Ahnenfrieden finden
Wie können wir Frieden finden, wenn unsere AhnInnen aus der Kriegszeit noch nach uns rufen? Zum Beispiel indem wir uns an sie erinnern und ihren Weg ehren. So macht sie Urenkelin Maike mit ihrer Oma Ingrid auf die Heilreise, um die Grabstelle ihres in Russland gefallen Ur-Opas zu finden.
Liebevoll und achtsam wird sie auf dieser Resie von der Filmemacherin Simone Specht begleitet. Wir werden Zeuge von der heilenden Kraft von liebevollen Begegnungen mit lebenden und verstorbenen Familienmitgliedern. Bisher ungefühlte Emotionen können ausgedrückt werden und Frieden kehrt ein.
Sehr brührend ist auch die Begegnung mit einer alten Frau in Russland, die alle ihre Brüder im Krieg verloren hat. Alle verbindet in diesem Moment das Wissen, dass Krieg nur Verlierer kennt.
Ahnenfrieden: Die Geschichte
Ingrid ist 1935 geboren. Kriegskind. Ihr Vater ist 1941 in Russland gefallen. Ihre Mutter hat mit ihr nie über diese Zeit und den Verlust gesprochen. Erst als sie vor 10 Jahren gestorben ist, hat Ingrid die Feldpostbriefe gefunden. Liest Worte von ihrem Vater, liest warum er in den Krieg gezogen ist und von seiner Überzeugung, dass bald alles gut sein wird.
Maike ist die Enkelin von Ingrid und 1980 geboren. An Maikes Geburtstagen ist Ingrid immer an ihren Vater erinnert, dessen Geburtstag ein Tag nach Maikes Geburtstag war.
Ingrid und Maike sind immer wieder im Gespräch über die Familiengeschichte, im Fragen, im Erforschen, erleben den Umgang der anderen Generation mit dem Thema.
Im August 2015 träumt Maike, sie wäre ihr Urgroßvater, würde auf Moskau zu marschieren, wacht mit Herzklopfen auf. Daraus entsteht der Impuls, zusammen mit Ingrid das Grab in Russland zu besuchen.
Der Film wird Ingrid und Maike auf dieser Reise begleiten. Von St. Petersburg reisen sie mit dem Auto 500km in den Süden, das Ziel ist der Ort, an dem der Kriegsfriedhof war. Am 75. Todestag von Ingrids Vater werden sie in der Umgebung sein, in der er damals gefallen ist. Mit auf die Reise geht auch Matthias, Maikes Partner, und Ksenia, eine junge russische Frau, die als Dolmetscherin und Landeskundige dabei sein wird. Dokumentierend, fragend, zuhörend wird der Film diese Reise, das Gespräch, die Begegnungen, das Erleben begleiten.
Es ist eine persönliche Geschichte die erzählt wird, und gleichzeitig ist es eine Geschichte, die für das Erleben von Generationen steht, für ein kollektives Erbe der Kriegszeit.
Der Film wurde durch Crowdfunding ermöglicht und die 37 minütige DVD ist hier zu bestellen
Regie & Kamera: Simone Specht
Montage: Catherina Schiener
Das ist eine sehr berührende Geschichte. Der Traum von Maike ist ein wunderbares Zeichen – und, vor dem Hintergrund der Reinkarnationstheorie, die ja leider aus den römisch-katholischen Geschichten gestrichen wurde, ist es leicht möglich, dass dieser Traum der Wahrheit entspricht.
Mit lieben Grüßen,
Marion