Für alle zwischen den Welten tanzenden Familien dieser Zeit

Tyler Nix @unsplash

Das Leben ist ein einziges geniales Wunder. Und du spürst es immer dann ganz besonders, wenn Du Dich ihm gerade mal nicht in den Weg stellst. – Claudia Shkatov. Es war einmal eine Familie. Vater, Mutter und Kinder. Vater und Mutter liebten sich sehr. Und ebenso sehr liebten sie ihre Kinder. Und diese liebten ihre Eltern und auch sich untereinander sehr.

Sie lebten gemeinsam in einer Traumwelt, von der alle glaubten sie sei die Wirklichkeit. In dieser Welt herrschten Regeln und Gebote, die sie befolgten wie die meisten anderen Menschen und Familien, die ebenfalls in dieser Welt lebten.

Solange die Kinder noch klein waren durchschauten sie diesen Traum und sahen die Wirklichkeit, die unendlich viel farbenprächtiger, sorgloser, freier und großartiger war als die Traumwelt der Erwachsenen. Doch je älter sie wurden, und je mehr sie sich den Regeln und Geboten der Erwachsenen anpassten, umso mehr vergaßen sie die Wirklichkeit. Und sie begannen ebenfalls an die Traumwelt zu glauben.

Und wie das so mit dem Träumen ist….. Irgendwann beginnt selbst der größte Schläfer aufzuwachen. So geschah es auch in dieser Familie. Zuerst begann die Mutter mit dem Aufwachen. Im Unterschied zum normalen Wach-Werden aus dem Nachtschlaf jedoch begann das Erwachen aus der Traumwelt mit großen Schmerzen. Und immer wenn sie sich den Regeln und Geboten der Traumwelt erneut unterwarf, tat etwas in ihr sehr weh. Sie spürte diesen Schmerz oft im Körper. Am meisten jedoch im Herzen. Das Erwachen drängte sie, sich auszudehnen und eigene Gesetze nach denen sie leben konnte zu finden. Die alten Regeln und Geboten jedoch hielten sie in engen Räumen und Vorstellungen. die ihr vorschrieben wer und wie sie zu sein und wie ihre Wirklichkeit zu funktionieren hatte. Und je mehr Einblicke sie in die Wirklichkeit erhaschte, die auch sie als Kind gekannt hatte, umso mehr drängte es sie aus der Traumwelt aufzuwachen und ihren eigenen natürlichen Gesetzen zu folgen.

All diejenigen in ihrer Umgebung, deren Schmerzen noch nicht groß genug waren, um sich dem Aufwachen zuzuwenden, waren erschrocken. Und das Verhalten der Mutter ängstigte sie. So erging es auch ihrem Mann. Je mehr sie erwachen wollte, umso mehr glaubte er, sie entferne sich von ihm. Und je mehr sie über ihre Wirklichkeit erfuhr, umso weniger wollte sie sich weiter den alten Lebens- und Verhaltensweisen unterwerfen und wieder einschlafen.

Ihre Kinder beobachteten das alles mit Verwunderung und auch mit Sorge. Sie konnten nicht vollständig begreifen, was da passierte. Doch etwas in ihnen war noch wach genug, um zu sehen, dass ihre Mutter gar nicht aufgehört hatte ihren Vater zu lieben oder sich von ihm entfernen wollte. Und der wache Teil in ihnen spürte womöglich intuitiv, dass irgendetwas am Verhalten ihrer Mutter Sinn machte.

Und dann begann ihr Vater zu erwachen. Auch er fühlte nun den Schmerz der Enge einer Welt, die nicht seine war. Und auch er begann sich langsam zu fragen, welchen alten Regeln und Geboten der Traumwelt er noch folgen wollte und konnte.

Mit den Jahren wurden die Kinder erwachsen. Ihre Eltern zwischen den Welten zu beobachten war nicht immer leicht für sie und stürzte sie in manche Verwirrung. Sie liebten beide. Und so hatten sie als Kinder immer ihr Bestes gegeben, um ihnen in ihre Traumwelt zu folgen. Das hatte auch sie von ihrer Wirklichkeit ein ganzes Stück entfernt. Und statt ihren eigenen natürlichen Gesetzen zu folgen, hatten auch sie begonnen mehr oder weniger an die Regeln und Gebote der Traumwelt zu glauben.

Einige der Kinder, begannen den Schmerz des Erwachens, bereits zu spüren, noch bevor sie richtig erwachsen waren. Ihre Verbindung zur Wirklichkeit war selbst als Teenager noch so stark, dass es ihnen weitaus schwerer fiel als ihren Geschwistern vollständig in die uralte Traumwelt seiner Eltern und der meisten anderen Menschen die sie umgaben, einzusteigen.

Sie bemühten sich all den Erwartungen gerecht zu werden, die diese Traumwelt und ihre Eltern, Lehrer, Großeltern, Freunde, …. an sie hatten. Doch so richtig wollte es ihnen nicht gelingen. Ihre Verbindung zur Wirklichkeit war einfach zu stark. Sie konnten sie nicht ignorieren. Um den schmerzhaften Spagat auszuhalten, den sie zwischen der Traumwelt der Erwachsenen und ihrer natürlichen Wirklichkeit vollführten, fanden sie Wege und Mittel, sich weniger schmerzhaft zwischen den Welten zu bewegen.

Doch auf diese Kinder wartete eine Wirklichkeit, die so machtvoll war, dass sie sich nicht verscheuchen ließ und einfach gelebt werden wollte. Sie wollte nicht auf sie warten bis sie auf den alten eingetretenen Pfaden der Traumwelt in dieselben Sackgassen gelaufen waren wie ihre Eltern und Großeltern vor ihnen. Sie wollte nicht länger von ihnen getrennt sein. Sie wollte gelebt werden. Jetzt! Und eine Weile erlebten die Kinder eine Zeit, die man vergleichen könnte mit dem, was Wanja auf dem Ofen im Märchen vom Starken Wanja von Ottfried Preußler geschah. Sie saßen. Und sie bereitete sich vor auf den Zeitpunkt, an dem sie stark genug sein würde, der Traumwelt endgültig zu entgleiten und in die Wirklichkeit zu erwachen. Für die träumende und halb-träumende Welt, die sie umgab, war das oft sehr beunruhigend. Doch da ihre Eltern selbst immer mehr aus ihrem alten Traum erwachten, gelang es ihnen zunehmend, die Wahrheit und Richtigkeit in dem zu sehen, was diese Kinder ihnen zeigten.

Die inneren und äußeren und insbesondere die gefühlten Erfahrungen, die diese Kinder in dieser Zeit machte, waren – ohne dass es ihnen vielleicht immer bewusst war und ungeachtet der Bewertung, die ihnen die Traumwelt gab – äußerst bedeutend für ihr Leben und die Wirklichkeit, die sie erwartete. Und sie bereiteten sie vor auf die Abenteuer und Aufgaben für die sie auf die Erde gekommen war. Sie halfen ihnen insbesondere, ihr inneres Führungssystem wieder freizulegen, das die Traumwelt mit ihren Regeln und Geboten verschüttet hatte.

Ohne den Zugang zu ihrem Führungssystem waren sie auf die Navigation anderer angewiesen. Und diese – ob Eltern, Lehrer oder Freunde – konnten ihnen niemals ihr eigenes Führungssystem ersetzen. Sie hatten selbst den Zugang zu ihrer natürlichen Führung verloren. Und führen kann einen jeden Menschen immer nur sein eigenes Führungssystem. In der Verbindung mit ihm kann sich ein Mensch in der Wirklichkeit sicher und kraftvoll fühlen und klar zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden lernen.

Und als der Zeitpunkt für diese Kinder gekommen schien, vom sinnbildlichen Ofen herunter zu steigen und die absolute Richtigkeit ihres DaSeins und ihres Weges zu erkennen und ihr eigenes Führungssystem anzunehmen, schrieb ihre Mutter für sie eine Geschichte …

Ihr Lieben, wenn Ihr Kinder habt, die gerade nicht Euren oder den Vorstellungen ihrer Lehrer gemäß durchs Leben gehen, dann macht ihnen das Geschenk Eurer schönsten und wundervollsten Geschichten über sie. Lasst Eure Urteile und Forderungen fallen. Vertraut ihnen. Seht sie in ihrer Kraft, in ihrer Einzigartigkeit und in ihrer Liebe. Findet in Euch alle Liebe, die ihr jemals für sie empfunden habt. Und gebt dieser Liebe jeden Tag Raum. Wenn sie bei Euch sind, dann seht all das, was ihr an ihnen liebt. Und wenn sie nicht bei Euch sind, dann seht noch mehr davon.

Wir alle gehen gerade gemeinsam durch einen großen Geburtsprozess. Wie jede Geburt macht er Schmerzen. Und der unvermeidliche Verlust unserer Kontrolle macht Angst. Doch am Ende steht immer das Licht. Jedes Kind ist ein solches Licht. Und jedes Kind ist hier, um uns Erwachsenen dabei zu helfen, das Licht in uns wiederzufinden.

Wisse das!

Und fang an neue Geschichten zu erzählen. Solche, die Du wirklich sehen und leben willst 🙂

Foto: Claudia

Claudia Shkatov
Coach, Visionärin, Autorin
www.blissbow.de
@soulquestretreats
instagram.com/soulquestretreats

 

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9 Kommentare zu “Für alle zwischen den Welten tanzenden Familien dieser Zeit
  1. Liebe Claudia!
    Eine wundervolle Geschichte, danke dafür.
    vor allem, weil es keine Geschichte im üblichen Sinne ist – sie ist nicht erfunden, um gelesen und dann wieder „vergessen“ zu werden – diese Geschichte dringt ein in die Fasern meines im Moment schmerzenden Körpers und ruft den Zellen zu: „Alles ist so wie es ist; du bist im Erwachen-Prozess und der Schmerz wird dich hindurchführen!“
    Und ich sehe tatsächlich immer mehr Menschen, die ihren Schmerz nicht mehr mit Tabletten wegdrücken oder mit Impfstoff austreiben wollen. Das macht mir Hoffnung auf das Licht!

    Ich danke dir von Herzen
    Imke

  2. Wie wunderschön!
    Herzlichen Dank für diese berührende Geschichte.

  3. Sabine sagt:

    Liebe Claudia, danke für diese berührende wundervolle Geschichte und hab einen schönen 2. Advent.

  4. Wula sagt:

    Eine sehr berührende „Geschichte“.
    Wir sind mittendrin und das sooo gut zu wissen.
    Vielen Dank für dein Geschriebenes.

  5. Miriam sagt:

    Eben gerade hier gelandet – und beglückt gelesen. Wie immer so sehr ins Licht getragen durch deine Sehen und zur Sprache bringen. Dank dir Claudia!

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