25 Jahre kulturelle Landpartie
Der Erfolg blieb nicht aus, magisch zog und zieht das Spektakel Kulturelle Landpartie Menschen aus ganz Europa in unsere einstmals vergessene Gegend, zu verlockend sind die Angebote den Kreativen über die Schultern und in die Kochtöpfe zu schauen. Da das Hauptanliegen die überzeugungsarbeit in Sachen Atomkraft? Och nö! ist, bleibt eine Jurierung der Mitmachenden weitestgehend aus. Entsprechend bunt ist das zu Entdeckende, HighEnd trifft LowTech, gestandenes Kunst- und Kunsthandwerk und liebevoller Dilletantismus treten mit Profession Seite an Seite an zu zeigen, dass es sich lohnt für Lüchow-Dannenberg als Lebensort zu werben. Von Müdigkeit oder Mehr vom Gleichen keine Spur, gerade formt sich Neues, die „Grüne Werkstatt Wendland“, initiiert auch durch Gründungseltern der wunde®punkte, „Wendland hautnah“, oder die „Sommerakademie“ geben Grund zur Freude, hier erfindet sich Leben immer wieder neu. Die Städte müssen sich warm anziehen, dieser angesagte Landstrich wirbt ihnen die jungen Kreativen ab. Nach SlowFood nun SlowLanding, hipper ist nix. Radeln Sie in Rundlinge bevor sie überlaufen sind, besuchen Sie Konzerte unterm Sternenhimmel, finden Sie Perlen, fühlen Sie sich säuisch wohl. Kunst, Handwerk, Theater, Tanz und Musik, auch Unerwartetes erwarten Sie.
Die Kulturelle Landpartie, bis heute frei, da unbeeinflusst von Fördermitteln und Wohlverhaltensklauseln, basisdemokratisch sich immer wieder kraftvoll belebend, lädt sie herzlich ein: Zu einer Zeitreise in die Zukunft, zu den Wurzeln abendländischer Kultur, dem „savoir vivre experimentelle“, besser als Frieden bekannt. Garantiert ansteckend!
Besuchen Sie Gorleben, solange es Gorleben noch gibt.
25 Jahre wund.r.punkte im Wendland, Kulturelle Landpartie, niemand hat geahnt, welche Strahlkraft dieses Projekt, zu zeigen wer diese Menschen im Widerstand sind und wofür sie stehen, haben würde. Längst ist aus Subkultur Kultur geworden, das Publikum hat seine ursprünglichen Berührungsängste abgelegt, gemerkt, wo das unappetitliche Pack eigentlich zu suchen ist. Nicht umsonst rangieren aktuell PolitikerInnen auf der Vertrauensskala abgeschlagen, noch hinter VersicherungsvertreterInnen auf dem hintersten Rang. Heute sehen 87 % der deutschen Bevölkerung in Atomstrom keine Zukunft und fordern ein Abschalten dieser Schnapsidee. Wann finden sie ihre Lobby in der, von ihnen gewählten, Politik?
Die Aktiven der Kulturellen Landpartie freuen sich zum 25. Mal darauf, mögliche Alternativen aufzuzeigen, ins Gespräch zu kommen, mit ihren Gästen auf Erfolge anzustoßen und weiter Salz und Finger in die Wunden der AtomlobbyistInnen zu versenken, das macht hier keinem schlaflose Nächte. Die werden tanzend und schwatzend mit nahen und weitgereisten Freunden verbracht. Kunst und Handwerk sind mittlerweile ein fester Bestandteil dieses Landstriches, der immer noch für eine etwas anders tickende Zeit steht, wo Fuchs, Hase, Ortolan und Marderhund sich mit dem Wolf gute Nacht sagen und in alten Rundlingsdörfern und moderner Architektur Ideen geschmiedet, Theater gegründet, Performances ausgedacht und Tassen gedreht werden. Alles muss hier selber gemacht werden, das haben sie gelernt und genießen es. Wer eine andere Jugendkultur will, gründet die Alternative, wer experimentellen Jazz hören muss, kümmert sich drum und schart Gleichgestimmte um sich. Hier wippen die Füße im Takt, da der original Drechselbanknachbau nach Großväterchens Art. Schwarzschmiede lachen Schwarzmaler an, Malerinnen steigen aus der Asche im Rausch von Farben. Hier ist nicht Utopia, viele arbeiten hart für ihr überleben, die meisten aber wissen warum, das ist Teil des Geheimnisses. Darum haben sie Erfolg, deshalb kommen die Leute in Scharen, was lebt hier?
Wie gelingt Leben ohne Autobahnanschluss, schnellen Datentransfer, Konsumtempel. Eben deshalb vielleicht? Manchmal ist auch einfach der Wunsch nach Ruhe der Ausgangspunkt für ein turbulentes Landleben. Wer heimisch werden will, braucht vor allem Toleranz, Leben und Leben lassen gilt. Nein, heile Welt ist hier auch nicht, schwarze Schafe pflügen Knicks um, Gutmenschen wechseln ihren Stromanbieter nicht, Kinder trinken sich ins Koma und von überall stahlt es in jedes Handy und Gehirnchen.
Nun, 25 Jahre sind ein Augenzwinkern, aus Wasserstoff ist ja auch nicht mal eben Plutonium geworden. Wendland ist Weltland, meinte neulich ein grantelnder Philosoph, da hat er Recht: Hier ist Testfeld wie das geht, sich erfolgreich mit z.B. übermächtigen AtombonzInnen anzulegen, das Wissen wird gerne weitergegeben. Mancher mag sich fragen: „Was fangen die mit ihrer freien Zeit an, wenn der Salzstock ein Erholungsort für Lungenschwache geworden ist?“ Da lacht die Landpartie und meint: „Uns fällt schon was ein, versprochen.“
Der ideale „Reisebegleiter“ ist das 336 Seiten starke Programmheft mit 8 ausgearbeiteten Radtourvorschlägen von der Göhrde bis in den Lemgow. Erhältlich in vielen Läden des Landkreises Lüchow-Dannenberg, in Hamburg, Lüneburg, Uelzen und an den Ausstellungsorten für 4,50 € oder gegen Einsendung von 5 € bei: KLP-Büro, Drawehner Str. 2, 29439 Lüchow, Email: .
Elbengarten: Das bezaubernde Atelier- und Gästehaus von Astrid Kircher liegt direkt am Elbufer und am Elberadweg im „Biosphärenreservat Elbtalaue“ und bietet einen wundervollen Rahmen für Erholung und Entspannung.
Das Gästehaus LaWendla ist frisch und wunderschön renoviert.