Planet Nine?

Niemand hat ihn bisher gesehen und doch wollen zwei US-Astronomen Beweise für die Existenz eines bislang unbekannten Riesenplaneten gefunden habe. „Planet Nine“ (Planet Neun) soll das etwa Zehnfache der Masse unserer Erde aufweisen, die Sonne jedoch 20 mal weiter entfernt umkreisen als der äußerste Planet Neptun und würde 10.000 bis 20.000 Jahre für eine Umrundung der Sonne benötigen. newslichter-Astrologin Sylvia Grotsch ist der Sache mal tiefer auf den Grund gegangen. Hier ihre kluge Einschätzung:

Wenn mich was ärgert, dann sind es solche Sensationsnachrichten wie die vor ein paar Tagen: „Neuer Planet entdeckt!“ geistert es da durch die üblichen Nachrichtenmedien. Prompt erhalte ich auch eine Mail von einer Klientin, die wissen möchte, was es mit dem neuen Planeten auf sich hat und ob er etwas an ihrem Horoskop verändert.

Dass ich mich als Astrologin für die Entdeckung eines „neuen“ Planeten interessiere, ist klar, aber mir stehen natürlich auch nur die üblichen Informationsquellen zur Verfügung. Nach meiner Erfahrung bringt es wenig, bei Zeit-Online oder Spiegel-Online oder bei der Tagesschau fündig werden zu wollen, denn dort hört sich meist alles ziemlich gleich an.

Was ich suche, ist der Kommentar eines Wissenschaftlers, der sich mit dem Thema auskennt. Also schaue ich auf „ScienceBlogs“ nach und finde dort unter anderem einen Artikel des Astronomen Florian Freistetter über den „neuen“ Planeten. Hier stehen einige interessante Informationen, die die Schlagzeilen in den Medien im wahrsten Sinne des Wortes schnell ziemlich alt aussehen lassen.

Die wissenschaftlichen Fakten
Der Artikel von Freistetter führt aus, dass Konstantin BATYGIN und Mike BROWN vom California Institute of Technology einen Fachartikel geschrieben haben, in dem sie sich näher mit der Bewegung von Asteroiden ganz am Ende unseres Sonnensystems befassen.

Diese Asteroiden zeigen eine Besonderheit – ihre Bahnen scheinen gemeinsame Eigenschaften zu haben. Das ist insofern auffällig, weil man von den Bahnen der Asteroiden erwartet, dass sie sich zufällig verteilen. „Irgendeine“ externe Kraft, vielleicht ein großer Himmelskörper, scheint auf sie einzuwirken und ihre Bahnen zu beeinflussen.

Niemand hat irgendetwas Neues entdeckt
Die Vermutung, dass sich tief am Ende unseres Sonnensystems ein Himmelskörper befindet, ist aber nicht neu. Bereits 2011, 2012, 2014 und 2015 tauchte diese Hypothese in verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten auf.

Batygin und Brown haben diese Daten aus den vorausgegangenen Jahren noch mal gesichtet, neu bearbeitet und neu interpretiert. Das Ergebnis? Ja, auch sie sagen, dass die Umlaufbahnen der Asteroiden den Hinweis auf die Existenz eines fernen Planeten geben könnten.

Sie haben also nichts Neues entdeckt. Sie haben frühere Ergebnisse bearbeitet und sind zum gleichen Schluss wie ihre Vorgänger gekommen. Das ist natürlich für sich genommen eine großartige Leistung. Aber eine Aussage, dass ein solcher Planet tatsächlich existiert, haben sie nicht getroffen!

Übertriebene Schlagzeile
Nichtsdestotrotz wurde eine reißerische Pressemitteilung veröffentlicht mit der Überschrift: “Caltech Researchers Find Evidence of a Real Ninth Planet”. Übersetzt heißt das, dass Caltech-Wissenschaftler einen Beleg für einen echten, neunten Planeten gefunden hätten. Und die heutige Technik erlaubt es, gleich ein schönes Foto zu erschaffen, wie dieser Planet aussehen soll:

Das klingt natürlich alles sehr aufregend. Aber lassen wir uns nicht täuschen, weder Schlagzeile noch „Foto“ sagen aus, was wirklich passiert ist – nämlich die schlichte Bestätigung einer schon länger bestehenden Vermutung durch die Arbeiten von Batygin und Brown.

Es könnte ihn geben
Die Untersuchungen weisen auf die MÖGLICHKEIT eines verborgenen Planeten hin. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass es für die Veränderung der Umlaufbahn der Asteroiden auch noch andere Erklärungen geben könnte, so dass „Planet nine“, wie er bereits genannt wird, letztendlich nur ein schönes Computermodell bleiben könnte.

Sollte es ihn doch geben, dürfte es eine große Herausforderung sein, ihn zu finden, schließlich reflektiert ein Planet am Ende unseres Sonnensystems kein Sonnenlicht. Finden Sie mal was Schwarzes auf schwarzem Hintergrund! Unmöglich ist es nicht, aber mit den heutigen Instrumentarien stoßen wir noch an Grenzen.

Soweit die wissenschaftlichen Informationen, die ich dem Artikel von Florian Freistetter entnommen habe. Lassen Sie uns jetzt ein bisschen weiterdenken, welche Auswirkungen ein solcher Planet – würde es ihn denn wirklich geben – auf die Astrologie hätte.

Wirkung im persönlichen Horoskop
Berechnen kann man, dass ein Planet am Ende unseres Sonnensystems 10.000 bis 20.000 Jahre brauchen würde, um den Tierkreis zu durchwandern. Also stünde er bei jedem von uns im Horoskop an der gleichen Tierkreiszeichenstelle. Würde er bei der Entdeckung zum Beispiel gerade auf 3 Grad Schütze stehen (rein hypothetisch), dann stünde er in jedem Horoskop ebenfalls an dieser Stelle. Aus seiner Tierkreisposition ließe sich also keine individuelle Aussage ableiten.

Natürlich aber aus seiner Hausposition, außerdem würde der neue Planet Verbindungen mit den anderen Planeten machen (wir sprechen dann von „Aspekten“). Wer also zum Beispiel eine Sonne auf 3 Grad Jungfrau hat, bei dem würde der neue Planet im Horoskop einen Aspekt zur Sonne machen – und dieser Aspekt würde gedeutet werden können. Rein theoretisch jedenfalls.

Die Frage meiner Klientin könnte trotzdem nicht in der Form beantwortet werden, wie sie gemeint war. Bei einem neuen Planeten sind schon ein paar Jahre an astrologischer Beobachtung notwendig, um sichere Aussagen über seine Deutung ableiten zu können. Der bisher letzte Planet (streng genommen ist er ein „Zwergplanet“), der Pluto, wurde 1930 entdeckt. Auch wenn wir bereits viel Erfahrung damit haben, wie er sich im Horoskop auswirkt, wissen wir nach bald hundert Jahren Beobachtung längst noch nicht alles über ihn.

Die Zukunft wird es zeigen
Die Astronomie und die Astrologie gehen schon lange getrennte Wege, und das ist auch gut so. Während die Astronomen bei ihrer Arbeit von der Feinheit und Präzision ihrer Teleskope abhängig sind, gehen wir in der Astrologie von „Synchronizität“ aus, von der Gleichzeitigkeit von Ereignissen.

Wir gehen davon aus, dass bestimmte Entdeckungen in der Wissenschaft immer synchron mit bestimmten geistigen Entwicklungsprozessen auf der Erde laufen. Ich bin mir daher sicher, dass mit einer weiteren Bewusstseinsentwicklung der Menschheit ein neuer Planet von der Wissenschaft ganz konkret entdeckt und nicht länger nur vermutet wird.

Wie lange das noch dauert? Mike Brown, oben genannter Verfasser jenes Furore machenden Fachartikels, geht von sieben bis acht Jahren aus. So lange würde es seiner Ansicht nach brauchen, um den Planeten zu sichten, sollte es ihn wirklich geben (denn einen Planeten gibt es erst, wenn er gesehen wird, Berechnungen reichen als Beweis nicht aus).

Heute in genau acht Jahren tritt der Pluto das erste Mal in das Tierkreiszeichen Wassermann ein, Zeit für einen radikalen Bewusstseinswandel, für revolutionäre Veränderungen und Entdeckungen. So ein Zufall 🙂

Foto_grotschZur Person: Sylvia Grotsch ist Diplom-Psychologin, Astrologin und Coach seit 1984. Drei- bis fünfmal die Woche finden Sie Nachrichten von ihr auf ihrer Facebook-Seite https://www.facebook.com/sylviagrotsch.astrologie. Mehr über ihre Beratungen und Kurse stehen auf ihrer Webseite mit Blog www.astromind.de. Oder abonnieren Sie ihren Newsletter. http://www.astromind.de/newsletter-astrologie.html.

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