Schulen der Hoffnung

Foto: Ngoc Khanh und Bernhard

Foto: Ngoc Khanh und Bernhard

Die newslichter Leserin Ngoc Khanh Wangler und ihr Mann Bernhard schickten mir diesen berührenden Bericht über ein Schulprojekt auf den Philippinen von den Schwestern Maria. Hier leben die Menschen in großer Armut oder sogar auf Müllkippen und haben dennoch ihre Hoffnung nicht verloren: „Nach zwei erlebnisreichen Tagen in Manila haben wir  unsere Gruppe getroffen und sind zusammen nach Thalisay, zur Girls Town, gefahren. Der Verkehr im Großraum Manila mit 15-20 Millionen Einwohnern ist katastrophal. Stop and go!
Dann Ankunft bei den Mädchen, 3.300 an der Zahl. Sie hatten sich in einem großen Saal eingefunden, der als Multifunktionshalle für Sport, Kirche, Versammlungen dient. Unter donnerndem Applaus wurden wir auf die Bühne gebeten. Welch ein Bild bot sich unseren Augen.3.300 junge Mädchen, alle in weißen Blusen, einem blauen Rock, kurzen Söckchen und schwarzen, flachen Schuhen gekleidet. Wie auf einem Reißbrett war der Saal gefüllt, die grünen Plastikstühlchen akkurat angeordnet in Reihen, wie mit einem Lineal gezogen. Begrüßt von den Kindern wurden wir dann mit 3 Liedern, die von der eigenen Kapelle begleitet wurden.

Uberwaltigender-Begrusungst

Foto: Ngoc Khanh und Bernhard

Wenn sich 3.300 Mädchenstimmen zu einem Chor vereinigen, dann ist man so überwältigt, dass einem die Tränen kommen. Obwohl die Kinder saßen, war die Choreografie so ausgeklügelt, dass diese im Sitzen wunderbar ausgeführt werden konnte. Welch ein Blick auf ein Meer von über 6.000 Kinderhänden, die sich im Kreise bewegen oder andere spielerischen Bewegungen machen. Die Kinder haben auch einige deutsche Zeilen gelernt und diese fehlerfrei und fließend vorgetragen, zum Beispiel das bekannte Lied ein bisschen Friede von Nicole .

Klaus Prochazka, der seit mehr als drei Jahrzehnten für die Schwestern in Deutschland, Österreich, und der Schweiz die Spenden sammelt und der sein Unternehmen nun an seine Mitarbeiter weitergibt als auch eine der Schwestern hielten zwei sehr bewegende Reden. Danach wurden wir gebeten, durch die Reihen der Kinder zu gehen. 3300 glückliche und strahlende Gesichter. Welche Energie wird da vermittelt! Als Zeichen des Respekts nahmen die Kinder eine Hand von uns, neigt etwas ihrem Kopf und führten unsere Hand gegen ihre Stirn. Die Kinder überreichten uns liebevoll selbst gestaltete Karten, zum Teil in Herzform, mit denen und in denen sie ihre Dankbarkeit ausdrückten.

Mittlerweile haben wir alle vier Kinderheime auf den Philippinen besichtigt mit mehr als 11.000 Kindern. Wir sind gerührt, beeindruckt, voller Bewunderung von der Arbeit der Schwestern, dem Glück der Kinder und der unglaublich positiven Energie, die diese Heimstätten der Kinder ausstrahlen. Wir haben auch mehrere Slums besichtigt, aus denen die Kinder kommen. Aber heute haben wir erlebt, dass es immer auch noch übler werden kann, auch wenn wir uns das vorher nicht vorgestellt hatten.
Die letzte Ansammlung von Hütten, die wir heute besichtigten, lag am Rande einer Müllkippe. Auf der Zufahrtstraße zu dieser Müllkippe werden links und rechts unglaubliche Mengen an Plastik, Papier und Metall gelagert. Dies wird von den Ärmsten der Armen auf der Müllkippe gesammelt und dann weiterverkauft an die Händler. Die Müllkippe wimmelt von Menschen, darunter auch vielen Kindern, die sich durch das Sammeln von Wertstoffen im Müll ihren kärglichen Lebensunterhalt verdienen.

Das-Zuhause-einer-Schulerin

Foto: Ngoc Khanh und Bernhard


Wir besuchten zusammen mit einem Mädchen, dass das Glück hatte, bei den Schwestern unterzukommen, deren Familie am Rande der Müllkippe. Schon der Weg dorthin war durch infernalischen Gestank nahezu unmöglich. Es fiel mir schwer, den Brech-/ und Würgereiz zu unterdrücken. Der Bereich, auf dem die Hütten gebaut sind, sieht genauso aus, wie die Müllkippe selbst. Überall liegen Abfälle, Plastik, Styropor und übriger Müll. Streunende Hunde, Ziegen und Kinder sind überall zugegen. Das Mädchen, das uns begleitete, kommt aus einer Familie mit elf Kindern. Der Vater hat das Weite gesucht. Das Haus bestand nur aus einigen Plastikbahnen. Im Inneren lagen einige Kleider für die Kinder. Erstaunlicherweise machte die Mutter des Zöglings der Schwester trotzdem keinen unglücklichen oder verzweifelten Eindruck.

Menschen arrangieren sich offensichtlich auch mit den ungünstigsten und schwierigsten Verhältnissen. Es bedarf keines Wortes, dass keinerlei sanitären Anlagen in diesen Hütten vorhanden sind. Wasser wird aus einer Pumpe, die Grundwasser fördert, geholt. Das Grundwasser ist durch die danebenliegende Müllkippe verseucht, wird von den Menschen aber trotzdem getrunken.
Ich schicke euch ein paar Bilder, die aber sicher nur einen schwachen Abklatsch dessen geben, wie die Menschen hier am Rande der Gesellschaft leben. Kein Wunder, dass die Zöglinge der Schwestern daher unglaublich dankbar sind, dass sie in den Heimstätten leben dürfen. Das Mädchen, das uns begleitet hat, hätte ohne die Schwestern keine Chance, diesem Leben am Rande der Müllkippe zu entkommen.

Schulgelande

Foto: Ngoc Khanh und Bernhard


Spendenaufruf: Unsere Reise auf die Philippinen war sehr emotional für mich. Wir haben die Kinderheime besucht von den Schwestern Maria. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Als wir ankamen standen tausende von Mädchen aufgereiht in einer riesen Halle. Sie begrüßten uns aus ihrem vollsten Herzen mit Gesang und Klatschen. Ich war sooo gerührt. Diese tausenden Kinderaugen haben mich tief ins Herz getroffen. Ein unglaubliches Gefühl. Atemberaubend und überwältigend. Diese unendliche Liebe und große Dankbarkeit. Nachdem die Kinder mir erzählten, woher sie kommen und was sie schon alles durchgemacht haben, wurde mir klar, woher ihre tiefe Dankbarkeit kam. Viele haben live den Yolanda Taifun miterlebt. Sie waren nun so froh, dass sie nun auf dieser Schule sein konnten – in Sicherheit- und ihre Zukunft verändern können. Ich werde diese Kinderaugen nicht mehr vergessen. Einige Mädchen sagten zum Abschied zu mir: „Please, do not forget us!“ Das hat mir das Herz zerrissen. Daher bitte ich euch um eure Hilfe. Ich habe persönlich die Verantwortlichen der Organisation der Schwestern Maria kennengelernt und kann versichern, dass euer Geld in an kommt.
Spendenkonto:
Postbank Essen (BLZ360 100 43)
Konto-Nr. 4 444 444 31
IBAN: DE38 3601 0043 0444 4444 31
BIC: PBNKDEFF

Hier mehr Infos: www.schwesternmaria.de/index.php/der-foerderkreis

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