Für einen Kommentar zu lang
Eine Antwort auf den Beitrag „Worte und Leben“ von Dorothee Kanitz von Grit Scholz. Liebe Dorothee, das Feld ist wahrlich größer, ich spüre das auch – ganz lieben Dank, für deinen Beitrag!
Ich habe mich aus den gleichen Gründen seit Monaten still verhalten, meine eigenen Kanäle nicht gepflegt, nichts geteilt in Gruppen, keinen Blogbeitrag geschrieben – weil sich etwas verändert hat.
Nicht, dass ich das nicht kenne, solche Momente habe ich seit Jahren immer wieder mal, so ein Innehalten und prüfen – aber diesmal ist es anders.
Dieses ETWAS kann ich auch nicht beschreiben – denn gerade durch deinen Beitrag merke ich ja, wie gut es doch ist, wenn jemand ETWAS teilt…
Vielleicht geht es nicht um OB, sondern um WIE und WAS?
Um die Qualität, die Essenz, das Wesentliche?
Aber darum geht es ja schon immer – mir jedenfalls.
Denn, dass es viel „Müll“ gibt, in den großen Netzen und Kanälen, das wissen wir alle.
Doch, dass es auch unheimlich hilfreich, verbindend und bereichernd sein kann, wenn man Informationen findet, die einem für das eigene System wertvoll, passend und unterstützend erscheinen – kann sicher auch jeder Mensch bestätigen.
Weshalb ich immer wieder Frieden geschlossen habe, mit der digitalen Welt, auch wenn sie mir zwischendurch immer wieder „krank“ erschien.
Vor ein paar Tagen habe ich mich gefragt, was passieren würde, wenn die Menschen, die Kanäle füllen und ständig Content „produzieren“ plötzlich damit aufhören würden?
Und da jubelte alles in mir, bei dieser Vorstellung 😉
Denn es fühlt sich an, als ist es völlig aus dem Gleichgewicht geraten, als gibt es auf der einen Seite die Lieferanten und auf der anderen Seite die Konsumenten und beide Gruppen sind in einer Art Wahn, Sucht, Zwang gelandet – die einen, weil sie ihre Klick-Raten und Abos brauchen, oder Anmeldungen, oder Teilnehmer für ihre Angebote und die anderen, weil sie Angst haben, irgendwas zu verpassen. Es wird geteilt und geklickt und manipuliert. Viele Konsumenten lassen sich davon einnehmen/übernehmen, denken und fühlen kaum selbst, weil sie dafür gar keinen Raum mehr haben. Sie kopieren, übernehmen, teilen anderer Leute Sichtweisen, rennen hin und her und sind völlig überfordert und durcheinander. Denn das Konfliktpotenzial ist hoch, ob es politische, gesundheitliche, spirituelle oder sonstige Themen sind, alles scheint sich zu widersprechen, nichts passt mehr zusammen.
Denn zusammen passt nur das, was aus dir selbst kommt, das, was keinem Konzept folgt und keiner Programmierung, keiner Ideologie, die dir übergestülpt wurde, oder die du dir selbst angezogen hast.
Vielleicht ist dieses ETWAS – dieses, was keine Worte hat, das, was gerade so viele spüren im Feld und was sich nicht beschreiben lässt – genau diese Erkenntnis.
Dieses Lauschen in sein eigenes Inneres und dieses Wissen, dass man das nicht teilen kann, in dem Sinne – dass es auch für andere stimmig ist, oder die Wahrheit ist – es ist einfach nur die eigene individuelle, subjektive Wahrnehmung, Klarheit und Stimmigkeit.
Solange wir noch dachten, wir haben etwas Wichtiges erkannt, dass müssen wir nun der Welt erklären, damit es die anderen auch erkennen – gibt es so ein Sendungsbewusstsein. Doch wenn wir fühlen, dass es (nur) FÜR UNS SELBST ist und nicht für die ganze Welt, dann fehlt der Impuls, es nach außen zu bringen.
Mich selbst zu zeigen, nur von mir zu sprechen, meine individuellen Erkenntnisse zu teilen, in einer Art, die sich dessen bewusst ist und nicht das Ziel hat, andere zu überzeugen, aufzurütteln, zu inspirieren und zu animieren – ist eine andere Frequenz. Eine andere Qualität. Eine freie Form von „Leben und Leben lassen“. Und da stellt sich die Frage – WARUM sollten wir das teilen – wenn wir gar nichts damit erreichen/bezwecken wollen?
Wenn wir aber dadurch in den Austausch kommen und neugierig werden, wie es denn bei anderen innerlich ist und aufhören, das zu bewerten oder zu katalogisieren und in Schubladen zu stecken, dann betreten wir das Feld der Vielfalt, der Einzigartigkeit, der gegenseitigen Wertschätzung.
Dafür könnte das ein neuer Anfang sein – eine Einladung.
Sich selbst zu erlauben, SELBST zu SEIN und es damit allen anderen erlauben.
Doch beginnen kann das nur im eigenen Inneren, wenn da die Wertschätzung und innere Freiheit spürbar wird, dann können wir das auch den anderen zugestehen und es geht nicht mehr um entweder / oder, sondern um, sowohl / als auch. Es geht dann nicht mehr um recht haben, oder um Richtig und Falsch und Gut und Böse – sondern darum, die Perspektive zu wechseln und das Dahinter zu erkennen. Mit „Gottes Augen“ zu schauen, aus dem Inneren in das Innere.
Am Ende bleibt es ein Paradoxon, denn warum schreibe ich das hier eigentlich?
Grit Scholz: Forscherin, Lebenskünstlerin und Hüterin des Begegnungsortes „Paradies-Auenland“ www.lebensschule-auenland.jimdofree.com
Liebe Grit und liebe Svenja!
Ich brauchte ein wenig Zeit, um das Thema für mich zu erschließen, denn schon deine Worte, liebe Svenja, haben etwas in mir bewegt, ohne dass ich es hätte formulieren können.
Heute, durch deine Gadanken, liebe Grit, schwingt es klarer in mir und ich verstehe meinen starken Impuls, der vor einigen Monaten dazu geführt hat, dass ich meine Webseite extrem schrumpfen und meinen YouTube-Kanal auf meine Naturfilmchen reduziert habe, noch einmal anders.
Ich hatte das Gefühl, dass das, was ich teilen wollte, um anderen „die Augen zu öffnen“, im Nirvana der Beitragsflut versickerte, niemanden erreicht und war gefrustet.
Heute Morgen schwang plötzlich ein neues Gefühl in mir: Frieden!
Es darf für mich und „nur für mich“ richtig und aufgeschrieben / gesagt sein.
Wunderbarer und befreiender Impuls, für den ich sehr dankbar bin.
Herzensgrüße zu euch beiden und allen, die die newslichter genau dafür so lieben wie ich! <3
Imke
Liebe Grit, hier sitz ich und lächle! Herzgrüße aus meinem Innen an dein Innen. Ist eben schon auch ein zauberiges Freuen, sich einander zu zeigen im so ureigenen Tanzsaal des Lebens. Der Stille auch, die da nach und nach sich auftut. Immer da war, so fühl ich es. Wie dieser starke Raum wieder beginnt zu SEIN, aus dem ich schöpfe. In dem ich BIN.
Miteinander zu tanzen, einander im so Sein zuzulächeln, ist schon eine Beglückung. Am Liebsten mag ich den Wachsen und Werde Raum, der sich da wie nebenbei beginnt mir zu eröffnen – dass jedes anders und verschieden Sein meiner mitMenschen beginnt, sich als fraglos gültig zu erweisen. Wie es auch sei.
Und all das ist mir ein Fest. Das gefeiert werden will. Still. Und verbunden. Laut. Und leise.
Unsere Innenwelten. Ankommen in mir. Das ist es.
Dank dir, Grit und dank dir, Dorothee. Euch beiden, für diesen zärtlichen Auftakt, eure innere Stille zu teilen. Wortlos. Fast.
Danke liebe Grit und liebe Dorothee, für all euer Hinspüren 😌
Ja, ich muss sehr achtgeben, dass ich bei fb nicht zu sehr Konsument werde. Es gibt halt auch viele interessante Anregungen, viel zu viele, denk ich.
Und leider auch viel Unsinn zwischendrin.
Das immer wieder ganz loszulassen (mir selber geteiltes auf WhatsApp), bringt mich wieder in die Ruhe. Und das eigene Leben/die persönliche Zeit ist wieder vollumfänglich spürbar. Frieden. ICH SEIN. Jetzt. Hier. 😌
Namaste
Liebe Grit und auch Svenja. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie drücke ich mich aus, dass eure Worte in mir viel bewegen. Da ist so viel Gefühl und ich spüre mich hier verbunden über die Sprachlosigkeit. Ich habe früher so viel geteilt, gesagt, geschrieben und vermittelt, dass es mir so merkwürdig vorkommt, dass ich das jetzt nicht mehr oder nur noch selten machen. Meine Muster der letzten Jahre sind nicht mehr gültig und die neuen Synapsen für Neues sind noch nicht verknüpft. Ich empfinde es als ein Dazwischen und spüre so viele verschiedene Energien. Lieben Dank für eure Worte, die ich schon länger fühle nur nicht ausdrücken konnte.
Liebe Grit,
und ihr lieben Kommentarschreiberinnen,
wie schön, diese Neu-, Anders- und Weiterführung der ins Feld geworfenen (Nicht-)Worte…
Ein Austausch, ein ich-taste-mich Ran an mein Eigenes und sehe und fühle auch das Eigene von Anderen … welch ein Geschenk! Immer neue Facetten zu entdecken, zu schmecken und zu schauen, was sie mit mir machen.
Danke euch allen und den Newslichtern, die das erst möglich machen🙏