Sternen-Saat

Bild: Dorothee Kanitz

Von Dorthee Kanitz. Heute, in der Morgendämmerung war ich im Park – um das Licht heraufdämmern zu sehen und die knisternde Kälte zu genießen. Die – abnehmende – Mondin stand am Himmel, sanftes Licht auf die bereiften und knisternden Blätter auf dem Boden und die knackenden kurzen Grashalme werfend. Wie schön, dass sie so sanft ist, die Mondin. Gerade in dieser Kälte, in der alles so leicht brechen kann…

So ein sanftes Licht möchte ich auch in meine Umgebung werfen, einen leisen Schein, der das Zarte nicht brechen, sondern sanft leuchten lässt – so dass eine Schönheit der besonderen Art aufscheint.

Ich schaue in den inzwischen indigoblauen Himmel – der schwarze Nachthimmel ist nur noch zu ahnen – und staune über die Weite seines Horizonts. Ein paar Schritte noch bis zu meinem „Wunschbaum“, einem alten Haselnussbaum, dessen mütterliche Nähe mich anzieht, seit ich hier spazieren gehe.

Ich bleibe unter ihr stehen, schaue in die Äste hinauf. Ein paar Haselnuss-Nester sitzen noch auf den Zweigen. Sie sehen aus wie kleine dunkle Sterne, zwischen denen der Himmel immer blauer leuchtet. Welche Schönheit, welch ein Geschenk, dass sie mir da macht: sie schenkt mir ihre ur-eigenen Sterne. Keine gekauften oder gebastelten Advents- bzw. Weihnachtssterne, sondern ihre eigenen.

Die, wenn sie zu Boden fallen und es wieder wärmer wird, und die Bedingungen richtig sind, zu neuen Haselbäumen werden können. Oder zu Futter für die Eichhörnchen, die mir hier oft begegnen. Oder die Vögel – ich glaube, die Krähen können auch Haseln knacken. Oder als Freude für mich oder andere auf einem Tisch ihre Schönheit präsentieren.

Eigene Sterne – ob sie leuchten oder anders strahlen – welch ein schönes Bild.
Ob ich auch solche Sterne auf und in mir trage? Nicht vorgefertigte, sondern meine ur-eigenen Sterne, die meine Frucht in die Welt strahlen lassen? Ich denke, ja. Nicht nur ich, wir alle tragen solche Sterne.

Nur oft bemerken wir sie nicht, weil sie nicht so aussehen, wie wir es erwarten oder wie wir oder andere denken, dass sie sein müssten. Zum Glück nicht, denn es sind unsere ur-eigenen Sternenfrüchte, Sternensaaten.

Beglückt von diesem Bild gehe ich weiter durch die Kälte und den heller werdenden Park, unter dem heller blauen Himmel. Und nehme das Bild von dem (mir) ur-eigenen Stern mit, lasse es sanft in mir ruhen und warte, dass es zum richtigen Zeitpunkt aufstrahlt. DANKE!

Dorothee Kanitz www.meditation-spirit-ritual.de

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5 Kommentare zu “Sternen-Saat
  1. Judith 🌹 sagt:

    Danke. Einfach Danke 🌹

  2. Christine sagt:

    So wohltuend und wunderschön🌟

  3. Liebste Dorothee, wie schön, dass Du Deine Sterne mit uns teilst 🙂

  4. Wim Lauwers sagt:

    Danke Dorothee. Deine Geschichte ist, wie ein Gedicht. Sehr poetisch.

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