David Deida: Der Weg des wahren Mannes

derwegdeswahrenmannesVon Tom Müller. Nichts für Zartbesaitete. Ich habe mehr als einen Mann gehört, der das (Hör-)Buch von David Deida: Der Weg des wahren Mannes empört weit von sich gewiesen hat. Selbst die großen, starken Jungs in meiner Männergruppe sorgten sich, welches Denken über Frauen sich durch den Konsum von Deidas Empfehlungen einschleichen könnte. Doch die typisch harte, amerikanische, provozierende Sprachform ist mehr als nur Stimmungsmache. Ich denke, es ist alles andere als eine Aufforderung, die Emanzipation der Frau zurück zu drängen. Es geht ums Ganze – für den einzelnen Mann und für die Begegnung von Mann und Frau. Bitte, liebe Frauen, lest dieses Buch nicht selbst. Sondern schaut euch die Männer an, wie sie mit diesem Buch und ihrem Mannsein ringen werden – wie sie es lesen. Das Buch ist nicht neu und gerade deswegen möchte ich daran erinnern.

Ja, das Buch versetzt in Stress. Deida schildert in harten, klaren Worten, was er für den Weg des Mannes hält – zum Mannsein und in der Begegnung mit dem weiblichen Geschlecht. Auf den ersten Blick, beim ersten Hören bleibt Mann gerne auf der Oberfläche des chauvinistisch anmutenden Befehlstons hängen. Ich selbst habe das Hörbuch mehrfach hören müssen bis ich auf die Ebene für geistiges Wachstums gelangte und die eigentlichen Nachrichten verinnerlichen konnte.

Die Reise auf dem Weg zum wahren Mann führt über die Stationen ›Weg eines Mannes‹, ›Umgang mit Frauen‹, ›Polaritäts- und Energiearbeit‹, ›was Frauen wirklich wollen‹, ›ihre dunkle Seite‹ über ›weibliche Anziehungskraft‹ zu ›Körperübungen‹ und ›Yoga der Intimität für Männer und Frauen‹. Und diese Reise beginnt mit Glaubenssätzen, die sich ein Mann hinter die Ohren schreiben kann – wie etwa ›hoffen Sie nicht länger, dass irgendwann alles erledigt ist‹ oder auch ›Frauen lügen nicht wirklich.‹

David Deida

David Deida

Deida packt die Männer dort, wo es am meisten schmerzt. Mit der hammerharten Sprache in den ersten Kapiteln knackt er wohl die harte Schale, um an tief liegenden Ängste und Emotionen zu kommen. Was sich auf den ersten Blick wie eine Bedienungsanleitung Mann–Frau liest, ist für mich ein Angebot, den Wandel von falsch verstandener Männlichkeit zum Mannsein in spiritueller Hinsicht –der Begegnung und Integration männlicher und weiblicher Essenz.

Das Buch eignet sich, diejenigen Männer aufzurütteln, die ihr Mannsein aus den Augen verloren haben. Und, liebe Frauen, wenn ihr eure Männer wirklich als Mann wollt, ist es einen Versuch wert. Was gibt es zu verlieren? Eher etwas zu gewinnen: Vielleicht einen Mann, der Sie so liebt, wie Sie sind – und das bis ans Ende aller Tage. Das letzte Kapitel ›Yoga der Intimität für Männer und Frauen‹ bietet einen kleinen einen Vorgeschmack. Und keine Sorge vor Machos. Die werden dieses Buch eh nicht lesen.

Deidas Weg des wahren Mannes polarisiert. Er fordert hundertprozentiges Mannsein, um dann dem Weiblichen in ebendieser vollen Polarität zu verschmelzen – in Liebe und bewundernder Wertschätzung. Und wenn Sie zweifeln, lesen Sie hier die von den Lesern bei Amazon. Hier mehr zu David Deida.

Mich selbst erreichte dieses Buch in einer Phase der Neuorientierung nach einer Beziehung. Mir half es zwei Dinge von Deida zu erfahren:
1. Wie er die Mission des Mannes in der Beziehung versteht.
2. Was er unter männliche Essenz versteht.
Meine Männlichkeit hat sich verwandelt, ich bin reicher geworden an Möglichkeiten. Ob ich 100 % männliche Essenz a la Deida lebe oder nur einen Bruchteil davon, kann ich selbst entscheiden – jeden Moment aufs Neue.

Zum Autor: Das ganze Potenzial einer Gruppe zu aktivieren, das ist die Spezialität von Tom Müller. Er begleitet Unternehmen, Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen bei den Herausforderungen im Wandel, der Entwicklung von Innovationen, um Chancen und Potenzial zu entwickeln. Dabei werden Ergebnisse schneller und leichter erreicht. Mehr Infos bei www.gruppeninteligenz.de

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Ein Kommentar zu “David Deida: Der Weg des wahren Mannes
  1. Michael sagt:

    Bin bisher bis in das erste Drittel des Buches vorgedrungen und habe dann ein paar einzelne zufällige Kapitel gelesen. Ich finde das Buch ziemlich dumm. Ein typisches 90er Jahre Buch.
    Deida spricht viele wichtigen Themen an, aber er hat die Themen nicht wirklich verstanden oder durchdrungen. Deida überzeichnet bereits vorhandenes im Denken seiner Leser, aber bietet keine neuen Perspektiven auf. Er kann sich dadurch nicht aus dem Geist seiner Zeit lösen.
    Ein sehr schönes Beispiel dafür ist, wenn Deida von inneren Einstellungen schreibt und als Beispiele für innere Einstellungen dann lediglich äußere Handlungsformen anführt.

    Fazit: Aus meiner Sicht ein typisches, durchschnittliches Beratungsbuch, welches gut in unsere Zeit passt, aber nicht über sie hinausweist.

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