Mein Weg: Der Adler befreit sich

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Ein Adler – so eine indianische Legende – kann bis zu 70 Jahre alt werden, wenn…? Wenn er sich mit etwa 40 einem radikalen Veränderungsprozess unterzieht! Ansonsten stirbt er. Unweigerlich. Denn sein Federkleid wurde so schwer, dass er nicht mehr fliegen kann. Schnabel und Krallen so lang, dass seine einst besten „Werkzeuge“ ihn nun hindern, Beute zu schlagen. So ruft ihn das Leben an eine Weggabelung. Entweder ein naher Tod – oder ein schmerzhafter Prozess der Transformation, der sich über Monate erstreckt. Der Adler ist aufgerufen, mit schwindender Kraft in die Einsamkeit seines Hortes zu fliegen, sich dort selbst die Federn auszureißen, den langen Schnabel am Fels zu brechen und die Krallen dazu. Wird er das tun?

Die indianische Legende vom Adler die Sicht der indigenen Völker auf die Transformation. Eine Sicht, die wir durch unser europäisches Verständnis spiegeln und: übersetzen. Der erste Schritt dazu ist zu erfassen, dass es einen fundamentalen Unterschied gibt zwischen Wandel und Transformation. Wandel vollzieht und zeigt sich im Außen. In der äußeren Welt. Lass uns als Beispiel den Wandel der Nacht in den Tag wählen. Was bewirkt diesen Wandel? Es sind unsichtbare Kräfte der Transformation. Diese ziehen den Tag in die Nacht und locken die Nacht in den ahnenden Morgen. Dieses unsichtbare Spiel der  mächtigen, kosmischen, alles bewegenden transformativen Kräfte entzieht sich einer mechanischen Ursache-Wirkungs-Kette. Es ist vielmehr ein Tanz, ein Wirken, ein Weben, ein Drücken, ein Sog … ein sich gegenseitiges Erzeugen. Es ist sind Muster, die sich wieder und immer wieder – ja täglich – fraktal formen. Fraktal heißt selbstähnlich. Kein Morgen gleich dem anderen. Jeder Tag hat in sich die Frische des Jungfräulichen. Und doch. Das Muster lässt uns vertraut und mutig in das jeweilige Jetzt springen.

Der Weg der Veränderung

Die Legende vom Adler will uns erinnern, dass sich in unseren Tagen das Grund-Muster ändert. Und dass wir aufgefordert sind, unseren Beitrag zu leisten für die Transformation dieses Musters. Im Verständnis dessen, was wir eben über Transformation klärten, wird deutlich: Der Finger weist nach innen. In das Königinnenreich unseres Bewusstseins. Dort gilt es, die transformativen Kräfte neu zu ordnen, neu zu formen – etwas Zuzulassen – damit dieses ES in einem äußeren Wandel sichtbar wird. Der Adler – der symbolisch Traum und Vision in sich vereint – erinnert uns an den Traum der Menschheit. In all seiner Stärke. Mit all seiner Macht. In der grenzenlosen Weite der Liebe. Daher bieten uns die Alten das Bild eines Adlers, der sehr alt werden kann, wenn …! Wenn er was? Wenn er sich bereit erklärt, sich in der Hälfte seiner Tage einer radikalen Kur zu unterwerfen. Er ist aufgefordert, all das abzustreifen, was in den Jahrzehnten zuviel wurde. Sein Ruf ist, hinaufzufliegen in seinen Horst, sich dort einzurichten auf eine Zeit innerer Transformation und äußeren Wandels – und die Grenze zwischen beiden aufzuheben.

So beginnt der Adler im Außen. Im Schutz seines Horstes reißt er sich die überflüssigen Federn aus. Denn sein Federkleid wurde so schwer, dass ihn das Gewicht in den Tod drücken würde. Es ist ein ebenso schmerzhafter wie heilender Prozess. Feder um Feder fällt – und auch die äußere Form des Adlers scheint sich zu verjüngen. Er gewährt sich Zeit für seine Heilung. Als nächstes beginnt er, seine viel zu lang gewordenen Krallen zu stutzen. Denn die Krallen, mit denen er seine Beute schlug, wurden überlang. Jetzt sind sie kontraproduktiv. Sie behindern, statt zu unterstützen. Es ist, als wären sie ihren eigenen Weg gegangen, anstatt auf das Gesamte zu achten. Nun kommt der letzte Schritt. Der Schnabel. Auch dieser: Viel zu lang! Viel zu groß! Viel zu dominant! Die Überlänge des Schnabels verhindert, dass sich der Adler selbst ernährt. Er leidet Hunger, obwohl die Natur ihm reichlich Nahrung bietet. So bricht er achtsam seinen Schnabel am nahen Fels und lässt sich leiten vom rechten Maß. Etwas in ihm weiß um Stimmigkeit, spürt den besten Moment und ermutigt ihn, den Schritt des Bruchs zu wagen. Er verlässt damit die Zone des Bekannten, gibt – um die Not zu wenden – Kontrolle auf und riskiert die Hinwendung zum Unbekannten. Er schlägt seinen Schnabel an den Felsen. Der poröse Teil des Schnabels bricht und die bekannte Schärfe beginnt sich zu zeigen. Klar. Nun braucht der Adler Zeit, um diese Erfahrungen zu integrieren. Er will sich neu orientieren und das Geschenk des Lebens bewusst zelebrieren. Doch bald fliegt er hinaus, getragen vom Brennen seines Herzens, um seinen Beitrag zu geben und seine Ernte zu genießen. Das größte Geschenk ist: Der Alder ist nicht allein. Die guten Winde begleiten ihn, die Sonne lacht ihm zu und er sieht, über den nahen Tälern hinter den Bergen – andere Adler. Dieser Adler, so endet die Legende, bist du.

Bewegung verändert mein Sicht

Dies ist die Sign-Karte, die Jwala und ich eben zogen, als ich beim Schreiben eine Pause einlegte, um den nächsten Gedanken in mir reifen zu lassen. Es ist eine innere Bewegung, die unsere Sicht verändert. Für diese Bewegung bedarf es unserer Anteilnahme. Diese Bewegung hat viel mit dem gemeinsam, was uns die Legende vom Adler lehrt. Für diese Veränderung – für diesen äußeren Wandel auf Basis einer bewussten inneren Transformation – ist eine Wahl unabdingbar. Nur eine bewusste Wahl respektiert unseren freien Willen. Eine bewusste Wahl strukturiert unser Bewusstsein neu. Das Geschenk daraus ist eine veränderte Sicht. Diese wiederum schenkt uns andere Ergebnisse. Wir blicken in neue Räume. Das, was vorher nicht zu sehen war – liegt plötzlich unverhüllt vor uns. Das Umfeld unseres Alltags ordnet sich auf magische Weise neu. Es ist ein „doing by non-doing.“ Dadurch, dass wir auf einer anderen Frequenz fliegen, hören wir andere Programme, sehen wir andere Bilder, begegnen uns andere Themen und lichtvolle Menschen. Es sind die Siedler jener Täler, die uns nun lachend zuwinken. Wir erkennen einander. Die Landschaft unseres Lebens organisiert sich organisch neu und strahlend. Warum? Deshalb – nur deshalb – weil wir uns auf eine andere Frequenz einstimmten. Auf die Frequenz der Freude! Was so mysteriös klingt, ist so einfach im Lichte der Legende des Adlers.

Der doppelte springende Punkt

Sign Jwala Gamper

Der Adler ist dem Tode nah. Und er fühlt – als menschlicher Adler – Angst. Seine wichtigsten Requisiten – sein Federkleid, seine Krallen, sein Schnabel – wurden zu schwer und zu groß. Eine grundlegende Revision ist angesagt. Sowohl ein Innehalten als auch die Wahl der Umkehr. Unterstützt von einem analogen Handeln. Also einem Handeln, das in Einklang ist mit seiner Wahl. Unser Adler hat eine lebensfördernde Wahl getroffen. Freude! Ein springender Punkt darin ist die Erkenntnis, dass Angst und Freude Polaritäten sind. Polaritäten sind Gegensätze. Dort, wo ein Pol ist, kann der andere nicht ebenfalls sein. Nord- und Südpol sind Gegensätze der einen Welt. Der zweite springende Punkt, sozusagen der Doppelpunkt – ist die Erkenntnis, dass Angst eine Frequenz ist: und Freude eine Frequenz ist. Beides sind polare Frequenzen. Auf der Frequenz der Angst kann niemals – niemals! – Freude sein. Auf der Frequenz der Freude gibt es kein wie immer geartetes Angst- oder Mangelprogramm. Das ist aus einem Verständnis über wirkende Polaritäten nicht möglich. Das nur zu wissen ist zu wenig. Wissen bleibt im Wissen hängen. Es braucht Könner.Anwender. Der Adler unserer Legende ist ein Könner. Könner verändern die Welt. Ihre Welt. So ruft uns der Adler zu: „Ich bin der Kristallsänger im Herzen des Labyrinths. Im Wind meiner mächtigen Schwingen hört mich; fühlt mich. Fliegt in der Frequenz der Freude!“ Die Zeit ist jetzt.

Hintergrund: Mein Weg – der Adler befreit sich

Karl und Jwala Gamper

Jwala und ich gingen den Weg des Adlers. Aus dieser Dankbarkeit wollten wir einen Beitrag geben. So gestalteten wir ein 21-Tage-Programm, übernahmen die Kosten der Produktion, der Programmierung, des Hostings – um anderen zu zeigen: „He, es geht. Und es tut nicht weh. Im Gegenteil. Was wie ein Verlust aussieht, ist der Gewinn eines gut gelebten Lebens. Was wie eine Schlange scheint – ist ein Seil.“ Wir schenken es dir. Nimm es an. Das ist unsere Freude. Und auch unsere Bitte. Denn das Leuchten am Horizont einer Gemeinschaft ist eine freudige WIR-Kultur. Ja.

www.meinWEG.cc – das kostenlose 21-Tage-Programm.
www.sign.ag

 

Wir freuen uns sehr, dass Jwala und Karl Gamper mit uns zusammen den ersten newslichterEvent am 20.4. in Hannover gestalten. Mehr Infos hier.

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2 Kommentare zu “Mein Weg: Der Adler befreit sich
  1. Damir Kukolic sagt:

    Gefällt mir sehr gut…. Absolut Perkekt… Danke für die Info…

  2. Ich bin diesen Weg 2013 gegangen und bis heute hält diese segensreiche Kraft an. Danke vielmals für diese Möglichkeit und Dankeschön für Euch persönlich.
    Lieben Gruß Isabella Oberösterreich

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