Trete in den Kreis des Mitgefühls ein

Sehr berührende Szenen in einem Hochsicherheitsgefängnis in Kalifornien im Februar 2020. Fritzi Horstman ist zu Gast mit ihrem Mitgefühl-Gefängnis-Projekt „Step Inside the Circle“. 235 Männer treten in den Kreis.

Hier das Video schauen

Es wird deutlich: in solchen Gefängnissen finden sich hochtraumatisierte Menschen. Denn Trauma in der Kindheit und psychische Erkrankungen hängen zusammen.

Zitat Fritzi Horstman: Ich wurde als Kind missbraucht.

Meine Mutter wurde missbraucht, als sie noch ein Kind war.
Mein Vater wurde misshandelt, als er noch ein Kind war.

Und ich bin ziemlich sicher, dass meine Vorfahren ebenfalls misshandelt wurden, als sie unschuldige Kinder waren.

Meine Mission: das Erbe des Kindesmissbrauchs zu beenden.
„Step Inside the Circle“ erzählt die Geschichte unserer ärmsten Bürger und wie Kindesmissbrauch, die Normalisierung der Gewalt und ein traumatisiertes Gehirn zu einer Inhaftierung führen können.

Psychiatrische Gesundheitsdienste anstelle von Bestrafungspraktiken müssen unser Standard werden.

Das Programm versucht den hinter Gittern lebenden Männern und Frauen Mitgefühl entgegenzubringen, Bewusstsein für Kindheitstraumata und kreative Inspiration zu setzen. Rückfällen sollen durch kreative und erzieherische Programme verhindert werden. Unsere inhärente Menschlichkeit für unsere inhaftierten Brüder und Schwestern wiederherstellen.

Hier mehr zu diesem wundervollen Projekt https://compassionprisonproject.org/

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9 Kommentare zu “Trete in den Kreis des Mitgefühls ein
  1. Ramona sagt:

    Dieser Beitrag berührt mich tief und ich öffne mein Herz für all den Schmerz, atme ihn in die göttliche Flamme in mir und atme Mitgefühl und Liebe aus in den Schmerz und die Missverständnisse und den Missbrauch hinein. Danke. Ich verneige mich vor dieser mutigen Frau, das Leid sichtbar zu machen.

  2. Miriam sagt:

    Bettina, DANKE!

    Ob von uns LeserInnen deiner newslichter Kenntnis hat von verwandter Initiative hier bei uns in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum? Ich würde mich über Hinweise freuen.

    Da wir alle des Mitgefühls bedürfen. Des Mitgefühls unseres Selbst. Wie des Mitgefühls von anderen. Verbindung und Verstehen berührt, wärmt, ermöglicht Wachstum. Wachstum hinein in ein stabiles, präsentes Leben. Leben in einer menschenverbundenen Gemeinschaft.

    „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ Jesus von Nazareth

    Mögen wir aus Scham, Schuld und Isolation heraustreten. Mögen wir unsere Herzen öffnen für uns selbst und andere. Und dem Leben zugewandt Vertrauen üben. Üben, üben und üben. Um hineinzuwachsen in die Kraft und uns eigene Verantwortung für unser Leben aus ganzem, aus erfülltem Herzen.

    Mögen wir uns selbst liebevoll zugeneigt leben. Mögen wir einander die Hand reichen. Täglich neu. Von Augenblick zu Augenblick.

  3. Monja sagt:

    Das ist es!
    Habe das Video geschaut und verstehe sofort, auch ohne gute Englischkenntnisse. Da laufen die Tränen und das Licht der Hoffnung auf Heilung wird heller und heller….

    Hab Dank für die immer wieder guten newslichter !!!

  4. Anne sagt:

    Was für ein wundervolles Projekt <3. In meiner Arbeit geht es auch darum, Mitgefühl für sich selbst zu erlernen statt sich zu verurteilen und somit auch andere.
    Ich habe auch eine traumatische Kindheit und Jugend erlebt, durchlebt und überlebt und weiß, wie es sich anfühlt. Zum Glück musste ich nicht straffällig werden, doch dieses Potential liegt in jedem von uns. Die Menschen, die aufgrund ihres Traumas Straftatan begehen, tun das stellvertretend für andere und halten unserer Gesellschaft einen Spiegel vor. Dieser Spiegel will nicht gesehen werden, deshalb werden diese Menschen sanktioniert. Es geht sehr stark um Schattenintegration.

    • Mia Lechner sagt:

      Das erlebe ich auch so: dass manche Menschen uns, unserer Gesellschaft, den Spiegel vorhalten, als Stellvertreter für all die ungeliebten, abgespaltenen, schmerzvollen Anteile in uns. Ich habe ein Jahr in einem forensischen Projekt gearbeitet und genau das immer wieder ganz deutlich erfahren. Das erinnert mich wieder an den hawaiianischen Gefängnisarzt Haleakala Hew Len. Seine Erfahrungen in diesem Hochsicherheitsgefängnis auf Hawaii haben mich tief berührt und prägen meinen persönlichen Weg. Ich bin überzeugt, wenn wir alle die Verantwortung übernehmen, für uns, unser Leben und alles, was in unser Leben tritt, dann bräuchten wir solche Gefängnisse bald nicht mehr. Dann könnten Heilung und Vergebung unser Miteinander gestalten. Wir sind alle miteinander verbunden…was ich in mir heile und löse, das findet seinen Widerhall in der Welt. Unsere Seelen sehnen sich danach. Was für ein wundervolles Projekt.

  5. Liebe Bettina,

    danke dir sehr für das Teilen dieses Videos, das mich sehr berührt und so kraftvoll den Wert, die Heilkraft des Kreises zeigt.

    Herzlich,
    Sabrina

  6. Steffen Walter sagt:

    Liebe Bettina,

    vielen, vielen Dank fürs Teilen!

    Und da Miriam weiter oben fragte: Ich hatte vor einiger Zeit das Buch „Leben Reloaded“ von https://dietergurkasch.de gelesen. Er saß früher selbst im Gefängnis und bietet jetzt Yoga und Meditation für Gefängnisinsass*inn*en an. Ich weiß aber nicht, wie aktuell das noch ist, da die Einträge auf der Website doch schon ein paar Jahre alt sind.

    Verbundene Grüße
    Steffen

  7. Felix. sagt:

    Hat mich zu Tränen berührt. Schöne und wichtige Arbeit! Einsperren bringt nix! Das ist nur Rache. Verständnis und LIEBE bringen da viel mehr. Danke.

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