Hoffnung auf abbaubaren Kunststoff

Lesezeit 2 Minuten –

Forscher des RIKEN Center for Emergent Matter Science haben in Zusammenarbeit mit der Universität Tokio einen bahnbrechenden, biologisch abbaubaren Kunststoff entwickelt, der gleich zwei entscheidende Vorteile bietet: Er löst sich im Meerwasser auf und bereichert gleichzeitig den Boden.

Geleitet wurde die Entwicklung vom japanischen Wissenschaftler Dr. Takashi Nishikawa und seinem Team. Ihre Innovation stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Plastikverschmutzung dar – und unterstützt dabei sogar nachhaltige Landwirtschaft.

Der Kunststoff basiert auf einer neuartigen Kombination aus Natriumhexametaphosphat, einem lebensmittelsicheren Zusatzstoff, und guanidiniumbasierten Monomeren. Diese Bestandteile bilden sogenannte Salzbrücken, die das Material stabil halten – bis es mit Meerwasser in Kontakt kommt.

Dann beginnt der Zersetzungsprozess: Bereits nach wenigen Stunden löst sich der Kunststoff vollständig auf – ohne Mikroplastikrückstände zu hinterlassen. In der Erde zersetzt sich das Material innerhalb von etwa zehn Tagen und setzt dabei wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff frei – Elemente, die das Pflanzenwachstum fördern und die Bodenfruchtbarkeit steigern.

Besonders vielversprechend ist: Der Abbau ist ungiftig, nicht entflammbar und kohlenstoffneutral. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen hinterlässt dieses Material keinen Schaden – sondern einen positiven Fußabdruck.

In Tests konnten bis zu 91 % der Zusatzstoffe und 82 % der Monomere zurückgewonnen und wiederverwendet werden – ein wichtiger Schritt hin zur Kreislaufwirtschaft.

Dank seiner Vielseitigkeit eignet sich der Kunststoff für zahlreiche Einsatzbereiche:
In der Landwirtschaft für biologisch abbaubare Mulchfolien und Saatgutbeschichtungen

In der Fischerei als nachhaltiger Ersatz für Netze und Seile, die sonst als „Geisternetze“ die Meere verschmutzen

Im Verbraucherbereich für umweltfreundliche Verpackungen, Besteck oder Lebensmittelbehälter

Diese Entwicklung aus Japan könnte nicht nur die globale Plastikverschmutzung drastisch verringern, sondern auch die Grundlage für eine neue Generation von biologisch abbaubaren, wiederverwertbaren und bodenfördernden Materialien legen – mit echtem Potenzial, sowohl den Umweltschutz als auch nachhaltige Landwirtschaft grundlegend zu verändern.

Quelle: https://www.riken.jp/en/research/labs/cems

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4 Kommentare

  1. GROSSARTIG !!!
    Danke für diese absolut positive GUTE NACHRICHT !!
    Ich habe sie gleich geteilt.
    Und für meine zehnjährige Nichte werde ich daraus wieder eine A4 Seite GOOD NEWS basteln. (Zum Sammeln in einem Schnellhefter.)
    Ich möchte, dass sich der Fokus der Kinder auf das GUTE in dieser Welt und diese wunderbaren Menschen lenkt, die solche wundervollen Erfindungen machen. Danke noch mal an euch!

    • Hallo Sabine, das ist eine wunderbare Idee mit dem Schnellhefter und den good news. Die Idee werde ich aufgreifen für meine Enkel. ☀️🫶

      • Danke liebe Annette, für Deinen Kommentar!
        Ja, diese News für die Enkel und Nichten zu schreiben macht einen selber auch noch ein bisschen schlauer. Und dann kommt der Quanten (?)- Effekt, dass immer mehr GUTES ins Blickfeld rückt. Viel Freude Dir und Deinen Kindern!

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