Unbekannte Heldin: Irena Sendler
Sie ist eine fast unbekannte Heldin der Geschichte: Die Sozialarbeiterin Irena Sendler erhielt während des zweiten Weltkrieges die Erlaubnis, das Warschauer Ghetto zu betreten, um den dort wütenden Typhus zu bekämpfen. Doch Irena tat mehr: Sie nutzte zum Beispiel eine große Tasche, um jüdische Säuglinge und Kleinkinder aus dem Ghetto zu schmuggeln. Ihr Hund, der sie manchmal begleitete, war darauf trainiert, zu bellen, wenn sich Deutsche Soldaten näherten. So konnte sie Kontrollen umgehen und die Geräusche der Kinder übertönen. Im Laufe der Zeit rettete Irena Sendler auf diese Weise und mit Hilfe einer Gruppe von Frauen über 2.500 Kindern das Leben.
Sie führte eine Liste mit allen Namen aller Kinder, die sie gerettet hatte. Diese Liste vergrub sie in einem Marmeladenglas in einem Hinterhof. 1943 wurde sie von der Gestapo verhört. Auch nach schwerer Folter und der Verurteilung zum Tode gab Irena die Namen der Kinder und deren Familien nicht Preis. Freunde konnten einen Soldaten bestechen und so gelang ihr die Flucht. In der Zeit nach dem Krieg bis zu ihrem Tod machte sie sich daran, die Eltern der Kinder ausfindig zu machen, um die Familien wieder zu vereinen. Die meisten von den Angehörigen waren jedoch getötet worden. So half sie den Kindern ein neues Zuhause in Pflegefamilien zu finden oder adoptiert zu werden.
1999 hörten Studenten in Kansas/USA von der mutigen Frau und riefen mit ihr das Irena Sendler Projekt – Life in a Jar. Es enstanden eine Website mit einer Sammlung von vielen Dokumenten, ein Buch Life in a Jar: The Irena Sendler Project und ein TV-Film. Irena wurde 2007 für den Friedensnobelpreis nominiert, den aber Al Gore für eine slide show über globale Erwärmung erhielt. Irena Sendlerowa starb am 12. Mai 2008 im Alter von 98 Jahren in in Warschau, Polen.