Der Right Livelihood Award, auch als Alternativer Nobelpreis bekannt, geht erstmals nach Syrien: an die Hilfsorganisation Weißhelme. Sie nennen sich offiziell „Syrischer Zivilschutz“, es sind Freiwillige, die dorthin eilen, wohin die Bomben fallen. Sie graben Verschüttete aus, löschen Brände und versorgen Verletzte.
3.000 Freiwillige, die in den vergangenen 4 Jahren laut eigenen Angaben knapp 60.000 Menschen in Syrien aus den Trümmern gerettet haben. Im Internet teilen sie die Bilder ihrer Einsätze, wenn sie z.B. kleine Kinder und Babys aus Trümmern befreien. Sie wurden sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Die aktuelle Netflex Doku „Die Weißhelme“ zeigt, wie schmal der Grat zwischen Leben und Tod in Aleppos Rebellengebieten ist. Die Aufnahmen entstanden größtenteils in der Türkei beim Rettungstraining der Weißhelme. Die filmische Dokumentation der Ereignisse in Aleppo stammt von den freiwilligen Helfern selbst.
Raed Saleh, Direktor des Syrischen Zivilschutzes, äußerte sich zu der Auszeichnung in New York am Rande der UN-Generalversammlung. „Die Weißhelme sind tief berührt“, sagte er laut SZ. Der Preis sei auch eine internationale Anerkennung für freiwillige Rettungshelfer auf der ganzen Welt und für die Tapferkeit der Zivilbevölkerung in Syrien, die versuche, ein Leben in Würde zu führen. Die Weißhelme, so Saleh, hofften darauf, dass sie bald „Rettungswerkzeuge niederlegen und die Generationenaufgabe des Wiederaufbaus in Syrien angehen können“.
Außerdem werden in Stockholm die regierungskritische türkische Zeitung Cumhuriyet, die russische Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina und die ägyptische Feministin Mozn Hassan ausgezeichnet.
Die Preisträger teilen sich die etwa 310 000 Euro, mit denen der Right Livelihood Award dotiert ist.
Der Alternative Nobelpreis – offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) – ehrt unabhängig von und mit kritischer Distanz zu den traditionellen Nobelpreisen jedes Jahr Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden.
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