Krebszellen mögen keine Himbeeren

krebszellen-moegen-keine-himbeeren-072187679Jeder kann seine Immunkraft einfach stärken – mit gezielter Ernährung. „Die Natur hält eine Fülle von Lebensmitteln mit hocheffektiven Molekülen bereit“, sagt Neurochirurg Prof. Dr. med. Richard Béliveau. In seinem Buch Krebszellen mögen keine Himbeeren: Nahrungsmittel gegen Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen zeigt er zusammen mit seinem Kollegen Denis Gingras vom Saint-Justin Hospital in Montreal, welche Nahrungsmittel das Krebsrisiko senken und Tumore sogar bekämpfen können.

„Denn zwei Drittel aller Krebserkrankungen hängen mit unseren Lebensgewohnheiten zusammen“, so Prof. Béliveau. Wie sich die Lebensgewohnheiten auf das Krebsrisiko auswirken, zeigt ein Blick in andere Länder. In den USA erkranken mehr als 100 von 100 000 Frauen an Brustkrebs. In Thailand dagegen nur acht. Ähnlich ist es auch beim Prostatakrebs. In Deutschland erkranken zehnmal mehr Männer daran als in Japan und sogar hundertmal mehr als in Thailand. Die Vererbung spielt hier keine Rolle. Studien zeigen, dass Krebserkrankungen unter Auswanderern zunehmen. So entwickeln Japaner, die in den Westen ziehen, ein zehnmal höheres Risiko für Brust- und Prostatakrebs.

In unserem Körper findet ein ständig währender Kampf statt zwischen Zellen, die sich zu Krebs entwickeln wollen und Abwehrzellen, die den Organismus gesund erhalten wollen. Obst und Gemüse, aber auch Gewürze, Rotwein und dunkle Schokolade liefern Moleküle, die dem Körper helfen, schädliche Zellen zu vernichten. Auf der anderen Seite gibt es Nahrungsmittel, die den Krebs sogar noch fördern. Dazu gehören Mariniertes, Geräuchertes und Frittiertes, Fertigprodukte und rotes Fleisch. Vor allem die vielen tausend sekundären Pflanzenstoffe in den Nahrungsmitteln sind aktiv im Kampf gegen den Krebs. Sie sorgen nicht nur für das leuchtende Rot der Tomate, für den scharfen Geruch des Knoblauchs, für den bitteren Geschmack von grünem Tee. Sie können auch vor Krebs schützen.

„Die Kombination aus phytochemischen Wirkstoffen in bestimmten Nahrungsmitteln lässt dem Tumor nur geringe Entwicklungschancen“, sagt Prof. Béliveau. Die Stoffe helfen dem körpereigenen Reparaturdienst, Schäden an Zellen zu kitten, bevor sie bösartig werden. Gelingt das nicht, können die Stoffe die Bildung eines neuen Blutgefäßsystems stören, mit dem sich ein Tumor versorgt. So verharren Tumore in einem Stadium, das für den Körper nicht schädlich ist. Um aber wirklich einen positiven Effekt in der Krebsabwehr zu erreichen, ist es mit zwei Tomaten pro Woche und etwas Knoblauch im Essen nicht getan. Wie viel wovon welchen Effekt bringt, können auch Béliveau und Gingras nicht genau sagen. Sicher ist jedoch: Je mehr Obst und Gemüse wir essen, desto schlechtere Chancen hat der Krebs. Außerdem ist es wichtig, vielseitig zu kombinieren. Denn kein Nahrungsmittel enthält für sich allein alle krebshemmenden Inhaltsstoffe. Viele davon ergänzen sich sinnvoll.
Mehr konkrete Hinweise hier.

Zur Person: Denis Gingras (Autor) ist Krebsforscher am Labor für Molekularmedizin des Hopital Sainte-Justine, Montreal.

Prof. Dr. med. Richard Béliveau ist Professor für Biochemie an der Université du Québec in Montreal sowie Inhaber des dortigen Lehrstuhls für Krebsprävention und -behandlung; außerdem Forscher in der neurochirurgischen Abteilung des Hôpital Notre-Dame am Klinikzentrum der Universität von Montreal, Inhaber des Claude-Bertrand-Lehrstuhls für Neurochirurgie sowie Professor für Chirurgie und Physiologie an der Université de Montréal. Er arbeitet außerdem als Forscher am Zentrum für Krebsprävention der onkologischen Abteilung der McGill-Universität und ist darüber hinaus Mitglied der Gruppe für experimentelle Krebstherapie am Hôpital général juif von Montreal.

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