womöglich in einem Pflegeheim landen. Wie aber werden wir dort leben? Dieser Gedanke trieb auch Teun Toebes, 22, um. Er ist gelernter Altenpfleger, der auf Menschen mit einer Demenzerkrankung spezialisiert ist. Seit er seinen Beruf gewählt hat, fragt er sich, wie alte Menschen möglichst würdevoll ihren Lebensabend verbringen können. Um noch genauer zu verstehen, wie es den Alten im Pflegeheim geht, zieht er kurzerhand dort ein und lebt mit ihnen Tür an Tür. Es entstehen wunderbare Freundschaften, aber auch Innenansichten aus dem Alltagsleben im Heim, von denen er in seinem Buch erzählt. Getragen wird Teun Toebes dabei von einer Vision, wie wir besser mit Demenzkranken umgehen und ihnen ein besseres Leben ermöglichen könnten. Denn eines Tages werden wir womöglich selbst betroffen sein.

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4 Kommentare zu “Weltenwandler Teun Toebes – in WG mit Menschen mit Demenz
  1. Bernadette Arnold sagt:

    Ich hab gerade auch im Fernsehen einen Bericht von Teun Toebes gesehen. Ich bin tief beeindruckt und berührt . Das Buch werde ich mir definitiv gleich bestellen. Es ist wundervoll und so tief berührend, wie er mit den Menschen mit Demenz umgeht. Teun Toeben ist eine große Inspiration und er wird ein Umdenken und Veränderung in sehr vielen Bereichen bewirken. DAS IST GELEBTE LIEBE MITGEFÜHL VERSTÄNDNIS uns. Um ihn zu bespreiben fehlen mir die Worte, ich kann einfach nur DANKE DANKE DANKE Teun Toeben sagen, DANKE FÜR DAS WAS UND WIE DU ES TUST. MENSCHEN WIE DICH BRAUCHT DIE WELT…mehr den jemals zuvor.

    • Miriam sagt:

      Inzwischen bin ich überzeugt vom Lebens-Lern-Impuls, dem Geschenk, dass uns angeboten wird im Erleben von demenziellen Veränderungen, sei es in uns selbst, sei es bei Menschen um uns herum. Denn der innerste Kern dessen, was hilfreich, dienlich ist und Kontakt und Miteinander gelingen lässt, dürfen wir in diesem Lernfeld so reichlich reichlich üben: gegenwärtig sein, zuhören, gelten lassen, bestätigen, einander lieben. Zuwendung ist alles. Ich muss nichts verändern, um Freude entstehen zu lassen in einem Menschen, dessen Erinnerung Abenteuer entstehen lässt, die herausfordern. Die ängstigen können auch. Und zwar die Betroffenen wie die Umgebung. Ich vermag als Begleitende anzubieten, was ich gewahr werde. Wie es gerade aussieht in dir. Und dazu ja sagen. Hohe Kunst des menschlichen Miteinanders. Mit und ohne Demenz.

      • Michelle sagt:

        .. und ich bin gerade am Wort „Zuwendung“ von dir, liebe Miriam des Lichts hängen geblieben, weil Zuwendung tatsächlich ein Wende-Punkt ist.
        Wenden wir uns jemandem zu, einem anderen oder uns selber, dann wendet sich so oft das Blatt.
        Zuwenden den Menschen, den Tieren, den Pflanzen zeigt: Ich sehe dich- und dies lässt uns Wurzeln wachsen, so nehme ich das gerade wahr. Einander wahrnehmen ermutigt, immer mehr von dem zu Leben, was in uns angelegt ist.
        Von Herzen, Michelle

  2. Michelle sagt:

    Für mich verkörpert Teun Tobes die Art, wie ich mir den Umgang untereinander, in allen Lebenslagen, wünsche:
    Auf Augenhöhe, achtsam, wertschätzend, voll herzlicher Zuneigung.
    Sehr schön, und ermutigend, die Doku.

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