Medizin für unsere Seele: Die Fichte

Bild von Johannes Plenio auf pixabay

Von Heide Steiner. In meinen kleinen Naturimpulsen möchte ich sie für das lebendige Wesen ‚Baum‘ neugierig machen. Ich möchte Wege beschreiben, die uns in einen bewussten und gleichzeitig intuitiven Austausch führen. Dazu ist es hilfreich, einen eher distanziert-materiellen Blick auf den Baum als Holz-, Schatten-, Sauerstoff- oder Erholungsspender zu verlassen und ihm mit Neugierde und offenem Herzen zu begegnen. Die Fichte Biologisch Wissenswertes

Nadelbäume sind viel zäher als Laubbäume. Sie sind so beschaffen, dass sie auch in Gebieten mit nur kurzen Wärmeperioden gut leben können. Die Fichte erträgt Kälte und auch gewisse Trockenheit – jedoch keine lagen Hitzeperioden.

Die gemeine Fichte ist ein immergrüner Nadelbaum, welcher bis zu 60m hoch werden und einen Stammdurchmesser von bis zu 2m erreichen kann. Damit ist sie, neben der Tanne, der größte europäische Baum. Fichten können bis 600 Jahre alt werden. Der forstwirtschaftliche Anbau lässt allerdings nur 80–120 Jahre zu, so dass die meisten deutschen Fichten nicht über ihr ‚Teenageralter‘ hinaus wachsen dürfen.

Die Nadeln der Fichte sind mit kurzen Stielen am Ast verbunden. Sie fallen alle 4-7 Jahre ab, wobei der Stiel am Ast verbleibt und dem nun kahlen Fichtenzweig eine raspelartige Oberfläche verleiht.

Im Frühjahr dann treiben an den Astspitzen herrlich frische Triebe aus und erfreuen in ihrem hellgrünen Kleid unsere Augen.

Fichten sind Flachwurzler. Ihre Wurzeln breiten sich in der Regel dicht unter der Oberfläche relativ breit aus, wachsen dafür meistens aber nur wenig in die Tiefe. Auf schweren und nassen Böden kann es passieren, dass die Wurzeln nur 20 oder 30 Zentimeter tief in der Erde reichen. Diese Bäume sind dann für heftige Sturmböen sehr anfällig und kippen schnell um.

Die Rinde einer Fichte ist hat eine schuppige Borkenschicht und ist rotbraun, weshalb sie auch Rotfichte oder Rottanne genannt wird. Die Bezeichnung „Tanne“ ist jedoch falsch, denn dabei handelt es sich um einen ganz anderen Baum mit weichen Nadeln und stehenden Zapfen.

Je nach Standort blühen Fichten nur alle vier bis sieben Jahre. Die Blütezeit ist zwischen April und Juni. Leidet der Baum allerdings unter Wasser- oder Nährstoffmangel, so kann es zu einer sogenannten Angstblüte führen, mit der der Baum seinen Fortbestand sichern möchte.

Die Fichte verkörpert als immergrüner Baum das ewige Leben und damit das Versprechen der Rückkehr des Lichtes (Sonne) und dem wiederkehrenden Frühling. Diese Symbolik verkörpert die Fichte auch in ihrer ‚Rolle‘ als Weihnachtsbaum.

Im 18. und 19. Jahrhundert, als nach den beiden Weltkriegen neu aufgeforstet werden musste, war die Fichte mit ihrem schnellen Wachstum die Retterin in der Not. Es wurden riesige Monokulturen angepflanzt, in denen man die Fichten regelrecht züchtete. Diese Anbaumethode hat man bis heute beibehalten.

Das Fichtensterben

Der fehlende Regen und die großen Sommerhitzen, besonders in 2018, schwächten die Fichten sehr. Durch die ungenügende Wasserversorgung bekamen viele Bäume zu wenig Nährstoffe und konnte nicht ausreichend Harz bilden. Das Harz ist für die Fichte ein wichtiger Schutzmechanismus, mit dem sie Schädlinge abwehrt. Diese unzureichende Harzbildung hat zur Folge, dass der Borkenkäfer (vor allem die Arten des Buchdruckers und des Kupferstechers) nun ungehindert in das Holz vieler Fichten eindringen kann. Als Sofortmaßnahme gegen weitere Borkenkäferverbreitung müssen alle befallenen Bäume sofort abgeholzt und aus dem Wald transportiert werden.

Energetische Betrachtung

Bild von Johannes Plenio auf Pixabay

Im Gegensatz zu Laubbäumen wächst die Fichte nicht weit in den Raum hinaus. Ihr Wachstum konzentriert sich eher um den Stamm und damit um den eigenen Mittelpunkt. Auch ihre Nadeln stehen dicht an dicht um den Zweig gedrängt.

Diese Unterschiedlichkeit ist nun im Herbst besonders gut wahrnehmbar. Während die Laubbäume in ihrem bunten Laub stehen und sich in ihrer vollen Breite zeigen, so steht die Fichte eher zurückgenommen, kerzengerade und in ihr dunkles Grün gehüllt im Wald. Dabei scheint sie mit ihrer Kronenspitze geradewegs in den Himmel stechen zu wollen.

Während meiner Beobachtungen und Wahrnehmungen zur Fichte wurde mir bewusst, dass ich ihr nur selten nahe komme. Ich bewundere immer wieder ihre Form und unglaubliche Größe, doch verweile ich nur selten länger bei ihr. Sie wirkt auf mich, so wie ihr schon erwähnter Habitus, zurückgezogener und nicht so ‚kontaktfreudig‘. Mittlerweile glaube ich allerdings, dass ich zu ungeduldig mit ihr und mir war und freue mich darauf, in den nächsten Wochen, mein Tempo dem ihren anzupassen.

In meiner Arbeit als Leiterin von Visionssuchen und in der Begleitung von Menschen im Spiegel der Natur taucht immer wieder das Thema Verletzungen/Wunden auf. Menschen mit seelischen Wunden finden oft Fichten mit verletzten Stämmen und mit frischen, noch harzigen Wunden oder alten verheilten. Sie fühlen in dieser Spiegelung und in dieser Ähnlichkeit von Baum und Mensch Hoffnung. Sie sehen, dass diese Fichte trotz ihrer Einschränkung kraftvoll weiter gewachsen ist und dass es oft diese Wundnarben sind, welche dem Baum seinen Charakter und Einzigartigkeit geben.

Impuls: Freund Baum

Gehen sie in die Nähe einer Fichte und bleiben sie ein paar Meter vor ihr stehen. Nehmen sie sich selbst bewusst wahr und spüren sie zu dem Baum hin. Wenn ihnen danach ist, so erzählen sie der Fichte etwas von sich. Wie es ihnen geht? Wer sind sie? Sprechen sie es ruhig laut aus. Sie können auch beschreiben was ihnen an dem Baum gefällt oder auffällt. Vielleicht entdecken sie sogar Gemeinsamkeiten? „Wo bin ich wie du und du wie ich?“

Bleiben sie solange in dieser Verbindung, wie es ihnen angenehm ist und verabschieden sie sich dann von der Fichte.

Viel Freude dabei, herzlichst Heide Steiner.

Heide Steiner

Heide Steiner | Visionssucheleiterin & Coach |D-79256 Buchenbach | +49 15788593942 | www.visions-suche.de|

Videoclip zur Visionssuche hier

VS an der Südküste Kretas: 25.04.-07.05.2020
VS im Schwarzwald: 27.06.-08.07.2020
VS für Frauen: 28.07.-08.08.2020
VS für Männer und Frauen: 14.-25.08.2020
VS für Paare: 28.08.-08.09.2020
Fortbildung zum Thema: Spiegeln von Naturerfahrungen: 14.-15.03.2020
Nächste Quester Oase: 07.12.2019 in Buchenbach

 

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2 Kommentare zu “Medizin für unsere Seele: Die Fichte
  1. Lisa sagt:

    Wundervolle Baumimpulse, herzlichen Dank!!

  2. Saran Lauwers sagt:

    Danke liebe Heide. Wenn ich mich mit meinen 3 Apfelbäumchen verbinde mit geschlossenen Augen, kann ich sogar ihren unterschiedlichen Apfelduft riechen. Danke für dein schönes Gedicht.

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