Solidarische Absicherung für Selbständige

Bei der Krankenversicherung und in der Landwirtschaft gibt es schon erfolgreiche solidarische Systeme, die sehr gut funktionieren. Für die immer mehr Selbständige fehlen solche Modelle noch. Jetzt versuchen die Hannoverschen Kassen und die GLS Bank angeregt von Selbständigen, erste Ideen zu skizzieren.

Dabei geht es um Themen:
Wie können sich Selbstständige in Zukunft gegenseitig stärken?
Welche Bedarfe sind dabei zu berücksichtigen?
Wer will bei ersten Versuchen in diese Richtung mitmachen?

Individuelle Modelle
Ob es um Berufsunfähigkeit, Gesundheitsbeihilfe, Altersvorsorge oder um Sachversicherungen geht: In vielen europäischen Ländern entstehen neue Solidarmodelle. Dabei lässt sich beobachten, dass die Gruppen oft nicht mehr starr vorgegebenen Regeln folgen, sondern ihre individuellen Vereinbarungen selbst gestalten und verwalten. Es geht um „Selfgovernance“.

Hin zum Leistungszuspruch
Ein echter Paradigmenwechsel ist auch der Weg vom Rechtsanspruch hin zum Leistungszuspruch. Ob ich im Schadensfall Geld zugesprochen bekomme, entscheidet meine Gruppe oder ein von uns gewähltes Gremium. Immer wieder kommt zu der finanziellen hier zusätzlich die persönliche Unterstützung – eingebunden in ein Netzwerk von Menschen, mit denen ich beruflich und persönlich verbunden bin.

Solche Modelle haben oft bessere Lösungen für die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt, die Mobilisierung der Arbeitnehmer über Ländergrenzen hinweg und auch für das steigende Bedürfnis nach Selbstbestimmung.

In drei Workshops (die leider schon ausgebucht sind) mit Selobständigen zusammen mit Regine Breusing und Jon Gallop, Hannoversche Kassen, Johannes Ponader, Mein Grundeinkommen e.V. und Falk Zientz, GLS Bank. sollen solche Ansätze weiter konkretisiert werden.

Hier erste Ideen zum Thema Gegenseitigkeit. Über alles weitere werden wir weiter berichten.

Und hier mehr Ideen zu Sozialrevolution

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2 Kommentare zu “Solidarische Absicherung für Selbständige
  1. Aldinger, Eve Iris sagt:

    Bin sehr interessiert an weiteren Informationen.
    Danke für diese neuen Impulse.

  2. Birgit sagt:

    Ein sehr interessantes Thema. Gerade auch in bezug auf die Krankenkassenbeiträge für Solo-Selbständige ist wirklich ein Umdenken erforderlich. Frau Nahles plant ja, dass Solo-Selbständige (also zum Beispiel selbständige Putzfrauen, Bürokräfte, Pflegemütter etc.) in die gesetztliche Rente einzahlen sollen. Aber wenn die Krankenkassenbeiträge so hoch bleiben wie sie es jetzt schon für freiwillig versicherte Selbständige sind, werden durch die Mehrausgaben in die gesetztliche Rente, viele kleine Soloselbständige aufgeben müssen, denn leisten können sich die Doppelbelastungen nur die Großverdiener.

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