Der Alnatura Campus

Auf dem ehemaligen Gelände der Kelley-Barracks (Darmstadt) entsteht ein offenes, gemeinschaftliches und ökologisches Areal mit dem neuen Alnatura Unternehmenssitz, einem öffentlichen Waldorfkindergarten in freier Trägerschaft, einem vegetarischen Bio-Restaurant für jedermann sowie mit zahlreichen Gärten.

Der Campus unterteilt sich in die drei Bereiche “Super Natur Markt”, “Bio-Erlebnisfarm” und “Büro-Welt”, in denen das Entwickeln der Produkte über deren Anbau, die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zum Kochen und Essen der selbst geernteten Nahrungsmittel erfahrbar wird.

Bürohaus aus Lehm
Der älteste Baustoff der Kulturgeschichte – Lehm – wird mittels der selten eingesetzten Stampflehmtechnik zur Außenfassade des Bürogebäudes verbaut. Es wird damit das größte Bürogebäude der Welt aus Lehm. Die tonnenschweren Elemente für die Außenhülle werden in einer der letzten noch vorhandenen alten, halboffenen Hallen hergestellt.

Hier verdichtet eine spezielle Maschine unter extremem Druck die verschiedenen Bestandteile: lehmiger Tunnelaushub vom Bahnhof Stuttgart 21 gemischt mit Lehm aus dem Westerwald und Lavaschotter aus der Eifel. Im Inneren der 3,5 Meter langen, 1 Meter hohen und zirka 70 Zentimeter dicken Elemente schlängeln sich zudem Leitungen für wärmendes oder kühlendes Wasser für die spätere Wandheizung. Ein Erdkanal versorgt die Räume mit Frischluft aus dem angrenzenden Wald.

Die Verwendung nachwachsender Baustoffe wie Holz und Lehm sowie der Einsatz wiederverwertbarer Materialien und der Einsatz von Photovoltaik- und Geothermieanlagen ermöglicht ein in der Gesamtbilanz nahezu klimaneutrales Bauwerk.

Der Einzug in die Alnatura Arbeitswelt ist für 2018 vorgesehen. Wenn alle 384 Lehmelemente gefertigt sind, wird die alte Panzerhalle den ersten sinnvollen Zweck ihres Lebens erfüllt haben und abgetragen.

Quellen und mehr Bilder:

Architekten http://www.haascookzemmrich.com/alnatura-campus.html

Alnatura https://www.alnatura.de/de-de/ueber-uns/alnatura-campus

GLS Blog https://blog.gls.de/allgemein/bio-bueros-statt-panzerhallen/