Selbstliebe heilt

Selbstliebe ist der goldene Schlüssel – und doch fühlen wir uns immer wieder völlig überfordert mit ihr. Wir lieben uns, wenn wir “gut” sind und den Vorstellungen anderer entsprechen. Und wenn wir uns “Liebe” schicken, dann tun wir das manchmal nur mit der Absicht, “schlechte” Gefühle oder Gewohnheiten zum Verschwinden zu bringen. Doch das ist nicht wirklich Liebe. Es ist der anstrengende Versuch, uns aus einer Angst heraus so zu verändern, dass wir einem Idealbild entsprechen.

Doch was wäre, wenn wir genau hier anfangen würden? Wenn wir diesen “unannehmbaren” Gefühlen einfach bedingungslose Liebe schicken? Wenn wir den Wert von allem, was in uns schwingt, anerkennen? Dann wird es leichter und weiter in uns. Und die Emotionen kommen ins Fließen und beginnen zu heilen. Wir bekommen Impulse, was uns jetzt guttun würde. Wer oder was uns nun unterstützen könnte. Ein Gespräch mit einer Freundin oder einem Freund, eine Begleitung durch einen Coach oder eine Therapeutin. Und wir sind es uns auch wert, dafür zu gehen. 

Wenn wir uns auf diese Weise für inneren Frieden öffnen, lernen wir, was Liebe eigentlich ist. Es ist meist nicht das, was uns als “Liebe” von unserem Umfeld vorgelebt wurde. Denn Liebe wurde in der Regel mit Bedingungen verknüpft. Wenn ich mich auf eine bestimmte Weise verhalte oder etwas Bestimmtes ausstrahle, dann werde ich geliebt. Wenn ich dir deinen emotionalen Ballast abnehme, Opfer bringe und dich schone, dann liebe ich dich. In unseren ersten Lebensjahren übernehmen wir von nahestehenden Personen deren Vorstellungen über Liebe. Damit leben wir deren emotionale und mentale Muster weiter, die einst aus einer gewissen Not oder aus einem Mangel heraus entstanden sind, um ein System stabil zu halten. Und natürlich wenden wir diese alten Vorstellungen über Liebe auch auf uns selbst an. Doch wenn wir diese Programmierungen erkennen und anerkennen, dass sie ausgedient haben, dann können wir sie auch hinter uns lassen. 

Tief in dir weißt du, was wahrhaftige Selbstliebe ist. Du kannst dich erinnern und sie wieder aktivieren. So viele Anteile in dir warten nur darauf, dass du sie wieder lebst. Wilde, freie, wissende, verbundene, einfühlsame, verletzliche, zarte Anteile. Dein inneres Kind will nicht nur in seinem Schmerz gesehen und geheilt werden, es mag in seinem Licht leuchten und seine Schätze mit der Welt teilen. Es braucht einen sicheren Raum in dir, um da zu sein und frei in dir zu schwingen. Jedes Mal, wenn du als Erwachsene/r wieder voll und ganz präsent bist – egal, was du in diesem Moment fühlst – kann dein inneres Kind entspannen. Es liebt es, dich in deiner entspannten, authentischen Kraft zu spüren. Dann kann seine kindliche, verspielte Energie in deinem Selbstausdruck mitschwingen und damit Leichtigkeit und Freude in die Welt bringen. Manche deiner Tätigkeiten, manche Situationen und Orte liebt dein inneres Kind ganz besonders. Was ist es bei dir? Wann jubelt dein inneres Kind? Wann erfüllt es dich mit seiner Freude? Es lohnt sich so sehr, dieser Spur immer wieder zu folgen …
Im täglichen Leben sind wir nicht immer bewusst mit unserem inneren Kind verbunden. Und gleichzeitig gibt es immer wieder Situationen, in denen wir unbewusst so denken, fühlen und handeln, als wären wir noch ein Kind. Dann verlassen wir unser inneres Kind. Denn als Erwachsener sind wir dann “verschwunden”. Meist kommt unser verletztes inneres Kind dann in Not. Eine alte Verletzung wird reaktiviert. Vor allem, wenn wir es in bestimmte Situationen hineinschicken und selbst gar nicht wirklich anwesend sind. In Beziehungen geschieht das häufig. Das ist in einem gewissen Maße völlig normal. Vielleicht haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir mehr Aufmerksamkeit, Verständnis, Mitgefühl und Liebe bekommen, wenn wir uns kindlich zeigen. Wenn wir aber ehrlich sind, dann fühlt es sich nicht richtig an, sondern anstrengend und schmerzlich. Zwischenmenschliche Spannungen und Enttäuschungen sind die Folge. Die Heilung, die eigentlich geschehen möchte, kann in der Regel nicht geschehen, wenn wir nicht präsent sind. Der Schmerz kann uns jedoch aufwecken und erinnern, dass wir uns verlassen haben. Und dann können wir bewusst zu uns zurückkehren. 

Tief in uns gibt es ein geheiltes inneres Kind, für das es ganz selbstverständlich ist, sich als Mittelpunkt des Universums zu fühlen. Es zeigt sich authentisch und ungeniert mit allem, was gerade da ist – voller Neugier, Lebendigkeit und Freude. Es kümmert sich nicht darum, was andere denken könnten. Ob es “richtig” oder “falsch” ist. Es IST einfach. Und damit ist es auf die natürlichste Weise in der Selbstliebe. Es empfindet sich selbst von sich aus wertvoll. 

Für diese wahre Liebe dürfen wir uns wieder öffnen. Wir dürfen alles loslassen, was uns bisher scheinbar von ihr getrennt hat. Hierfür braucht es auch immer wieder einen offenen und ehrlichen Blick in die Vergangenheit, um die Verletzungen in eine Heilung zu bringen, die hinter unseren trennenden Mustern und Blockaden liegen. Am besten gelingt das mit der liebevollen Begleitung eines Menschen, der sich gut damit auskennt. Denn diese Muster haben sich wie Schalen um unseren wahren Kern gelegt und die Ursachen für diese Schalen befinden sich auf unterschiedlichen Ebenen. Um diese Schalen Schicht für Schicht aufzulösen, benötigt man geeignete Tools, die eine leichte Transformation ermöglichen.

Und nicht zuletzt braucht es eine gewisse Disziplin, um uns die Gewohnheiten bewusst zu machen und zu ändern, die uns vielleicht – trotz der inneren Heilungsprozesse – immer wieder ins Alte zurückziehen. Wir dürfen ganz bewusst eine neue Identität annehmen. Sie darf gewissermaßen trainiert werden, so dass sie immer stärker wird und allmählich die alte ablösen kann. Auch hierbei dürfen wir uns immer wieder Inspiration holen …

Wer bist du in deiner neuen Identität?
Du verkörperst das, wofür du hier bist. Du lebst es.
Und deine Seele jubelt!

Alles Liebe,
Amaresh

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