Baumfeldwirtschaft: Aufbäumen statt aufforsten

Foto: Baumfeldwirtschaft.de

Dipl.-Forstwirt Philipp Gerhardt setzt sich für eine Baumfeldwirtschaft ein. Dabei zeigt er Lösungen auf, um sie gemeinsam mit engagierten Landnutzern umzusetzen. Seine Vision der Landwirtschaft ist eine Baumfeldwirtschaft, die Frucht tragende Bäume auf dem Acker mit ein schließt. Also aufbäumen statt aufforsten.

Ein Vergleich zeigt, dass so der Gesamtertrag sogar auf das zwei- bis dreifache gesteigert werden kann. In Zeiten zunehmender Trockenheit ist die Beschattung der einjährigen Kulturen durch Bäume inzwischen wesentlich. Er bezieht Esskastanien und andere Nussbäume mit ein, von denen die meisten mit ihren Pfahlwurzeln widerstandsfähiger sind gegen Dürre und Hitze.

Ob Agroforstsystem für große Landwirtschaften oder Waldgarten für die Selbstversorgung, es gilt dabei immer folgendes zu erreichen:

  • Wasserrückhalt, Wind- und Erosionsschutz.
  • Humusaufbau, statt immer weiterer Zerstörung der Produktionsgrundlagen.
  • Weniger Arbeits- und Ressourceneinsatz.
  • Langfristige Stabilität und Flexibilität.
  • Rentable Nahrungsmittelproduktion dank höherer Flächenerträge.
  • Die Landschaft ein vielfältiger Lebensraum, in dem genug Futter und Deckung für Wildtiere vorhanden ist.
  • Eine Bodennutzung, die Kohlenstoff speichert, das Klima schützt und die Fruchtbarkeit kontinuierlich steigert.
  • Gesunde, reichhaltige Nahrung.
  • Artgerechte Tierhaltung mit wenig Aufwand.
  • Gemeinsame Lösungen aller LandnutzerInnen und Systeme, die sich konstant weiterentwickeln.
  • Kreisläufe schließen durch intelligente Kompostierungs- und Sanitationssysteme.

Die Klimakatastrophe aufzuhalten ist auch eine Mission des Bäumepflanzers

1.200 Gigatonnen CO2 könnten wir z.B. durch eine Verzehnfachung der Bäume in der Landwirtscahft aus der Luft holen, um uns entscheidend Zeit zu verschaffen. Natürlich kann das nur der Anfang sein, denn wir müssen auch vom Ausstoß weiterer Treibhausgase runter, um so einen Erfolg nicht gleich wieder zunichte zu machen. Wenn es uns aber gelingt, könnten wir unser „Restbudget“ (420 gt, IPCC SR15) auf ca. 30 Jahre strecken. Damit hätten wir eine deutlich bessere Chance, den Treibhausgasausstoß rechtzeitig in den Griff zu bekommen! Und was, wenn wir die Anzahl an Bäumen in der Landwirtschaftsfläche nicht verzehnfachen, sondern verhundertfachen? Wenn wir sie zur Basis unserer Ernährung machen und Arten pflanzen, die unsere Kohlenhydrat- und Proteinversorgung tragen können? Sind 12.000 gt möglich.

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Ein Kommentar zu “Baumfeldwirtschaft: Aufbäumen statt aufforsten
  1. Björn S. sagt:

    Danke für’s Teilen, Bettina. Sehr interessant für mich.

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