„Wir können es eben noch nicht besser“

… hörte ich neulich in einem Interview auf YouTube mit Hanni Rützler. Hanni Rützler ist Trendforscherin in Sachen Ernährung. Sie beobachtet und erforscht den Wandel der Ernährung. Ihren Vortrag fasste sie zusammen mit den Worten: „Wir können es eben noch nicht besser“.
… Aber wir können täglich unser Bestes versuchen – setze ich hinzu
Da war ich gerufen. Nach langer Zeit einmal wieder.
Auch die Köchin kann es manchmal nicht besser. Ich war appetitlos. Ich wusste nicht mehr, worüber ich schreiben sollte. Über Ernährung war doch schon alles gesagt, oder?!
Und ich wusste nicht mehr, was ich kochen sollte. Mein Inneres fühlte sich wie ein Hase mit hängenden Löffeln. Kein schönes Gefühl für mich, aber gut zu erforschen, dieses Gefühl der Unlust, zu kochen. Normalerweise ist kochen für mich direkt mit Lebensfreude verbunden.
Kochen ist meine Meditation. Während des Kochens, verbinde ich mich mit mir selbst, im wahrsten Sinne erdet es mich. Die Vorstellung der Geschmäcker, wie sie miteinander gehen; welche Farben sie miteinander entwickeln. Welcher Geschmack geht in Kontrast? Welche Aromen verbinden sich, und wie greift die Alchemie des Kochens selbst in das entstehende Ergebnis mit ein? Die Veränderung von Konsistenz, von Biss-Erlebnis, von Schmelz im Mund – sich all das vorstellen zu können, ist das kreative Geschehen, das sich Kochen und Rezeptentwicklung nennt. Für diese Vorstellungskraft braucht es eben Appetit.
Aus dieser Phase der Appetitlosigkeit hat sich auf anderer Ebene etwas entwickelt: Gerade bin ich an einem Schreib-Projekt, in dem ich jene Menschen anspreche, die nicht gern kochen, die vielleicht bisher gar nicht gekocht haben, oder meinen, Kochen sei Zeitverschwendung. Es ist ein Abenteuer, sich an dieses Thema zu wagen. Es heißt, von mir selbst zu erwarten, meine Passion und Leidenschaft übertragen zu können auf Menschen, denen genau dieses „Gen“ fehlt?! Ich weiß, hier bin ich ganz selbstbewusst, dass meine Rezepte das können. Nun bin ich gespannt, ob ich auch die richtigen Worte finde, damit jene Menschen sich angesprochen fühlen, den Schritt an den Herd zu gehen. Mein Credo ist dabei: Wer nicht gern kocht oder noch nicht kochen kann, sollte sofort solche Rezepte erhalten, die leicht zu kochen sind und dennoch voller Geschmackstiefe von selbst überzeugen.
Wie stehst Du zum Thema kochen? Kochst Du selbst? Lässt du dich lieber bekochen? Was würdest du gern lesen, wenn du ein Kochbuch findest, das explizit für Kochmuffel geschrieben ist? Ich freue mich riesig auf deinen Kommentar, was Du dazu denkst!
„Du bist, was du isst“. Dieser Satz prägt mich und mein Koch/Essverhalten sehr. Ich liebe es daher mich täglich selbst zu bekochen. Je bunter, desto freudiger; je regionaler, desto heimischer; je biologischer, desto lebendiger; je wärmer, desto wohliger….;-)
Ja! Ich bin immer das was ich grad esse.
Ich würde mit Selbstliebe locken. Was für ein Geschenk es an miich selbst ist, wenn ich etwas Gutes für mich selbst koche…
Liebe Charlotte, für mich hätte so ein Kochbuch ganz einfach sein müssen, nur wenige Zutaten und diese leicht zu besorgen. Nichts exotisches, wo ich erst suchen muss, wo ich die Gewürze kaufen kann. Nach einem Arbeitstag war alles Aufwendige zu viel. Einfach, gesund und leicht zuzubereiten.
Heute als Rentnerin koche ich sehr gerne und kreativ, eben weil ich Zeit habe, sowohl für den Marktbesuch als auch fürs Kochen!
Ich würde mich über die Klassiker freuen, die man immer wieder kocht. Nudeln mit Tomatensosse, Kartoffelbrei, Reisgerichte. Immer jeweils klassisch zubereitet und dann aber mit Alternativen, so dass man je nach Lust und Zeit, Vermögen und Zutaten und Intentention das Gericht raffinierter, fleischloser, gesünder machen kann. Sozusagen ein mitwachsendes Kochbuch. 🙂
Kochen ist an sich einfach. Sprich die einfachsten Sachen sind oft am besten. Für mich war es echt DIE Erleuchtung, zufällig ein Buch über das Kochen mit den 5 Elementen in die Finger gekriegt zu haben (lag am Straßenrand zum Mitnehmen). Schmeckt alles klasse, wenn man es so zusammen kocht/kombiniert, nix Aufwendiges. Das mache ich jetzt seit knapp 20 Jahren so. Und natürlich die Zutaten. Ich habe den Luxus eines Gemüsegartens, in dem natürlich auch viel Arbeit steckt, trotz Permakultur. Wenn ich das Gemüse im Supermarkt sehe, wird mir schlecht. Und da ich in einer Gegend lebe, wo Gemüse konventionell auf riesigen Äckern angebaut wird, weiß ich auch, warum ich das nicht essen will.
Ein paar gute Gewürze sind auch noch wichtig.
Wow, genau auf einen solchen Tipp habe ich gewartet!
Danke liebe Sabine!
Und danke auch an dich, liebe Charlotte, für den wundervollen Impuls, darüber nachzudenken, wie „mein Lieblingskochbuch“ aussehen sollte: Die Antwort könnte die von Sabine sein.
Ich koche übrigens gerade meine rote Beete ein, damit mein Mann sie verwenden kann …. ich bin nicht nur mit einem feinen Gemüsegarten, sondern auch noch mit einem Mann beschenkt, der mich meinen Weg gehen und mich währenddessen lässt und mich auch noch lecker und meist sehr gesund bekocht! <3
Herzensgrüße
Imke
Liebe Charlotte,
in einem Kochbuch wünsch ich mir Bilder, die mich locken, damit ich Lust habe, das Gericht nach zu kochen bzw. zu kochen. Ich wünsch mir Rezepte, die einfach sind. Gerade wenn ich (wie jetzt) krank bin und wenig Energie habe, möchte ich dennoch kochen können/wollen.
Geschmacklich braucht es für mich wenig Exotisches. Eher ländlich und regional.
Die Rezepte meiner Oma, vielleicht ein bisschen abgewandelt. Die Gewürze
Thymian, Wacholder, Lorbeer, Curry, Cumin, Pfeffer, Salz, Zimt, Muskatnuss und Schwarzkümmel mag ich sehr.
Alle Sinne essen mit. Daher braucht es eine Ansprache, in der es gelingt, sie mitzunehmen.
Über Soßenrezepte freue ich mich, denn bei meinen fehlt es oft an Geschmack und einer Idee!
D A N K E Dir 💗