Wenn der Himmel die Erde küsst


Die Beziehung Mann/Frau von Claudia Shkatov. Wenn Du die Weite spürst und den Wind um die Nase. Wenn Dein Leben keine Enge und keine Regeln mehr braucht. Wenn die Wahrheit einfach gesagt und gelebt werden darf. Wenn Deine Tränen nur noch Altes hinaus spülen oder ausdrücken wollen, wie berührt Du gerade bist.

Dann fühlt es sich manchmal so an, als hätte der Himmel die Erde geküsst.

Die Zeile „Es war als hätt’ der Himmel die Erde still geküsst.“, stammt aus dem Gedicht ‚Mondnacht’ von Joseph von Eichendorff und ist mir aus dem Deutschunterricht meiner Schulzeit immer in Erinnerung geblieben.

Irgendetwas haben diese Worte schon als Schulkind in mir berührt. Und heute erkenne ich, dass sie mich an das erinnern, was ich bin und aus welchem Grund ich als Frau in Beziehung mit einem Mann sein will. Da ist Etwas Ursprüngliches, das mich ruft. Und es liegt jenseits von irdischen Bedürfnissen und dem Drang zu überleben. Weil dieses Etwas nicht über-leben muss. Es lebt einfach. Und es will sich verbinden in einem stillen ewigen Kuss.

Kann es sein, dass das alles ist, was wir uns wünschen? Frauen wie Männer. Dass hinter all den Vorstellungen, Erwartungen und Forderungen, die wir in unserem Leben an andere Menschen und unsere Partner haben, nichts anderes steht als die Sehnsucht danach, dass das Männliche das Weibliche in totaler Präsenz (wach)küsst und sich das Weibliche vollkommen dieser Berührung hingibt?

Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen

Ja, ich meine, das könnte sein. Und damit uns das als menschliche Wesen gelingt, die wir das Männliche und das Weibliche sowohl in uns selbst als auch mit einem anderen Menschen gemeinsam vereinigen, haben wir eine Aufgabe zu erfüllen: Uns von all dem zu befreien, was uns gefangen und von dieser stillen präsenten Berührung und der Erfahrung der immer existierenden Verbundenheit fernhält.

Wir haben die Aufgabe uns von allem zu lösen, was uns nicht berührbar macht oder und uns nicht berühren lässt. Wir haben die Aufgabe uns von allem zu verabschieden, was uns noch von der Wahrnehmung der Verbindung und der absoluten Liebe, die kein Gegenteil kennt, trennt.

Denn in dieser Verbindung von Himmel und Erde, von Männlich und Weiblich, von Präsenz und Liebe liegt vielleicht der ganze Sinn unseres Lebens. Und was wir für überlebensnotwendig hielten ist genau das, was es zu verlernen gilt.

Und dies hat Konsequenzen. Denn was glaubst Du, hat vermutlich die größte Relevanz für die Entwicklung der Geschicke auf unserem Planeten?
Für unsere Umwelt. Für unsere Wirtschaft. Für den Frieden. Für unsere Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen?

Welche Frage hat die größte Relevanz für unsere Zukunft?

Ist es die Frage, ob rechts oder links regiert? Geht es darum, wer Präsident wird? Wie viele Autobahnen wir haben? Oder wie viele Atomraketen wir bauen? Oder geht es darum, wie gut es uns gelingt die Beziehung Mann/Frau authentisch und in gegenseitiger Anerkennung zu gestalten?

Wenn Du wie ich zu dem Schluss kommst, dass es Letzteres ist, dann erkennst Du vielleicht, dass der Einsatz, um den es in Deinem Leben geht, wenn Du das Spiel Mann/Frau betrachtest, weniger das Thema Behaglichkeit oder schlimmstenfalls Einsamkeit ist. Der Einsatz, um den es dann geht ist nicht weniger als unser aller Zukunft und die unserer Kinder und Kindeskinder.

Und damit komme ich zum praktischen Teil. Meine Erfahrung ist, dass ich meine Beziehungen zu Männern und zu Frauen auf der Basis meiner Definition von Mann und Frau wahrnehme. Meine Definition eines Mannes und einer Frau wiederum basiert auf meinem kindlichen Erleben der Beziehung zu meinem Vater und meiner Mutter. Ich habe als Kind buchstäblich eine innere Liste erstellt, die alle Eigenschaften enthielt, die ich an meinem Vater und meiner Mutter wahrnahm. Nicht wie sie tatsächlich waren. So wie ich sie erlebte.

Unsere Eltern

Meine Eltern waren zunächst in meiner Wahrnehmung ausschließlich wunderbar. Doch es dauert nicht lange, da waren sie es nicht mehr. Es kam der erste Moment, in denen ich mich weigerte ihnen weiter meine Anerkennung zu schenken. Sie verhielten sich auf eine Weise, die ich nicht annehmen wollte. Und so begann der negative Teil meiner Liste. Diese Liste habe ich schließlich in mein Unterbewusstsein versenkt, und damit meine Definition von Mann und Frau in Stein gemeißelt Ebenso wie mein Entwicklungsstadium in Bezug auf meine Fähigkeit mit Männern und Frauen in Beziehung zu sein.

Du wirst ahnen, was nun kommt. Obwohl ich heute keine Kind mehr bin, existiert diese Liste weiter in mir. Und solange mir das nicht bewusst ist, wird meine Wahrnehmung von Mann und Frau durch den Filter meiner Mann-Frau-Definition stattfinden. Insbesondere für die Beziehung zu meinem Partner/meiner Partnerin bedeutet das, dass sie meine Negativliste so lange bestätigen müssen, bis ich bereit bin, die Beziehung zu meinem Vater/meiner Mutter zu vollenden, indem ich beide mit all den Eigenschaften, die ich ihnen in meinem Erleben zugeschrieben habe, vollständig annehme und würdige.

Der Teil von mir, der will dass ich meine Beziehungen vollende und wachse, sorgt ungeachtet der Schmerzen, die es mir gleichzeitig bereitet, dafür dass ich meinen Partner/meine Partnerin regelrecht darauf trainiere, genau das Verhalten auszuagieren, dass ich in meiner Negativliste zu Vater und Mutter noch nicht angenommen habe. Damit erhalte ich immer und immer wieder die Gelegenheit, es anzunehmen und damit meine Beziehung zu meinen Eltern – und alle anderen – zu vollenden.

Klingt verrückt. Und doch ist das der Mechanismus. Und Du brauchst mir das nicht zu glauben. Finde für Dich selbst heraus, ob es auf Dich zutrifft. Die Entscheidung liegt bei Dir. Und es gibt kein richtig oder falsch.

Und Deine Entscheidung hat Konsequenzen.

Das Leben will nicht verändert werden

Du musst Deine Eltern nicht mögen. Doch wenn Du die Beziehung zu ihnen vollendest, wirst Du frei für jede andere Beziehung zum eigenen und zum anderen Geschlecht. Deine Beziehungen werden authentisch. Du wirst nichts mehr zurückhalten müssen von Dir selbst. Und Du wirst Dich und jeden anderen Menschen vollständig anerkennen können als die, die sie sind.

Das klingt schön. Und Du wirst dieses Ergebnis vermutlich nicht erreichen, wenn Du nun hingehst und die Beziehungen zu Deinen Eltern vollenden willst, damit sich Dein Leben oder Deine Partnerschaft verändern.

Das Leben will nicht verändert werden. Es gibt gar nichts zu verändern. Es geht darum, die Tatsachen anzuerkennen und den Kontext aus dem wir das Leben wahrnehmen wollen zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Du entscheidest

Die Tatsachen sind, Deine Eltern schulden Dir nichts und sie sind perfekt so, wie sie sind. Ebenso wie Du. Wenn Du als Kind überlebt hast, dann haben sie ihren Job als Eltern getan. Und die Tatsache, dass Du das hier jetzt liest, beweist es.

Tatsache ist auch, dass Dich Deine Eltern absolut geliebt haben und immer lieben werden – und zwar mit genau dem Ausdruck von Liebe, der ihnen eigen und möglich war und ist. Es gibt keine Eltern, die ihre Kinder nicht absolut lieben. Egal ob sie Dich geschlagen haben, ständig betrunken waren oder sogar gar niemals anwesend. Sie haben ihre Liebe auf die Weise ausgedrückt, zu der sie im Rahmen ihres Kontextes fähig waren.

Aus dem Kontext der absoluten Liebe heraus betrachtet, in dem Liebe kein Gegenteil hat und für den Du Dich als Wahrnehmungsrahmen jederzeit frei entscheiden kannst, ist alles was sie Dir jemals gesagt oder getan haben oder sagen und tun werden, ein Ausdruck ihrer Liebe zu Dir.

Du bist frei darin, das zu glauben oder nicht. Ob Du es tust oder nicht tust, ist weder falsch noch richtig. Es ist einfach eine Entscheidung, die Du triffst.

Und diese Entscheidung hat – Du ahnst es bereits – Konsequenzen.

Und wenn Du Dir Unterstützung im Thema Mann/Frau wünschst, dann lade ich Dich zu meinen regelmäßigen Online-Coaching-Abenden mit max. 8 TeilnehmerInnen ein. Du bist bequem von zuhause oder von unterwegs aus dabei. Und ich helfe Dir, mehr Klarheit in Deine Fragen oder Themen zu bringen. Die Prozesse der anderen TeilnehmerInnen sind dabei ein weiterer wertvoller Impulsgeber für Dich.

Die aktuellen Abende sind zunächst für Frauen gedacht. Abende für Männer sind in der Planung. Wenn Du also ein Mann bist und Dich dafür interessierst, melde Dich bei mir!

Kommende Termine und mehr Informationen findest Du hier:
http://blissbow.de/training/

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