Antworten – Standing My Ground

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Für Anka von Claudia Shkatov. Ihr Lieben alle da draußen! Nachdem ich heute mal wieder früh aufgewacht bin, zog es mich in unseren Garten. Ich hab‘ mir ein paar Kissen auf eine Liege gepackt und mich unter den Wolkenhimmel gelegt. Alles um mich herum glitzerte und tropfte noch ganz nass vom strömenden Regen der Nacht. Doch ich hatte es im Schlafanzug und Kuschelmantel auf meinen Kissen ganz warm. Seit ein paar Wochen ist es bei uns so still, als wären alle Nachbarn ausgezogen und alle Autos wie weggefegt. Dabei liegt unser Örtchen vor den Toren Berlins noch nicht einmal so weit draußen. Ich hörte nur Vogelstimmen, Insektengebrummel und ganz leise den Wind in den Blättern.

Und ich spürte mich in meinem Körper wie noch nie.

Ein magischer Energiekreislauf

Ich habe einen Energiekreis in mir entdeckt, der sich magisch anfühlt. Und den erforsche und genieße ich, wann immer es mir einfällt. So auch heute morgen im Garten. Wenn ich meine Augen auf unscharf stelle und bei offenen Augen anstatt mit meiner Aufmerksamkeit nach außen zu gehen nach Innen zoome – quasi hinter meine Augenhöhlen – dann kann ich dem Energiestrom (der sonst ins Außen fließt) folgen in den Hinterkopf und durch den Punkt hindurch, an dem die Linie meiner Schultern sich mit meiner Halswirbelsäule kreuzt. Wenn ich mich hier weiterfließen lasse, spüre ich deutlich den Strom durch meine Wirbelsäule und über mein Steißbein in mein Becken. Von hier aus landet er mit großer Kraft in meinem Bauch und breitet sich dann wieder nach oben über Solarplexus, Brustraum und Kehlkopf aus. Es kann sein, dass Du dabei im Energiestrom auch Deine Seelenfarbe(n) siehst. Oder es steigt ein bestimmter Ton in Dir auf. Eine meiner Klient*innen sah ihren Energiekreislauf in der Form eines Notenschlüssels. Die Einzelheiten sind so individuell wie jede/r von uns.

Folge ich weiter diesem wundersamen Kreislauf für nur ein paar Atemzüge, so verzweigt sich der Energiestrom wie durch lauter kleine Nebenläufe über meinen ganzen Rücken und bis in Arme und Beine hinein. Entspannung und prickelnde Lebendigkeit breiten sich in mir aus von den Augenhöhlen über das ganze Gesicht, meine Schultern, Rücken, Brustkorb, alle Gelenke und Sehnen. Und mein Becken wird weich und lebendig. Mein Bauch wird entspannt und kraftvoll. Es fühlt sich an, als würde sich eine Art verschobenes Intelligenzzentrum vom Nacken aus wieder an seinen wahren Platz im Bauch begeben und sich dort einrichten und mit jedem Atemzug weiter aufbauen. Als hätte die hohe visuelle Wahrnehmung über meine Augen und die Konzentration auf das Denken im Kopf über viele Jahre irgendwann zu einem solch enormen Aufwärtsfluss aller Energien und zu einem massiven Rückstau im Nacken geführt, der meinen gesamten Körper auf unterschiedlichen Ebenen verspannt und sogar irgendwie verschoben hat. Mir ist das noch nie so bewusst geworden wie heute morgen. Und es geschieht beim Reinzoomen und Strömen eine innere und physische Aufrichtung in mir, wie ich sie noch nie zuvor gespürt habe.

Und natürlich würden mir viele Physiotherapeuten sagen, dass diese Art von Verspannung ganz normal für uns westliche Menschen sei, und dass bei mir alles ganz gut aussähe. Doch ich nehme diese Verschiebungen und Verspannungen gerade auf so feine Weise wahr, dass ich daran nichts Normales mehr finden kann. Ich will den echten Normalzustand. Und mein ganzer Körper will ihn auch.

Ich will Euch sagen, wie wichtig es ist, dass wir unsere Energie beisammenhaben und mit ihr ganz da sind. Auch wenn wir alle gelernt haben, ständig mit unserer Aufmerksamkeit – und damit mit einem Großteil dieser Energie – im Außen zu sein, so führt genau diese Bewegung dazu, dass wir energetisch und schließlich auch physisch, psychisch und mental auslaugen und uns selbst verlieren. Es ist somit sozusagen in unserem Körper niemand mehr zuhause. Wir agieren dann wie ferngesteuert, werden stumpf und dumpf. Wir sind dann auch offen für alle möglichen Arten von Energien, Daten und Informationen und somit leicht manipulierbar. Wir werden abhängig von Beziehungen, Substanzen, Aktivitäten, Drama und Negativität. Und wir merken es nicht einmal mehr. Jetzt läuten die Glocken des kleinen Klosters an dessen Mauer unser Grundstück grenzt, als würden sie meinen Gedanken und der Stille im Garten antworten.

Unsere wahre Sensibilität

Unsere Energie in unserem Körper beisammen zu haben ist wichtig, weil wir sonst unsere Lebendigkeit verlieren und nicht mehr viel fühlen. Damit geben wir als Menschen unsere innere Führung, unsere Selbstbestimmung, unsere Freiheit und die Nähe zu allem, was uns in diesem Leben trägt, auf. Dabei fällt mir der Begriff „Hochsensibilität“ ein. Man sagt, hochsensibel sind Menschen, die besonders viel oder zu viel fühlen. Und häufig leiden sie darunter in unserer „normalen“ Welt. Ich sage Euch, in unserem wahren Normalzustand sind wir alle hochsensibel. Hochsensibel ist normal für ein menschliches Wesen. Alles andere ist das Ergebnis eines langen Prozesses der Konditionierung, der uns Menschen verspannen und zumachen lässt. Das ständige Rauszoomen über unsere Sinne, insbesondere über das visuelle Sehen führt dazu, dass wir abstumpfen, abbauen und immer weniger fühlen. Ganz normal und damit hochsensibel zu sein, bedeutet einfach, dass wir viel mehr sehen – sprich wahrnehmen können – als in unserer westlichen Kultur üblich. Allerdings wird unsere Sensibilität zum scheinbaren Fluch, wenn wir mit unserem Fokus ständig im Außen einer reizüberfluteten Gesellschaft sind und nicht mehr wissen, wie wir unsere Energie bei uns behalten können. Es scheint, als würden alles und alle uns ständig über-fordern. In Wahrheit geht es nur darum, dass wir uns selbst wieder beisammenhaben und wissen wie das geht.

Die Bewegung, die ich Euch dafür anbiete, ist mein Reinzoomen. Ich hab‘ es weder gelernt noch mir ausgedacht. Ich glaube, ich hab‘ mich einfach daran erinnert. Wir brauchen dafür nicht das Sehen mit unseren physischen -Augen aufzugeben. Im Gegenteil! Wir stellen einfach nur ein bisschen auf weich und ein kleines bisschen auf unscharf und fokussieren nach Innen. In meiner Erfahrung führt dieses Zoomen über die Augen nach Innen und in einen großen Ganzkörper-Energiekreis nicht nur dazu, dass ich in meiner Aufrichtung und Achse lande, mich in meinem Körper wieder vollständiger zuhause fühle, mein Kraftzentrum im Bauch spüren kann, mich in allen Teilen meines Körpers entspanne und lebendiger werde. (Und dein Körper erinnert sich daran innerhalb von Minuten.) Ratet mal, was ganz nebenbei passiert: Stimmt, die Sehfähigkeit verbessert sich radikal. Ich schreibe dies heute ganz ohne Brille, was ich bis vor wenigen Wochen nicht mehr konnte.

Antworten statt Reagieren

Es führt außerdem – Tadaaaaaaaa! – dazu, dass ich wieder lerne wirklich zu antworten. Denn wer zuhause ist und seine Energie und Kraft beisammenhat, hängt nicht mehr wie an den unsichtbaren Fäden einer Marionette an Menschen und Situationen, an Vergangenheit und Zukunft, an Gedanken und Emotionen und außerhalb seiner sicheren Mitte. Ein Mensch, der in sich zuhause ist, also energetisch vollständig seinen Körper bewohnt, ist in seiner Kraft, Verbundenheit und Autonomie. Er spürt über die Verbindung mit seinem Körper auch seine Verbindung zu seiner Seele/seinem höheren Selbst, zur Erde, zum Kosmos, und zu jedem anderen Menschen und Lebewesen. Und aus dieser verbundenen Autonomie heraus kann er antworten anstatt einfach nur zu reagieren. Antworten bedeutet, sich von der Energie eines Momentes/einer Begegnung berühren zu lassen, während ich mit dem größten Teil meiner Energie (etwa 80% würde ich sagen) bei mir bleibe und die andere Energie weder zu mir ziehe noch versuche, sie abzuwehren. So werde ich berührt und bewegt und berühre und bewege selbst, ohne mich dabei zu verlassen. ‚I stand my ground‘ sagt man im Englischen so schön dazu. Jede andere Energie kann dann nichts anderes tun, als genau das. Sie findet ihren Stand. Und dann stehen zwei. Es ist eine Art Tanz. Und es ent-steht dabei etwas Gemeinsames und Neues.

Beim Reagieren geschieht – wie es das Wort schon sagt – nichts Neues. Wir treffen auf eine Situation oder einen Menschen. Wir wehren uns aus unseren alten Mustern und Konditionierungen heraus gegen die andere Energie oder wir wollen sie festhalten. Unsere Energien verknoten sich quasi außerhalb von uns selbst. Und dabei entsteht ein mehr oder weniger großes Durcheinander mit hohem Energieverlust. Wir nennen das in unserer Sprache dann Streit, Kampf, Krieg, Anspannung, Trauma, Erschöpfung, Depression, Krankheit, Co-Abhängigkeit, Sucht, Drama, usw.

Und ich frage mich, ob wir alle wirklich vergessen haben, wie Antworten geht. Oder können wir uns erinnern? In dieser Zeit, in der wir gerade auf viele Fragen keine Antworten mehr aus den Ärmeln schütteln, breitet sich Nicht-Wissen aus, wie die Pilze im Herbst in unserem Wald hinterm Haus. Und das ist gut so. Denn ich weiß, Nicht-Wissen ist der Raum, in dem wir uns erinnern werden.

Das Coolste beim Reinzoomen ist übrigens, wie ich finde, dass es alle Arten von Techniken und Methoden irgendwie überflüssig macht. Sobald Du Deine Energie im Kasten hast und in Deiner Achse stehst, fluppt es einfach überall.

Wenn Du mehr erfahren willst, buche gern eine Zoom-Session bei mir unter claudia@claudiashkatov.com

Claudia Shkatov
TELLING A NEW STORY

www.claudiashkatov.com
Transformational Coaching for Life & Business

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8 Kommentare zu “Antworten – Standing My Ground
  1. Käthe Kovacs sagt:

    Guten Morgen Claudia, danke für deine berührenden Erfahrungen … Ich habe es gleich ausprobiert…dabei ist mir genau im Moment als ich meine Augen schloss – mit deiner Erfahrung was entstehen kann – ein Schauer durch meinen Körper gezogen… brrrr….allein der Übergang – Transission- war für mich schon eine Reise in mich…und erst der Raum, mein Raum, der sich für mich dadurch eröffnen kann…. herzlichen Dank…. ich werde diese wunderbare Reise in mein morgendliches Aufwachritual miteinbeziehen
    Herzlichst Käthe

  2. Gudrun sagt:

    Liebe Claudia, herzlichen Dank für Deine Beschreibung des magischen Energiestromes!
    Genau das ist es, immer wieder die Aufmerksamkeit zu sich selbst in den Körper bringen und dieses wunderbare Kribbeln und Prickeln spüren, das uns wach und lebendig macht. Ich spüre dann die Kraft und eine unendliche Energie, die mit der Quelle und allem verbunden ist. Sonnige Grüße, Gudrun

  3. Gabriele sagt:

    Dieser Erfahrungsraum, so unspektakulär – immer „griffbereit“.
    Im „Reinzoomen“ sich der Navigation überlassen, der Atem führt dich genau zu den Stellen, die darauf warten „erlöst“ zu werden.
    Auch die Aua-Stellen warten darauf… dann geben sie sich zu erkennen, erleichtert durch das sich ihrer annehmen, des Sich-erkannt-Fühlens.

    Liebe Claudia, deine detaillierte Beschreibung empfinde ich als eine wohltuende Einladung – in mein beseeltes Zuhause einzukehren.

  4. Joachim sagt:

    Wow, das ist (für mich) einer der besten Texte, die ich von Dir gelesen habe. Das werde ich mir ausdrucken. Und üben.
    Vielen herzlichen Dank dafür!

  5. Anna Schlund sagt:

    Wunderbar geschrieben, wirklich mega gut. Vielen herzlichen Dank Dafür.

  6. Barbara sagt:

    Liebe Claudia,
    herzlichen Dank für Deinen Text.
    Seit geraumer Zeit erinnere ich mich schon wieder an das „Reinzoomen“, das mir als Kind so überlebenswichtig war und das ich irgendwann nicht mehr konnte.
    Es hilft mir durch alle Schichten hindurch zur Quelle zu gelangen. Dort kann ich mich regenerieren und die Schritte auf neue Pfade lenken.
    Es ist magisch.

  7. Regina Schickedanz sagt:

    Hallo Claudia,
    mit Begeisterung lese ich immer Deine Beiträge. Vielen Dank für die Klarheit Deiner Worte.
    Ich habe das Gleiche vor ein paar Tagen aus heiterem Himmel erlebt.
    Das ist soooo wohltuend vollständig bei mir zu sein und gleichzeitig zu erkennen, dass ich in Wahrheit ein Energiewesen bin. Welche Therapieform will ein Energiewesen behandeln können?😉
    In Liebe
    Regina

  8. Vielen Dank, Ihr Lieben, für Eure Wertschätzung und Euer Teilen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass dieser magische Energiekreis Euch ebenfalls unterstützt.

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