Fluss als Lebewesen anerkannt

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Seit über 140 Jahren kämpften die Maori um die Anerkennung des Whanganui-Flusses als Lebewesen. Jetzt trat ein Gesetz in Kraft, das den Fluss zu einer Person erklärt. Und mit Rechten ausstattet – ähnlich den Grundrechten der Menschen. Es wäre schön, wenn dieses bisher einmalige Urteil auf viele andere Flüsse, Wälder und Landschaften übertragen würde!

Das Geo Magazin berichte, dass die Richter in Neuseeland letztendlich der Argumentation der Maori folgten, der Fluss sei ein Lebewesen. Tatsächlich spielt der Whanganui River in der Weltanschauung der Ureinwohner, der Whanganui Iwi, eine zentrale Rolle. Sie sehen und verehren in ihm einen mythischen Vorfahren. „Die Sicht der vergangenen 100 Jahre ist, dass man den Fluss besitzen und managen kann. Doch für uns ist er ein lebendes Wesen, ein unteilbares Ganzes“, sagte Gerrard Albert, der Verhandlungsführer des Maori-Stammes. „Wir sind nicht die Herrscher über die Natur, sondern ein Teil von ihr“, so Albert weiter. „Dieser Grundüberzeugung gemäß wollen wir leben.“

„Es mag manchem zunächst merkwürdig vorkommen, dass ein Naturgegenstand als juristische Person anerkannt wird“, erklärte Chris Finlayson, Verhandlungsführer der Regierung. „Aber es ist nicht merkwürdiger als der Status von Stiftungen, Unternehmen oder Aktiengesellschaften.“

Ähnlich wie das deutsche kennt auch das neuseeländische Recht einen Unterschied zwischen natürlichen und juristischen Personen. Natürliche Personen können nur Menschen sein. Juristische Personen dagegen sind beispielsweise Vereine und Stiftungen. Und in Neuseeland gehört nun auch ein Fluss dazu. Da der seine Interessen vor Gericht nicht selbst vertreten kann, bekommt er zwei Vertreter an die Seite gestellt: einen von der neuseeländischen Regierung und einen von den Whanganui Iwi.

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Bettina Sahling
Bettina Sahling

Bettina Sahling ist die Gründerin und Hauptakteurin hinter dem Online-Magazin newslichter.de, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2009 der Verbreitung positiver Nachrichten widmet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, täglich inspirierende Geschichten und gute Nachrichten zu teilen, um den Lesern Hoffnung und positive Impulse zu geben.

5 Kommentare

  1. Das könnte doch ebenso gut für unseren ganzen Planeten gelten: ist unsere Erde denn nicht auch ein unermesslich intelligentes, atmendes, stoffwechselndes, fühlendes und schöpferisch tätiges Lebewesen?

  2. Whanganui kenne ich, ein Bekannter dort hat eine Pferdezucht. Die Maoris hatten schon in den 1940er Jahren die weitere Besiedlung gestopp. Deshalb gibt es dort die Bridge to Nowhere. Das Museum von Whanganui hatvsehr viele Exponate zur Geschichte. Übrigens es gibt noch den kleine Whanganui Fluss auf derSüdinsel!

    • „bridge to nowhere“ ist ein Nachlass einer verfehlten Besiedlung/farming venture nach dem Ersten Weltkrieg. Zurückkehrende Soldaten bekamen vom Vater Staat freies Land in den Hinterblöcken am Whanganui Fluß. Vergebliche lange Mühen der neuen Besiedlung machten eine Erfolg aussichtslos – the land was too tough! ……. was nur geblieben ist „Die Brücke nach niegendwo“ ! Ein interessanter Ausflug mit einem Jetboat ….. go and see it.

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