Unverzichtbare Vielfalt der Insekten sichern
Insektensterben ist ein großes Thema. Das Fachmagazin Spektrum schreibt darüber, wie wir sie wieder zurückbringen könnnen. Ein Praxistipp zum Nachmachen: die Wiesen zu unterschiedlichen Zeitpunkten mähen.
So entsteht ein Mosaik aus niedrigen und höher gewachsenen Flächen, in dem Insekten, aber auch Spinnen, Schnecken und andere Tiere, die auf dem Speiseplan von Vögeln stehen, immer ein paar Flecken mit günstigen Lebensbedingungen finden. Vor allem nicht gemähte Brachflächen sind offenbar wichtige Refugien. Dort finden sich nicht nur im Hoch- und Spätsommer besonders viele Wirbellose. Diese können dort auch besonders gut überwintern und sich dann im nächsten Frühjahr wieder auf den benachbarten Wiesen ausbreiten.
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Und hier noch mehr Tipps zum nachmachen auf Balkon und im Garten:
Attraktive Blüten: Vor allem einheimische Wildpflanzen bieten reichlich Nahrung für Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Insekten. Weniger geeignet sind dagegen Zierpflanzen mit gefüllten Blüten, die nur wenig Nektar und Pollen enthalten. Am besten sollte man früh und spät blühende Arten kombinieren, damit das Insektenrestaurant möglichst von Frühjahr bis Herbst geöffnet bleibt. Eine Zusammenstellung von interessanten Pflanzen für Blütenbesucher gibt es zum Beispiel beim BUND Schleswig-Holstein.
Futter für Raupen: Die Raupen vieler Schmetterlingsarten fressen nur ganz bestimmte Pflanzen. Etliche davon sind bei Gärtnern nicht unbedingt beliebt. Doch wer zum Beispiel Brennnesseln stehen lässt, tut damit dem Nachwuchs von Admiral (Vanessa atalanta), Kleinem Fuchs (Aglais urticae), Tagpfauenauge (Aglais io) und Landkärtchen (Araschnia levana) einen Gefallen. Auch Disteln, Wilde Möhre und andere scheinbare „Unkräuter“ sind für viele Raupen wichtige Nahrungsquellen. Und wer heimische Gehölze pflanzt, bietet den Raupen etlicher Schmetterlinge nicht nur Futter, sondern auch einen Unterschlupf.
Giftfrei gärtnern: Wer seinen Garten insektenfreundlich gestalten will, sollte auf synthetische Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. Denn die treffen oft nicht nur die angepeilten Plagegeister, sondern auch andere Arten.
Nisthilfen: Die Einzelgänger unter den Wildbienen brauchen Hohlräume in Holz oder Stängeln, in der Erde oder in Steinen, um darin ihre Brutkammern anzulegen. Solchen Arten kann man mit speziellen Quartieren und Nisthilfen unter die Flügel greifen, die man kaufen oder selbst bauen kann.
Volkszählung: Um die Situation der heimischen Insekten richtig einschätzen zu können, brauchen Wissenschaftler vor allem viele Daten. Bei deren Erhebung können auch Laien mitmachen. Beim Tagfalter-Monitoring Deutschland zum Beispiel laufen sie mindestens zehnmal pro Saison eine festgelegte Strecke ab und zählen unterwegs Schmetterlinge.