2 Schäfer von den Weiden

Von Anke Frowein. 2 Schäfer von den Weiden
die hatten sich gestritten, die Beiden,
wer wohl zuletzt auf dem Esel geritten
und wer nun Morgen darf, da…
mähte ein Schaf… dann…mähten zwei
und am Himmel da leuchtete unglaublich hell
ein Stern
dann hörten sie von Weitem,
sie hatten längst aufgehört zu streiten,
denn eigentlich hatten sie sich ziemlich gern,
ein paar Glocken schellen
dem gingen sie nach
also waren so spät in der Nacht
noch andere mit ihnen wach
und als sie näher kamen sahen sie,
die hatten Geschenke mitgebracht
von neugier geweckt wollten sie wissen – für wen?
Da sahen sie unter dem krass hellen Stern
Esel, Rind Schafe und Könige steh´n,
denn mitten in der kalten Nacht
da hatte eine bescheidene Frau
ein Kind zur Welt gebracht
im Stroh
einer Futterkrippe hat es gelegen
doch obwohl dieser unheimatlichen Umstände
(obwohl, die waren ja nun zuende)
waren Eltern & Gäste & Kind augenscheinlich
froh
sie sangen Lieder – sie legten sich nieder – sie standen wieder auf
und waren alle miteinander gut drauf
und reichten einander die Hände
die Nacht ging langsam zuende
und damit erwachte:
das Licht
auch in den Herzen der Hirten,
zunächst merkten diese dies nicht,
denn langsam kehrte Ruhe und Stille und Schlaf
in Mensch und Kind und Schaf
und – wäre es ein Mädchen gewesen, dann würde ich jetzt weiter lesen:
doch die Kleine in der Krippe liegend oder im Arme des Vaters – wiegend
die strahlte und leuchtete heller als Sterne und Tag und anderes Licht,
das überströmte jeden und jede, so, dass man bis heute darüber spricht…