Laub ohne Laubbläser?!

Von Cbaile19 commons.wikimedia.org

Herr, es ist Zeit: Der Sommer war sehr groß. Aber nun bitte ich Dich, die Laubbläser verschwinden zu lassen 😉 Denn überall fallen jetzt nicht nur die Blätter, sondern auch gefühlt Tausende von Männern, vornehmlich in orangen Anzügen in die Städte und Dörfer ein und belästigen uns mit infernalischen Lärm. Muss dass sein?

Beispiel Graz

Die zweitgrößte Stadt in Österreich, Graz muss seit 2014 ohne Laubbläser auskommen. Damals setzte die Regierung der Steiermark ein Verbot der Geräte für die Stadt Graz sowie der Ortschaften Leibnitz und Kaindorf an der Sulm durch. Nicht nur wegen des Lärms, sondern weil die Uni Graz prognostizierte, die hohen Feinstaubwerte würden dadurch gesenkt. Die SZ hat schon länger auf die Belastung durch die Laubbläser hingewiesen und aktuell in Graz nachgefragt. Denn die Gemeinde beschäftigte 200 Mitarbeiter für die Laub-Beseitigung, ohne die 30 Laubbläser glaubte man, 80 zusätzliche Kollegen einstellen zu müssen. Die Bilanz nach drei Jahren: Nicht einer kam hinzu und in Graz ist es jetzt auch im Herbst still!

Und im eigenen Garten?

Aber nicht nur die Stadtreinigungen haben aufgerüstet. Der WWF schätzt, dass allein die Deutschen für den privaten Gebrauch in den letzten Jahren gut 500 000 Laubbläser oder -sauger gekauft haben.

Dabei wäre es in den meisten Fällen sicherlich sinnvoll das Laub einfach liegen zu lassen oder zusammen rechen. Die Haufen sind nicht nur für den Igel, sondern auch für Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter ein willkommener Aufenthaltsort.

Und wenn man das Laub gleich liegen lässt, freut sich auch der Baum und der Garten über den Dünger.

Der WWF gibt diese Tipps:

Nutzen Sie möglichst „klassisch“ Rechen und Besen, wenn Sie Laub von Rasenflächen und Wegen zusammenkehren wollen.

Auf den Beeten und unter Bäumen und Sträuchern sollten Sie hingegen eine Laubschicht liegen lassen. Blätter von Obstbäumen, Ahorn oder Linde verrotten rasch und sind hierfür gut geeignet. Die Laubschicht schützt empfindliche Pflanzen und kleine Bodenbewohner am besten gegen die Winterkälte. Im beginnenden Frühjahr zersetzen dann die Bodenlebewesen das Laub und geben wertvolle Mineralstoffe an den Boden ab.

Nur langsam verrottende, gerbstoffreiche Blätter von Walnuss oder Eiche geben Sie besser gleich auf den Komposthaufen. Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man Hornspäne als Stickstoffgeber hinzufügen.

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7 Kommentare zu “Laub ohne Laubbläser?!
  1. Naras. sagt:

    JA!!Und auch die GasBrennGrasVernichter nehmen überhand. Gerade für Deutschen finde Ich das sehr Übel. LebeWesen zu vergasbrennen! <3 <3

  2. Tanja sagt:

    Laubbläser werden auch in großem Stil auf Friedhöfen eingesetzt, um die paar Fitzel Laub zwischen und auf den Gräbern wegzupusten. Am Ort der Ruhe, auf dem Waldfriedhof. Auf meine Mail bekam ich keine Antwort. Ich weiß nicht, was ich tun kann!

  3. Monja sagt:

    Danke für die offenen Worte! Wenn öfter so aufklärend berichtet wird, verschwinden die Laubbläser irgendwann und man plaudert wieder mit dem Nachbarn beim Laubrechen…. Diese Gasbrenner gehören hoffentlich auch bald der Vergangenheit an!

  4. Oliver sagt:

    Laubsauger und Laubbläser … diese gehören für mich in die Kategorie „Das braucht kein Mensch“. Wer glaubt, das Einsammeln von Laub ginge mit solchen Geräten schneller, sollte mal ein paar Minuten dabei zusehen …

    Gasbrenner als „Unkrautvernichter“ finde ich persönlich auch nicht so toll; dennoch ist es besser, als den Boden mit glyphosathaltiger Chemie zu tränken.

  5. MartinaK sagt:

    Solch ein Gerät kann nur ein Mann erfunden haben: Hauptsache mit Motor und viel Krach 😉

  6. Anne sagt:

    Oh ja, die Laubbläser. In meiner Nachbarschaft gibt es ganz viel übereifrige Laubbläser-Männer, die ohrenbetäubenden Lärm machen.
    Und innerlich zieht es mir das Herz zusammen, wenn ich an die vielen Insekten und Tiere denke, denen die Grundlage für Nahrung, Schutz und Überwintern genommen wird. Am liebst würde ich rausrennen und ihnen sagen, sie sollen aufhören…

  7. Felix Roßmann sagt:

    Auf Laubbläser kann man verzichten, aber vergesst nicht: hier geht es nicht um Geschlechterkampf sondern um unsere Umwelt…

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