Film-Tipp: Ich bin der Fluss
Der Māori-Flusswächter Ned Tapa nimmt die Filmemacher:innen, internationale Wasservertreter:innen und Aktivist:innen mit auf eine Kanufahrt auf dem Whanganui River in Aotearoa, Neuseeland. Der 320 Kilometer lange Fluss ist der erste weltweit, der als juristische Person anerkannt wurde. Seit über 150 Jahren kämpfen die Māori leidenschaftlich für den Schutz ihrer heiligen Lebensader.
Auf diesem spirituellen Wasserweg teilen die Reisenden Geschichten von Widerstandskraft, Zerstörung und Heilung. Durch den Geist des Flusses als Begleiter und Erzähler reflektiert der Film über indigene Weisheit, die Verbundenheit allen Lebens und die globale Bewegung für die Rechte der Natur. Ein Aufruf, unsere Wertesysteme gegenüber der Natur und der Gemeinschaft zu überdenken – zum Wohle allen zukünftigen Lebens auf der Erde.
Ich empfinde es als meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ich das, was mir gegeben wurde, an andere weitergebe. – Ned Tapa (Whanganui)
Mission
Im Interesse künftiger menschlicher und nicht-menschlicher Generationen ist es an der Zeit für eine neue, die Natur einbeziehende Demokratie, ein neues Narrativ, in dem nicht-menschliche Lebensformen wirksam vertreten sind.
Der Film I Am The River, The River is Me will dazu beitragen, Umweltgesetze zu verabschieden und die Arbeit von Naturschützern, politischen Entscheidungsträgern, Politikern und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu bestätigen: Er kann helfen, Einigkeit zu schaffen, einen Wertewandel herbeizuführen und zum Verständnis der Bedeutung indigenen und lokalen Wissens für eine nachhaltige Beziehung zu aquatischen Ökosystemen sorgen.
Unsere Abhängigkeit von gesundem Wasser zu erkennen, eine gesunde Beziehung zum Wasser – von Vormundschaft und nicht von Besitz – und letztendlich, dass wir selbst Wasser in allem Leben sind.
Quelle: https://iamtheriver.org/
Der Film läuft aktuell in ausgewählten Kinos und ist bei apple-tv zu streamen.
Aktuelle Entwicklungen in Südamerika und Berlin
Der Regionalrat der Stadt Puno in Peru hat den Titicacasee im Rahmen eines kommunalen Dekrets („ordenanza municipal“) als Rechtssubjekt anerkannt. Der Titicacasee ist das größte Süßwassergewässer Südamerikas und der höchstgelegene der großen Seen der Welt. Die Resolution wurde von der Organisation der Aymara- und Quechua-Frauen, die sich für die Verteidigung des Wassers und des Titicacasees in Puno zusammengeschlossen haben, eingebracht. Ihre Präsidentin, Soraya Poma Cotrado, erklärt: „Für uns ist der See unsere ‚Qhuta mama‘ (Mutter See), er ist unser Leben, und deshalb haben wir für ihn gekämpft.“ Der Titicacasee liegt auf einer Höhe von 3.810 Metern über dem Meeresspiegel, zwischen Peru und Bolivien, und erstreckt sich über eine Fläche von 3.300 Quadratkilometern. Er ist ein riesiges Wasservorkommen und die Wiege des überlieferten Wissens der indigenen Völker der Anden.
In Berlin setzt sich ein Netzwerk mit dem Projekt „Ich bin die Spree“ für die Rechte eines deutschen Flusses z.B. mit Systemaufstellung ein. Mehr dazu auch bei heute.de