Teil 3: Der Anfang vom Ende – und vom Anfang von allem
Die newslichter Fortsetzungsgeschichte Teil 3 – Kapitel 4: Auf dem Weg
Das Haus, an dem sie baut, ist ein inneres Haus. Lange hat Aside geglaubt, es ginge um ein Haus um darin zu leben. Und darum geht es ja auch. Aber eben nicht um ein äußeres, materielles. Sondern eins in ihr drin.
Langsam und allmählich hat sich ihr Alltagsverstand eingelassen auf das Begreifen, dass es in all der Zeit immer um das Weiten ihrer selbst hinein in ihr ganzes, vollständiges Dasein ging. Seitdem fließen ihr nach und nach Kräfte zu und Segenswege zeigen sich, die sie lange schmerzlich vermisst hat. Begegnungen auch, hie und da, die ihr Vertrauen in Verbindung, Verbundenheit allmählich wachsen lassen.
So wächst auch ihr Mut und ihr innerer Anker ins eigene Sein, in das Größere, das sie zeitlos und immer ist. Aside staunt, wie die große Schöpfergeistkraft aus dem Ewigen sich mehr und mehr in ihrem irdischen Mensch-Sein ausbreitet. Indem sie es zulässt. Einfach zulässt. Geboren aus Enge und großem Schmerz hatte sich ihre Wiedergeburt in das, was sie wirklich ist, ermöglicht. Das Wiedereintreten ins Große Ganze. Wackelig zwar manchmal noch. Doch mit jedem Schritt vorwärts in ihrem Körperkleid, ihrem Menschen Frau sein, jetzt hier, wächst auch ihre innere Weite.
In ihrem inneren Raum des Mutes und Zuspruchs ist es warm und lichtvoll. Sie findet ihn immer leichter. Seine Tür öffnet sich wie von Zauberhand sobald sie ihn vor ihrem inneren Auge sieht. Für dieses Sehen braucht sie inzwischen kaum mehr einen Gedanken. Immer selbstverständlicher eröffnen sich ihr diese Geschenke. Ganz außerhalb von gesprochenem oder gedachtem Wort. Die alte Sprache, die ihr so kostbar ist auf ihrem Weg, behält ihre hohe Schwingung. Ihre Segenskraft. Und ist doch nur ein schwaches Abbild jener hohen Frequenz, die sie aus uralten Räumen und Zeiten erinnert, die – so fühlt sie es – den Urgrund des Seins bilden. Des Seins von Welten, die alle gleichzeitig gegenwärtig sind – wenn sie nur hinsieht. Spürt. Fühlt.
Vom neuerdings auftretenden Sehen von Energieströmen mit ihren äußeren Augen will Aside ihrer Freundin Mira erzählen. Diese Klarheit ist nach und nach in ihr gewachsen, nachdem sich die neue Wahrnehmung zum ersten Mal ereignet hat. Sie ist gespannt, vorfreudig, aufgeregt. Jede ihrer Zellen vibriert. Sie spürt, dieses Vibrieren ist kein Ausdruck vor drohender Gefahr. Dieses Vibrieren ist das wilde, lebendige Sehnen all ihrer Zellen, erfüllt von überbordender Energie, mehr und mehr noch die Größe ihrer Schöpfergeistkraft in ihr zu befreien.
Neulich hat ihr betagter Nachbar im Treppenhaus vom Film über Quantenphysik erzählt, der ihn gerade bewegt. Sie hat aufgehorcht, gestaunt. Amseln kamen darin vor, die Planetentöne singen. Ihr will scheinen, dass auch sie energetisch wahrnehmen können, zu hören vermögen, was Forschenden unverständlich scheint. Dass auch sie anderswie Frequenzen spüren, die wahr und wirklich da sind. Sie freut sich, dass ihr Puzzlestücke zufallen, Geschenke in ihren Horizont, die sie ermutigen in ihrem Sein.
Ihre Freundin Mira ist eine, mit der sie vertrauensvoll sprechen kann. Im KonTakt mit ihr, das weiß Aside, wird sie einen Schritt vorwärts tun. Einen, auf den sie so lange zugegangen ist, seit sie vor Zeiten, in anderen Leben eine Verbindung verloren hat, die sie doch tief innen noch gegenwärtig weiß. Ihr Sein hier im Menschenkleid auf der Erde will in dieser Inkarnation Eigenes und Allumfassendes in die große Schönheit der Schöpfungsordnung wiedereintreten lassen. Letzte Nacht hat sie davon geträumt in Farben, Mustern, Bildern. In überbordender Fülle schillernde Frequenzen, sich webend im freien Raum. Erschaffen aus Stille, bergendem Dunkel und ewigem Licht.
Es braucht KonTakt, Verbindung, Fühlen, Spüren, gemeinsames Sehen – diese Worte waren in ihr, als sie am Morgen erwachte. Sie bringen Aside auf den Weg zu Mira. Sie ist bereit, in den Bus zu steigen. Sich fahren zu lassen bis zum Ende der Linie. Und von dort durch die abendliche Frühlingsluft zu laufen. Auf dem Weg sieht sie fremde Menschen vor sich, die sie nicht kennt. Ob die inneren Bilder wohl Begegnungen ankündigten im Hier und Jetzt? Sie weiß es nicht. Auch dieses Sehen ist ein neues Erleben, das sie vertrauensvoll gelten lassen kann. Ja, ihr Mut ist wirklich gewachsen.
Sie tritt durch das Gartentor und zieht am bunt gewebten Band der Türglocke, das durchzogen ist von Mustern, die ihr von irgendwoher vertraut vorkommen.
Nächsten Sonntag geht der Staffelstab des Schreibens an Alexandra Thoese weiter.
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Guten Sonntagmorgen,
ein wundervoller Text. Zum Träumen und Sinnen.
Von Herzen Danke.