Marktwirtschaft reparieren

Angenommen, es gäbe einen Königsweg, mit marktwirtschaftlichen Instrumenten die aktuellen ökologischen Krisen einzuhegen und gleichzeitig soziale Ungerechtigkeiten zu überwinden? Während in der Politik diese Faktoren häufig gegeneinander ausgespielt werden, wurde von zwei Wissenschaftlern ein bisher weitgehend unbeachtetes Konzept entwickelt, welches über das gesamte politische Spektrum hinweg zustimmungsfähig wäre.

Die überzeugenden Ideen von den beiden Physiker und Ökonomen Dr. Oliver Richters (Hans-Christoph-Binswanger-Preis 2020) und Andreas Siemoneit. Ihre Grundlagenforschung zu Wachstumszwängen und ihr daraus entwickeltes Maßnahmenpaket haben nichts weniger als eine „Reparatur der Marktwirtschaft” im Visier. Sie zeigen auf, wie unser ungebremster Rohstoffverbrauch auch zu einem sozialen Ungleichgewicht führt: Heute zählt im Wettbewerb weniger persönliche Leistung, sondern „technologischer Materialverbrauch“. Ihr überraschendes Fazit lautet: Wer soziale Gerechtigkeit will, muss sich auf eine Begrenzung des Rohstoffverbrauchs konzentrieren.

Inhalte des Buchs

Probleme: Soziale Ungerechtigkeit, ökologischer Raubbau und ökonomische Krisen

Ursachen: Verletzung der Leistungsgerechtigkeit und Vorliegen eines Wachstumszwangs

Lösung: Umsetzung der sozialen Utopie der Marktwirtschaft

Maßnahmen: Ressourcenpolitik, Bodenwertsteuer, Begrenzung ökonomischer Macht und staatliche Geldschöpfung

„Unser Ziel ist eine grundsätzlich richtige Wirtschaftsordnung, keine kleinteilige Regulierung, und wir halten eine Selbststeuerung „über den Markt“ für möglich. Dafür ist es jedoch erforderlich, die Quellen leistungsloser Einkommen trockenzulegen. Die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen verbinden ökologische Nachhaltigkeit, ökonomische Stabilität und soziale Gerechtigkeit, anstatt sie gegeneinander auszuspielen.“

Hier das Buch als PDF herunterladen

Vortragsabend am 6. Mai 2021

Spannendender, per Live-Streaming zugänglichen Vortrags- und Diskussionsabend mit Autor Dr. Oliver Richters und dem streitbare Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, moderiert durch Dr. Nina Alff.

Für die Präsenzveranstaltung werden die Plätze rar sein, weswegen diese per Live-Streaming einem größeren Publikum zugänglich gemacht wird.

Zum Ablauf:
19h10: Einlass, ggf. einführende Wort durch die Veranstalter
19h30: Beginn der Veranstaltung und des Live-Streams mit einem 30-minütigen Vortrag von Dr. Oliver Richters
20h00: 10-minütiger Kommentar von OB Boris Palmer
20h15: 30-minütige Podiumsdiskussion
20h45: Öffnung des Podiums für Fragen aus dem per Live-Stream zugeschalteten Publikum

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3 Kommentare zu “Marktwirtschaft reparieren
  1. gar nicht kennen muß, die die Schraube für mein Fahrrad herstellen“, „Äpfel sind gerade günstig, weil sie gerade günstig hergestellt werden können“, „wir verbrauchen ökologische und soziale Ressourcen ohne Unterlass“, Leistung ist wichtig – aber ein subjektiver Begriff“, „Marktwirtschaft erlaubt die subjektive Einschätzung eines Preises, eines Wertes“, „Leistung wird durch die anderen (die Käufer) bewertet“, die Lösung ist, zu definieren, was KEINE Leistung ist –> leistungslose Einkommen müssen verhindert werden.

    Hier und zwangsläufig im Weiteren verlässt Richter den behaupteten „objektiven“ oder „politischen“ Ansatz und setzt willkürlich SEINE ganz persönlichen Präferenzen (Werte) als gemeinsam gültigen „Leistungs-“ bzw. „Nicht-Leistungs“-Maßstab.

    Er bewegt sich somit in einen totalitären Blickwinkel, den er zuvor bei den rein leistungsorientierten Ansätzen behauptet hat.

  2. Durch sein – persönlich präferiertes Beispiel der hoch produktiven maschinenfreien Landwirtschaft von anno dazumal – gibt er mir mit http://www.wild-natural-spirit.org recht insofern, als diese Art zu wirtschaften – minimaler Rohstoffverbrauch und dennoch hohe Produktivität durch persönliche und komplexe Arbeitsleistung (im Unterschied zu Arbeitsteilung. (Danke)

    Der Vortrag ist insofern weder logisch noch ethisch konsistent, und auch die kapitalistische Bepreisung von Rohstoffverbrauch ist ein autoritärer Dinosaurier, auf dessen Rücken die Grünen möglicherweise im Oktober Wahlerfolge heimtragen.

    Doch wollen wir ein Wertediktat ?
    Wollen wir „staatliche Erziehung“ statt gemeinschaftlicher Bewußtwerdung ?
    Wollen wir eine staatliche Umverteilung ausschließlich nach dem Prinzip der „sozialen Bedürftigkeit“ ?
    (das werden die Wahltrophäen der Linken sein)

  3. Richter ist ein ganz konventioneller grüner Politiker und mainstream Ökonom. Repariert wird da gar nichts – geschweige denn entwickelt oder erneuert.
    Nur einmalig umverteilt nach kurz gedachten, subjektiven und singulären Präferenzen.
    Das ist pure Propaganda – weder führt sie zu Nachhaltigkeit noch zu sozialem Frieden.

    Da setze ich doch lieber auf eine Gemeinschaft ohne Parteizwänge und Dauerposten, die konkret Hand anlegt, eigene und vorhandene Ressourcen selbstverantwortlich einsetzt, um neue Wege zu gehen und die Toleranz für die Versuche, Präferenzen und Handlungen anderer Gemeinschaften aufbringt …

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