Paradox der Toleranz

Das Paradox der Toleranz von Karl Popper: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Gut, das klar zu haben!
Sir Karl Raimund Popper war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den Kritischen Rationalismus begründete.
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper
Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2020 und immer wieder gut zu wisssen!
sehr erfreulich, die ethische Klarstellung ….
grenzenlose Toleranz als Mode Narrativ des Neo-Liberalismus hat zu Ignoranz, Verlust von Respekt und
Verantwortung in persönlichen, wie gesellschaftlich-kulturellen Denkstrukturen geführt,
ebenso wird die Definition von Freiheit aus neoliberaler Verklärung im modifizierten Selbstanspruch
in ihrer Begrenzung zum Wohle der Gemeinschaft (universell)neu geschaffen werden
Danke dem Newslichter-Team 🙏
Wouwh – wie klar & prägnant auf den Punkt gebracht…….hätte ich nicht so hinbekommen, lag mir aber auf der Seele! Herzlichen Dank Birgitta
Ja ich war auch froh als ich auf diese passende Antwort gestoßen bin!
Für mich ist das weniger ein Paradox sondern eher eine Frage der Betrachtungsebene. Paradox mag es in der menschlichen Ebene der Dualität erscheinen. Aus spiritueller Sicht des Ganzheitsbewusstseins, in das hinein wir alle gerade erwachen, ist Toleranz für mich bedingungslos wie die alles durchdringende Liebe. Spirituell gelten kosmisch-geistige Gesetze, die sich unterscheiden von den irdischen. Die Herausforderung für uns ist ja gerade das: Wie bringe ich den Himmel auf die Erde? Wie bringe ich dieses scheinbare Paradox, das nicht nur das Thema Toleranz betrifft, in meinen Alltag, der sich von 3D nach 5D bewegen will? Für mich ist das Lösungswort „innere Ausrichtung“, das Bewusstwerden dieser Ebenen, die wir einander annähern wollen als Menschen. Es ist ein Unterschied, ob ich die Intoleranten bekämpfe, weil ich überzeugt bin, Recht zu haben und die Demokratie schützen will. Oder ob ich ihnen Grenzen setze, aus einem Einheitsbewusstsein heraus.
Deine Betrachtungsweise liebe Bettina, sie fußte in das was mir beim lesen begegnet war,
und spüre, dass die Qualität der “ BEDINGUNGSLOSIGKEIT “ für mich darin stimmig liegt…
Fühle und denke ich “ BEDINGUNGSLOS, “ fällt das duale Denken weg, und die TOLERANZ nimmt ihren Platz ein…
Vielen DANK
Viola
In den letzten Jahren habe ich öfter darüber nachdenken müssen, weil für mich irgendetwas nicht mehr gestimmt hat mit dieser Denkweise. Ich fand, sie hat oft Benutzung gefunden um gegensätzliches Gedankengut als intolerant zu bezeichnen und damit als der inhaltlichen Auseinandersetzung nicht würdig. Was in meinen Augen oft dazu führt, dass sich Menschen noch mehr ausgegrenzt fühlen und noch weniger gehört. So finde ich dieses Paradox zwar im Grunde richtig, aber versuche es mit viel Herz und Offenheit anzuwenden. Gerade hier im Osten Deutschlands wohnt noch viel Schmerz, resultierend aus der doppelten Traumatisierung aus Krieg und Wende/Wiedervereinigung. Und die wachsende Überforderung in Bezug auf Globalisierung,, Kapitalismus und Ökokrise kommt da noch hinzu.
Das Geschehen der letzten Jahre ist ein guter Zeitpunkt um da (endlich) hin zu schauen und mich nicht mehr hinter meinen Werten zu verstecken, im Glauben, auf der ‚richtigen“ Seite zu sein. Ich finds schwer.
❤️
Für mich helfen diese Sätze klar zu bekommen, worüber oder wie ich nicht diskutiere. Wenn ich z.B. Hassreden gedeihen lasse, untergräbt das die Grundlagen einer toleranten Gesellschaft. Das heißt nicht den Kontakt abzubrechen oder nicht mehr miteinander zu sprechen und zuzuhören.
Ja, Bettina, unbedingt !!! Ich lerne auch gerade, klare Kante zu zeigen und laut zu sagen, wenn ich nicht mehr dulde, dass etwas in meiner Gegenwart ausgesprochen wird. Und ich habe auch festgestellt, dass meine obige Position manchmal aus Angst gespeist wird:. Zum einen weil in meinem Elternhaus das als gefährlich gesehen wurde, eine andersartige Meinung zu haben und ja nicht aufzufallen oberstes Gebot war (Kriegskinder und Stasi/DDR-Diktatur-Erfahrungen) Und zum anderen weil eine frühkindliche Bindungsstörung bei mir dazu führt, dass Zurückweisung und aus dem Kontakt gehen immer noch von meinem System als lebensbedrohlich empfunden wird und ich mich dann erstmal regulieren muss. Das ist gerade mein grosses Lernfeld im persönlichen und auch im gesellschaftpolitisch aktiven Umfeld.
Danke Bettina, für den Raum hier und das Du dieses Thema aufgegriffen hast.