Spiritualität in der Medizin: MeditMed

Dr. med. Silke Schwarz  ist überzeugt: „Meditation und Achtsamkeit können tiefgreifende Veränderungen im Menschen für seine Lebensführung und Gesundheit ermöglichen.“ Diese inzwischen wissenschaftlich erwiesene Tatsache hat Konsequenzen für das Menschenbild und damit auch für alle Studiengängen in denen Menschen Grundlagen über den Menschen lernen und später mit sich und anderen arbeiten: „Wenn wir das Realität werden lassen wollen, brauchen wir grundlegende Änderungen der Studieninhalte.“

Bei einer Fortbildung für Ärzte und Medizinstudenten im Februar 2017 wurde das Thema unter Leitung von Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin vertieft und erste konkrete Umsetzungsmöglichkeiten wurden erarbeitet.

In der neuen Tagungsform „MeditMed – Meditation & Medizin“ wurden sowohl praktische Meditationsübungen angeleitet und geübt, als auch theoretische und wissenschaftliche Aspekte zur Meditation profund erarbeitet. Fachexperten für Meditation aus verschiedenen weltanschaulichen und wissenschaftlichen Richtungen wie Dr. med. Michaela Glöckler (Medizinische Sektion Goetheanum, Schweiz) und Dr. Ha Vinh Tho (Grundrecht auf Glück, Bhutan) leisteten eine Beitrag, um einen vielfältigen Austausch und gemeinsames Arbeiten an dem Thema zu ermöglichen.

Doch die eigentliche Hauptkraft war für Dr. med. Silke Schwarz die Verbindung einer übenden, sich gegenseitig unterstützenden Gemeinschaft von Meditierenden in und mit den Kräften der mit der Natur. „ Die greifbare Spiritualität der Natur war ungemein belebend. Natur und Naturerlebnisse als „Lehrelemente“ einzubinden und eben trotz anspruchsvoller intellektueller Arbeit auch mit den lebendigen Kräften der Natur verbunden zu sein, wirkte nachhaltig bei allen TeilnehmerInnen.“

Bereits im Vorfeld der Tagung erhielten die Teilnehmer Übungsvorschläge und kleine Texte zur Anregung. Am Ende sind noch viele Fragen offen. Was hindert viele Menschen daran, Meditationen und „Nebenübungen“ langfristig durchzuhalten? Sind es vielleicht sogar sehr gesunde und sinnvolle Hindernisse? Oder sind es solche die man besser umgehend aus dem Weg räumen sollte? Wenn Letzteres der Fall ist, wie kann dies behutsam aber konsequent geschehen? Gibt es einen wissenschaftlich fundierten Weg zu einer Spiritualisierung der Medizin?

Die Fortsetzungen dieser Fortbildung sollen dazu beitragen, dass mehr Ärzte und Medizinstudenten sich intensiver und nachhaltiger zu einem gesunden, vitalisierenden, erkenntnisfördernden Umgang mit ihren seelischen und geistigen Kräften beschäftigen – für sich selbst und zum Wohle der Patienten.

Hintergrund: Laut einer Untersuchung der Technischen Krankenkasse 2015 sind drei von vier Studenten gestresst und es ist seit Jahren ein Anstieg der Psychopharmakaverordnungen bei den Studenten zu verzeichnen. Auch die Weltgesundheitsorganisation ruft Stress als die größte Gefahr des 21. Jahrhunderts aus. Parallel dazu suchen zunehmend viele Menschen, darunter Schüler, Studenten, Patienten sowie in Gesundheitsberufen Tätige, nach Wegen zu innerem Gleichgewicht und meditativem Leben.

Das kognitive Wissen um die Möglichkeiten der Meditation ist inwischen allgemein bekannt, dennoch bleibt der Zugang zur Meditation oft erschwert und Übungen werden nicht nachhaltig beibehalten. So besteht hier u.a. die Aufgabe zu erkunden aus welchen meditativen Richtungen Grundlegendes in Bezug auf eine für die verschiedensten Menschen zugängliche meditative Praxis gelernt werden kann.

Für Ärzte und Medizinstudenten insbesondere stellt sich die Frage, ob sie für den Patienten mit Hilfe von gedanklicher Vertiefung, Meditation und einem inneren Schulungsweg eine bessere Medizin ausüben.

Weitere Informationen und Kontakt unter www.lebens-weise.org. Weitere Termine sind für 2019 geplant.

 

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