Astrologischer Blick auf 2022: Übergangszeit

Aufgrund der angespannten Lage der letzten beiden Jahre und des Angriffs von Putin auf die Ukraine, verstehe ich sehr gut, wenn einige diesen Artikel mit der Frage: „Wie geht es weiter?“ oder mit dem Gedanken: „Hoffentlich ist das alles bald zu Ende!“ lesen. Denn noch immer verbinden Menschen mit Astrologie eine Art Wahrsagerei, die uns wissen lässt, was genau auf uns zukommen wird. Aufgrund der Konstellationen können wir Astrologinnen und Astrologen anstehende Prozesse und Herausforderungen erkennen, wir wissen aber nicht, in welchem Gewand sie daherkommen.

Genauso wenig wissen wir, wie diese Prozesse sich entwickeln und letztendlich ausgehen werden. Ich werde mich daher in diesem Artikel auf die Inhalte der Konstellationen mit den darin liegenden Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen konzentrieren. Genauso wie auf die Frage, was wir tun könnten, um für uns das Beste aus der aktuellen Zeitqualität zu machen. Dazu habe ich auch ein PDF erstellt, dass Sie sich am Ende dieses Artikels downloaden können.

Wir sind mitten in einer Übergangszeit

Ende 2020 sind wir – astrologisch betrachtet – in eine neue Epoche eingetreten. Die zweihundert Jahre dauernde Erd-Epoche mit ihrem mehr materialistischen Fokus wurde durch die geistig orientierte, auf Freiheit und Individualität ausgerichtete Luft-Epoche abgelöst. Sichtbar gemacht wurde dieser Epochenwechsel durch den Eintritt der Planeten JUPITER und SATURN in das Zeichen Wassermann.

„Freiheit?“ – höre ich gerade jemanden sagen, „wie das denn?“. Wir haben zwei Jahre hinter uns, in denen wir erlebt haben, wie schnell unsere Freiheit eingeschränkt werden kann. Wie verträgt sich das also mit der Luft-Epoche?

Um das zu verstehen, müssen wir das Ganze sehen, denn es sind immer noch andere Themen mit am Werk. So befinden wir uns durch einen Pluto im Steinbock seit 2008 bis Januar 2024 in einer Phase, in der gesellschaftliche (Steinbock) Konzepte und Modelle (Pluto) entworfen werden, die man allgemeinverbindlich machen möchte.

Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn man Ideen in einer Gesellschaft umsetzt, die dem Allgemeinwohl dienen sollen. Schließlich gibt es Missstände, die verändert werden müssen. Zum Beispiel gehen viele alternative Lebensformen, die in den letzten Jahren – wenn auch im Verborgenen – entstanden sind, auf das Konto eines Pluto im Steinbock.

Aber Konstellationen haben neben ihren Licht- auch ihre Schattenseiten. So spricht Pluto im Steinbock auch dafür, dass man eine scheinbar gute Idee auch als Macht-, Kontroll- und Unterdrückungsinstrument nutzen kann. Pluto im Steinbock steht auch für einen Staat, der seine Bürger zu beherrschen versucht. Als ein Beispiel möchte ich hier nur die Einführung der Überwachung in China nennen.

Dass Planeten in Tierkreiszeichen sich immer mit zwei Gesichtern präsentieren, hängt damit zusammen, dass wir in der Dualität leben. Wir dürfen daher wachsam sein, ob uns Pluto im Steinbock in seinem hellen und heilenden Aspekt entgegenkommt oder ob sich hinter der Umsetzung eines gesellschaftlichen Konzepts, das sich erstmal gut und richtig anhört, vielleicht ganz andere Absichten verbergen.

Die Spannungen gehen weiter

Für mich ist es daher nachvollziehbar, dass die vielversprechende Luft-Epoche Ende 2020 mehr als holprig begann. Neben dem eben erwähnten Pluto im Steinbock besteht eh noch Unklarheit über künftige Werte, die sich durch URANUS im Stier bis Juli 2025 noch drastisch ändern werden.

Zusätzlich sorgte 2021 ein Spannungsaspekt zwischen Saturn und Uranus für einen Kampf zwischen konservativen (Saturn) und freiheitsliebenden (Uranus) Kräften. Saturn will den Erhalt der bisherigen, eher auf Regulierung ausgerichteter Gesellschaftsform, Uranus hingegen die Einführung moderner Konzepte, die mehr individuellen Freiraum und persönliche Entscheidung zulassen.

Diese Konstellation sorgte im Jahr 2021 nicht nur für einschneidende Veränderungen in unserer Gesellschaft, für viele von uns hat sich zusätzlich das persönliche Leben in neue Richtungen entwickelt: bisher sicher gehaltene Jobs brachen weg, Risse und Unvereinbarkeiten in Beziehungen tauchten auf, auf liebgewordene Gewohnheiten musste verzichtet werden. Bei einigen von uns änderte sich schlagartig, was bislang Halt, Orientierung und Stabilität gab.

Es gab viel Leid und Verlust. Ich habe aber auch in meinen Beratungen von Bewusstseins- und Entwicklungssprüngen gehört, gegen die man sich zu anderen Zeiten noch gewehrt hatte. Auch in diesem Jahr spielt der Saturn-Uranus-Aspekt nochmal eine wichtige Rolle. Zusammen mit einem Pluto im Steinbock, einem Uranus im Stier wird es wahrscheinlich weiterhin zu einem „Krachen im Gebälk“ kommen.

Halten wir die Ohren steif!

Besonders in den ersten drei Monaten dieses Jahres und dann wieder ab Oktober bis Ende des Jahres werden wir also wieder erleben, dass konservative Kräfte mit Veränderungsdrang und Freiheitsliebe zusammenstoßen werden, Gesetzesänderungen und Gesetzeschaos werden weiter an der Tagesordnung sein, ich erwarte auch plötzliche Wechsel in der Politik (ein gutes Beispiel hat hier letztes Jahr Österreich geboten), genauso wie Unruhen in der Bevölkerung. Dies weltweit und keineswegs auf unser Land begrenzt.

Aber auch Wahrheiten lassen sich nicht länger unter den Teppich kehren, auch dieses Jahr wird es wieder enorme Bewusstseinsveränderungen geben. Denn Saturn steht auch für die als wahr gehaltene Realität, Uranus ist wie Blitzschlag, der ein neues Licht auf bisher geglaubte Tatsachen wirft.

Das alles beschränkt sich nicht auf die oben genannten Monate, letztendlich wirkt die Saturn-Uranus-Konstellation das ganze Jahr über.

Das hört sich zwar anstrengend an, aber genau aus solchen Zeiten ergeben sich dann häufig in der Zukunft wieder konstruktive, lebensfördernde Entwicklungen. Weil Altes, Überholtes weggesprengt wird, um neuem Wachstum Platz zu machen. Das gilt nicht nur gesellschaftlich, sondern auch für unser persönliches Leben.

Sehnsucht nach unbegrenzter Freiheit

Bei so viel Unruhe tut es gut, dass dieses Jahr Konstellationen dazukommen, die uns trotz allem Wind unter die Flügel geben können. JUPITER, der unter anderem für Freiheit und Expansion steht, wandert durch zwei Zeichen, in denen er sich besonders gut entfalten kann: durch das Tierkreiszeichen FISCHE und WIDDER.

Wenn Jupiter sich von Anfang des Jahres bis zum 10. Mai im Tierkreiszeichen Fische befindet und dann nochmal vom 28. Oktober bis 20.Dezember, werden die Kräfte, die nach Wachstum und Freiheit streben, Unterstützung bekommen und unsere Bewegungsfreiheit dürfte wieder zunehmen. Die Sehnsucht danach wird jedenfalls groß sein.

Jupiter und Fische stehen aber auch beide für Wohltätigkeit und Großzügigkeit, für Mitempfinden und Hilfsbereitschaft gegenüber Leidenden. Das kann dann aber auch eine zu schnelle und zu große Großzügigkeit bedeuten. Besonders wird das ab Mitte März bis Ende April beobachtbar sein, wenn Jupiter mit dem NEPTUN, dem Planet des Fische-Zeichens am Himmel zusammenkommen wird.

Da könnte dann das Geld mit vollen Händen für Unterstützungsprogramme verteilt werden, es könnte zu Spendenaktionen aufgerufen werden, auch wenn man nicht genau weiß, in welche Kanäle die eingesammelten Reichtümer dann verschwinden. Denn Neptun und Fische stehen leider auch – in ihrer negativen Seite – für Unklarheit, Verschleierung und Betrug. Verbunden mit Jupiter besteht dann die Gefahr verschwendeter oder ausgenutzter Wohltaten.

Auch Überschwemmungen, zumindest ein verregnetes Frühjahr, ist denkbar. Jupiter steht immer auch für ungehinderte Ausdehnung und Fische ist ein Wasserzeichen. Als Jupiter letztes
Jahr in Fische eintrat, hatten wir die Flutkatastrophe im Ahrtal.

Vertrauen in eine glücklichere Zukunft

Für uns könnte der Jupiter in Fische wieder mehr Reisefreiheit mit sich bringen. Ich vermute, dass die Touristikunternehmen wieder deutliche Gewinne machen werden (Jupiter steht für Gewinn, Fische bringt die Sehnsucht nach der Ferne). Allerdings bringt diese Konstellation auch eine gewisse Sorglosigkeit mit sich, ob sich das in einem Anstieg der Infektionszahlen zeigen wird, sei abzuwarten.

Es gibt aber auch noch weitere Möglichkeiten während der Zeit von Jupiter in Fische: Es wächst bei Menschen, die sich gerne geistig beschäftigen das Interesse an Metaphysik und Spiritualität (Fische). Ein Zeitfenster, unseren geistigen Ursprung stärker wahrzunehmen, hat sich bereits 2011/2012 durch den Eintritt von Neptun in das Tierkreiszeichen Fische geöffnet. Durch die Konjunktion von Jupiter mit Neptun in Fische ab Mitte März bis Ende April wird diese Möglichkeit um ein Vielfaches intensiviert.

Die Sehnsucht nach einem Lehrer, nach einem Meister und nach Erfahrungen außergewöhnlicher Art wächst jetzt. Aber bleiben Sie wachsam. Dass man hier auch auf Scharlatane oder auch auf Selbstbetrug reinfallen kann, liegt ebenfalls in der Natur dieser Konstellation. Auch werden eventuell vorhandene Suchttendenzen verstärkt.

Und wenn es keines von beiden ist, was Sie anspricht? Weder das Spirituelle noch das Reisen? Jupiter in Fische verleiht Schwingen, lässt uns neue Pläne machen und von einem besseren Leben zu träumen und hilft uns, optimistisch alles für möglich zu halten.

Besonders ab Mitte März bis Ende April sollten wir daher auf Träume und plötzlich auftauchende Ideen achten, denn in ihnen könnte ein wichtiger Fingerzeig für unsere zukünftige Richtung liegen. Von Ende April bis in die ersten Mai-Tage hinein kommt dann durch eine harmonische Jupiter-Pluto-Verbindung die Chance dazu, größere Projekte auf die Schiene zu setzen.

Drang nach freier Entfaltung und Selbstverwirklichung

Vom 11. Mai bis 28. Oktober und wieder ab 20. Dezember wandert der Jupiter dann durch das Tierkreiszeichen Widder. Jetzt wird´s für alle unbequem, die andere immer noch einschränken wollen, denn diese Konstellation will das partout nicht zulassen. Ähnlich wie bei Jupiter in Fische – aber diesmal mit sehr viel mehr Power und Wehrhaftigkeit.

Menschen treten jetzt offen und aktiv (Widder) für ihre Überzeugungen, ihre Wahrheit und für ihr Bedürfnis nach Freiheit und Selbstbestimmung ein (Jupiter). Warten wir also ab, wie sich das im Herbst, wenn das Saturn-Uranus-Quadrat noch mal Fahrt aufnimmt, konkret zeigen wird. Die für die Freiheit kämpfenden Kräfte sind jetzt in der Überzahl.

In seiner negativen Entsprechung steht ein Jupiter in Widder aber auch für aggressive (Widder) Expansion (Jupiter), was übersetzt auch für militärische Konflikte stehen kann. Machohaftes Säbelrasseln und Machtdemonstrationen zeigen sich sehr gerne, wenn Jupiter durch den Widder marschiert.

Da wir dies aber eh nicht beeinflussen können, sollten wir uns auf die für uns beste Möglichkeit konzentrieren: Uns hilft diese Konstellation ganz besonders, unsere Visionen aktiv anzupacken und umzusetzen.

Also: Schluss mit träumen – machen ist angesagt! Jetzt können wir wichtige Weichen für unsere beruflichen, aber auch für private Vorhaben stellen. Wer wachsen will, sollte in der Zeit, in der Jupiter im Widder steht, damit anfangen!

Jupiter steht aber auch für die Weiterbildung, im Widder haben wir Lust, uns etwas Neues anzueignen. Das unterstützt auch ein MARS, der ab 20. August bis Ende des Jahres durch das Tierkreiszeichen Zwillinge läuft. Die beiden zusammen – Jupiter in Widder und Mars in Zwillinge – zeigen eine ausgesprochen lebendige Zeit an. Die Lust auf Austausch, Bewegungsfreiheit und Kommunikation wird zunehmen, genauso wie auf Reisen, Lernen, Schreiben und für den Beginn neuer beruflicher Projekte.

Wie können wir die Konstellationen für uns nutzen?

Hier nochmal alle Konstellationen dieses Jahres im Überblick:

  • Saturn-Uranus: die ersten drei Monate im Jahr und dann wieder ab September/Oktober bis Ende des Jahres.
  • Jupiter in Fische: Anfang des Jahres bis 10. Mai; 28. Oktober bis 20. Dezember.
  • Jupiter-Neptun: Mitte März bis Ende April.
  • Jupiter in Widder: 11. Mai bis 28. Oktober; dann wieder ab 20.12.
  • Mars in Zwillinge: 20 Auust bis Ende des Jahres.

Wie Sie das Jahr mit seinen Konstellationen am besten für sich nutzen können, habe ich Ihnen hier auf einem PDF zusammengefasst

Foto: Sylvia Grotsch

Zur Person: Sylvia Grotsch ist Diplom-Psychologin, Astrologin und Coach seit 1984. Drei- bis fünfmal die Woche finden Sie Nachrichten von ihr auf ihrer Facebook-Seite. Mehr über ihre Beratungen und Kurse stehen auf ihrer Webseite mit Blog www.astromind.de. Oder abonnieren Sie ihren Newsletter. http://www.astromind.de/newsletter-astrologie.html

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Ein Kommentar zu “Astrologischer Blick auf 2022: Übergangszeit
  1. Wim Lauwers sagt:

    Danke Sylvia für deine Weisheit. Ja, alles ist in Bewegung. Und, wie! Nach meinem Wissen sind wir in einer Zeit der Harmonie angekommen. Das Männ- und Weibliche tun sich zusammen. Wir werden zu Mensch. LIEBE ist angesagt. Ich habe so viele neue Kontakte, neue Organisationen, neue Verbindungen. Ich werde immer wachsamer und spüre meine Impulse jetzt klarer. Ent-wckle mich immer mehr zum Shamanen, verbunden mit mir und der Natur um mich herum. Es entsteht eine ungeheuere Kraft in mir. Danke für deinen Impuls.

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