Durch den Nebel hindurchsehen

Bild von jplenio auf Pixabay

Von Sabrina Gundert. Ich stehe in der Sonne, der Nebel hat sich gelichtet und ich realisiere auf einmal: All das, von dem ich dachte, es hätte mit mir zu tun, hat gar nichts mit mir zu tun. Glaubenssätze, Dogmen, Richtungen, denen ich all die Jahre gefolgt bin – sie fallen von mir ab wie geschmolzener Schnee und fühlen sich an, als hätten sie nie etwas mit mir zu tun gehabt. Erleichtert lache ich innerlich auf und fühle mich leicht und frei.

Zuvor war am Nachmittag der Nebel aufgezogen. Wo eben noch Sonne war, konnte ich auf einmal keine zehn Meter mehr weit gucken. Doch ich hatte raus gewollt, eine Runde Spazieren an diesem eigentlich so schönen Sonnentag. So war ich losgegangen, den Hügel rauf, höher und höher – bis ich die Nebelgrenze erreicht hatte.

Ich verbrachte eine schöne Zeit im Wald, lief Feldwege entlang und durch Gebüsch hindurch und merkte immer wieder: Die Dinge sind nicht so, wie sie scheinen. Hatte ich unten im Nebel noch das Gefühl gehabt, mitten im Sumpf zu sitzen, gefangen in einem Kokon aus Lärm, Anstrengung und Stress, merkte ich hier oben, dass das nicht stimmte.

Der blaue Himmel war immer da. Die Sonne war immer da.Die Freiheit und Weite in mir waren immer da.

Auf dem Rückweg, runter vom Hügel, rein in den Nebel, sang ich ein Lied. Das Lied von einer Frau, die ihr Licht hält. Als ich mich umdrehte und zurück hoch, den Hügel hinauf schaute, sah ich die hauchdünne Mondsichel und ich verstand: Während der Nebel mich fast verschluckte und der Feldweg zur Seite ebenso verschwand wie die Straße hinter und vor mir, stand ich hier und konnte mein Licht halten. Konnte ich hier sein und singen und sein und meinen Weg gehen.

Von Herzen ein gutes Schauen durch den Nebel hindurch für dich,
alles Liebe,
Sabrina

Sabrina Gundert begleitet Frauen, die Führung in ihrem Leben zu übernehmen, ihrer Wahrnehmung, Wahrheit und inneren Weisheit zu trauen und ihren eigenen Weg daraus entstehen zu lassen und ihm konsequent zu folgen. Bücher von ihr: „Auf dem Herzensweg – Lebensgeschichten spiritueller Frauen“, „Hab Mut und geh – Das Herzensweg-Praxisbuch“. www.sabrinagundert.de

Sharing is Caring 🧡
Posted in Heilung Verwendete Schlagwörter:
3 Kommentare zu “Durch den Nebel hindurchsehen
  1. Viola sagt:

    Liebe Sabrina,
    vielen lieben DANK für diesen Text, bzw. dem sehr beeindruckenden Foto, dass mich sehr angesprochen hatte…Stelle jetzt eine etwas dreiste Frage an dich:
    Ist dieses eindrückliche Foto irgendwie zu bekommen??? Habe jetzt das Gefühl etwas einzufordern, und wünsche mir, dass dem nicht so sein möge…
    Von Herzen wünsche ich dir ein gesegnetes,
    und gesundes neues Jahr –
    Viola

  2. Monika M sagt:

    Danke für diese wundervolle Erinnerung in diesen grauen Tagen ! Der blaue Himmel ist immer da und wir halten unser Licht selbst.Ich singe und gehe meinen Weg .
    Herzensgruß
    Monika

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Dein Kommentar wird nach der Prüfung freigeschaltet. Bitte beachte, Einschätzungen und Meinungen in Ich-Form zu formulieren und die AutorInnen zu wertschätzen. Nicht identifizierbare Namen (Nicknames), Kommentare ohne erkennbaren Bezug auf den Inhalt des Artikels und Links zu nicht eindeutig verifizierbaren Seiten bzw. zur Eigenwerbung werden grundsätzlich nicht freigeschaltet.