15 Jahre Gemeinwohl-Ökonomie

Lesezeit 3 Minuten –

Es gibt sie, die guten Ideen, die neuen Konzepte, die schon lange wirken: Am 6. Oktober 2025 feiert die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) – seit 2024 unter dem internationalen Namen ECOnGOOD – ihr 15-jähriges Bestehen. Ein Meilenstein für ein alternatives Wirtschaftsmodell, das weltweit an Bedeutung gewinnt. Seit der Gründung 2010 in Österreich, Bayern und Südtirol haben sich über 1.400 Unternehmen, knapp 50 Gemeinden und zahlreiche Bildungs- und Finanzinstitutionen der Vision angeschlossen, wirtschaftlichen Erfolg neu zu definieren: nicht über Gewinnmaximierung, sondern über den Beitrag zum Gemeinwohl.

„Ein neues Wirtschaftsmodell braucht vermutlich 150 Jahre, bis es friedlich reifen und demokratisch umgesetzt werden kann. Die ersten 15 Jahre sind wir erstaunlich weit gekommen“, sagt Christian Felber, Initiator der Bewegung. „1.400 anwendende Organisationen, fast 50 Gemeinwohl-Gemeinden, Gemeinwohlkonto, ECOnGOOD Business Canvas, ein Lehrstuhl in Valencia, drei wissenschaftliche Konferenzen, 86 Prozent Mehrheit im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, Vereine von Bayern und Baden-Württemberg bis Argentinien und Japan. Wir gehen in die nächste Runde und freuen uns auf die nächsten 15 Jahre.“

Wirtschaft anders denken: wertebasiert und zukunftsfähig

Herzstück der GWÖ ist die Gemeinwohl-Bilanz: ein Instrument, mit dem Unternehmen, Kommunen und Organisationen ihren gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Beitrag sichtbar machen, jenseits reiner Finanzkennzahlen. Dr. Ralf Nacke, Sprecher ECOnGOOD Switzerland und Gemeinwohl-Berater, beschreibt ihren Nutzen: „Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Kompass für Organisationen, die nicht nur erfolgreich, sondern auch verantwortungsvoll handeln wollen – die wirtschaften mit Blick auf Mensch, Umwelt und Zukunftsfähigkeit.“ Auch Städte wie Stuttgart oder Hamburg bilanzieren inzwischen ihre öffentlichen Betriebe.

International wächst die Bewegung kontinuierlich. Noriaki Ikeda, Mitbegründer von ECOnGOOD Japan, sagt: „Menschen in Japan haben sich vor Kurzem der lebendigen und warmherzigen GWÖ-Bewegung angeschlossen, weil sie auf universalen Werten basiert. Wir sehen die Chance, mit der GWÖ alte japanische Werte wie Ikigai in der Wirtschaft zu revitalisieren.“

Luciana Cornaglia, Sprecherin aus Argentinien ergänzt: „Erst 15 Jahre und so viele Errungenschaften! Es ist unglaublich, was ein sinnstiftender Zweck zusammen mit leidenschaftlichen Menschen bewirken kann. Lasst uns weiterhin die Sämchen verbreiten, damit ECOnGOOD auf jedem Kontinent eine immer stärkere Alternative wird und in unseren Herzen noch mehr erblüht.“

Die Gemeinwohl-Ökonomie zeigt: Eine Wirtschaft, die den Menschen dient statt umgekehrt, ist nicht nur möglich – sie wird bereits gelebt. Und sie hat gerade erst begonnen.

Über die Gemeinwohl-Ökonomie | ECOnGOOD

Die weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung nahm 2010 in Wien ihren Ausgang und basiert auf den Ideen des österreichischen Publizisten Christian Felber. Seit 2024 tritt sie international unter dem Namen ECOnGOOD auf, um größere Bekanntheit und Wiedererkennung zu erreichen. Die GWÖ versteht sich als Wegbereiterin für eine gesellschaftliche Veränderung in Richtung eines zukunftsfähigen, verantwortungsbewussten und kooperativen Miteinanders im Rahmen eines ethischen Wirtschaftens. Erfolg wird nicht primär an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit dem Gemeinwohl-Produkt für eine Volkswirtschaft, mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und Organisationen und mit der Gemeinwohl-Prüfung für Investitionen. Die Bewegung zählt heute weltweit rund 11.000 Unterstützer*innen, 5.000 Mitglieder in über 170 Regionalgruppen, 35 GWÖ-Vereine, über 1.400 bilanzierte Organisationen, knapp 50 Gemeinwohl-bilanzierte Städte und Gemeinden sowie 200 Hochschulen, die die Vision verbreiten und weiterentwickeln. Der EU-Wirtschafts- und Sozialausschuss nahm 2015 eine eigeninitiierte Stellungnahme zur GWÖ mit 86 Prozent Stimmenmehrheit an und empfahl ihre Umsetzung in der EU.

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Bettina Sahling
Bettina Sahling

Bettina Sahling ist die Gründerin und Hauptakteurin hinter dem Online-Magazin newslichter.de, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2009 der Verbreitung positiver Nachrichten widmet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, täglich inspirierende Geschichten und gute Nachrichten zu teilen, um den Lesern Hoffnung und positive Impulse zu geben.

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