Poesie: Das Fest der Geburt

Foto: Anke Vaju

Die Geburt ist ein Sturm.
Ein mächtiger Strudel
ergreift uns und bringt uns in diese Welt.
In diesem wilden, tobenden Meer
ist das Neugeborene ein winziges Boot,
das versucht, durch den Wahnsinn hindurchzusegeln.

Wenn es vorbei ist,
wenn sich die rasende See ausgetobt hat
und der Wind nicht mehr heult,
dann ist plötzlich Stille.

Schweigen.

Die Zeit setzt aus.

Der Augenblick,
wenn der kleine Abenteurer
seinen Fuß an unser Ufer setzt,
ist einfach unbeschreiblich.
Als täte sich plötzlich ein Spalt auf.
Ein Spalt, durch den das Kind zu uns schlüpft.
Ein Spalt, durch den uns die Ewigkeit berührt.
***
Text: F. Leboyer, Das Fest der Geburt

Frédérick Leboyer (* 1. November 1918 in Paris; † 25. Mai 2017) war ein französischer Gynäkologe und Geburtshelfer. Leboyer war lange als Gynäkologe und Geburtshelfer in einer Pariser Klinik tätig. Er ist der Vater der sanften Geburt, die auch als Leboyer-Methode bekannt ist. In seinem 1974 publizierten Buch Geburt ohne Gewalt stellte Leboyer das Neugeborene in den Mittelpunkt und forderte, dass es sanft, liebevoll und ohne unnötigen Stress auf die Welt gebracht werden solle

gefunden bei

The Mothering Journey

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