End of Story

Lesezeit 5 Minuten –

Die alten Geschichten enden, wenn wir neue erzählen. Heute zum Jahresbeginn 2024 will ich ein Thema beleuchten, das zumindest auf den ersten Blick nicht unbedingt sexy daherkommt. Doch gebt mir eine Chance. Es wird auf jeden Fall gut. Und es lohnt sich. Es geht um Sucht.

Wenn ich genau hinschaue, dann ist dies ein Thema, das sich seit mindestens drei Generationen sowohl auf deutscher als auch auf russischer Seite in den dunklen Winkeln meiner Familiengeschichte herumdrückte. Nicht die Arten von Sucht, die unsere Gesellschaft als kriminell einstuft. Eher die, die man landläufig nicht unbedingt als solche bezeichnet: Arbeit, Pornografie, Beziehungen, Rauchen, Sex, Fremdgehen, Alkohol, Shopping, Nägelkauen, Essen, Social Media, Computerspiele, Joints, Negatives Denken und Kombinationen all dessen. Und Sucht ist Sucht.

Ich bezeichne mich selbst manchmal noch als recovering relationship adict. Gleichzeitig kann ich mich heute auch mit ruhiger Gewissheit als Meisterin von Beziehung und Verbindung sehen, die übt. Die meisten Menschen glauben, dass man Sucht abstellen bzw. loswerden muss. Die Wahrheit ist, dass Sucht wie alles, was Teil des Lebens ist, immer einen immensen Aspekt von Sinnhaftigkeit in sich trägt. Und in der Anerkennung dieser Sinnhaftigkeit liegt ihr Potential für Evolution. Wie der Frosch, der zum Prinzen wird, wenn man ihn küsst. Solange ich Sucht bekämpfe und verurteile, also mit Scham und Schuld kombiniere, gibt es keine Möglichkeit für diese evolutionäre Verwandlung. Sobald ich jedes Urteil einschließlich aller Formen des Mitleidens fallen lasse, kann ich die Situation buchstäblich bei Licht betrachten.

Bei Licht betrachtet, birgt jede Sucht ein tiefes individuelles und einzigartiges Wissen, Fähigkeiten und uralte Weisheit im Zusammenhang mit dem konkreten Thema auf das sie sich bezieht. Hier ein paar Beispiele …

Beziehungen – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf Beziehung, Verbindung, Co-Kreation und Partnerschaft

Substanzen – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf höhere Bewusstseinsebenen

Arbeit – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf das Thema Berufung/Ausdruck

Computer/Glücksspiel – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf die Themen Spiel, Flow, Fülle, Sorglosigkeit

Pornographie – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf die Themen Pleasure, Sexualität, Leidenschaft, Sinnlichkeit

Essen – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf die Themen Nähren und Erfüllung

Negatives Denken – Weisheit, Fähigkeiten und Wissen in Bezug auf die Themen Gedankenkraft, Klarheit, Kreativität und Schöpfertum

Menschen entwickeln in meiner Erfahrung Süchte immer dann, wenn das tiefe innere Seelenwissen, das sie in dieses Leben mitbringen, dem was sie in ihrer äußeren Umgebung vorfinden, zutiefst widerspricht. Ich gehe auch davon aus, dass wir auf Seelenebene genau die Lebensumstände für uns auswählen, die es uns ermöglichen, das exakte Gegenteil unserer Essenz als irdische Erfahrung zu machen. Wir verbringen also einen Teil unserer Lebenszeit mit dem intensiven Studium dessen, wofür wir selbst die Medizin sind.

Es liegt in der Natur unserer heutigen Zeit, dass wir mit dieser Art des intensiven Studiums dessen, was in unserer Umgebung noch an Kontrast zu unserer inneren Weisheit existiert, nun nicht mehr weiterkommen. Es geht jetzt um mehr. Ich habe für mich dazu drei einfache Gleichungen aufgestellt:

Sehnsucht + Schuld/Scham = Sucht

Sucht + Willenskraft = Suche

Suche + Seele = Joyful Journey

Die Zeitqualität, die wir heute erleben, führt zu klaren Entscheidungen: Entweder verlassen wir den Planeten. Oder wir geben sowohl Sucht als auch Suche auf und machen unsere Seelenverbindung zur ersten Priorität. Niemand kann diese Entscheidung für einen anderen Menschen treffen, ihn dazu in irgendeiner Weise überreden oder gar zwingen. Damit meine Entscheidung nachhaltig evolutionär wirkt, muss ich sie allein treffen. Wir können einander am besten darin unterstützen, indem wir selbst eine neue Geschichte verkörpern. An dieser Stelle verliert jede Sucht wie von selbst ihren Sinn. Und dann wird es leicht, sie loszulassen. So enden unsere alten Geschichten. Sobald wir sie bei Licht betrachten, können wir sie nicht mehr weitererzählen. Stattdessen erzählen wir neue. Wie zum Beispiel die, dass jeder Süchtige ein zielgerichteter Mensch mit großer innerer Weisheit, einzigartigen Fähigkeiten, uraltem Wissen und einem besonders starken Verlangen nach evolutionärer Ausdehnung ist. Ich fand es in diesem Zusammenhang interessant zu erfahren, dass nach Angaben der meisten offiziellen deutschen Internetseiten, auf denen ich zum Thema Sucht recherchiert habe, 90% der Menschen in Deutschland Süchte haben. Und ich bin sicher, dass es sich in fast allen Ländern der Welt ebenso verhält.

Ich wüsste gern, was passiert, wenn wir unser aller Süchte ehrlich im eigenen Stall und urteilsfrei bei Licht betrachten, um ihnen von hier aus mit Seelenverständnis, liebevoller Anerkennung und Weisheit zu begegnen. Und ich will erleben, was möglich wird, wenn wir unsere volle Aufmerksamkeit auf die Kräfte und Potenziale richten, die in den neuen Geschichten schlummern, die uns jetzt zur Verfügung stehen

Eins steht für mich fest: Unsere uralten Suchtgeschichten enden schlicht, sobald wir damit beginnen, ihre Sinnhaftigkeit, ihre Weisheit und ihr Wandlungspotenzial zu sehen, zu fühlen und in Worte zu fassen.

Anders formuliert: Wir betrachten uns und unsere Suchtgeschichten aus Seelenperspektive. Von hier aus werden Klarheit und bedingungslose Liebe unvermeidlich. Und das ist mein Metier!

Du hütest ein grandioses Geheimnis.
Dieses Geheimnis bist Du.
Zeig Dich bei Licht.
Lass Dich küssen.
Ich weiß, Du bist kein Frosch.

Claudia Shkatov
TELLING A NEW STORY

www.claudiashkatov.com

Mentoring for a New Time

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Claudia Shkatov
Claudia Shkatov

Claudia ist seelengeführte Mentorin, Autorin und Mutter dreier Söhne. Nach einer spontanen Erwachenserfahrung in 2010 gab sie ihr Leben im internationalen Management auf. Heute begleitet sie in exklusiven 1:1 Mentorings und Retreats wache Menschen in Familien, Wirtschaft und Politik in ihre Seelenverbindung, Schöpfungspower und individuelle Geschichte vom Heaven on Earth. Claudia ist Light Language Autorin auf Substack und als Mother Activist für den Frieden engagiert.
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5 Kommentare

  1. Guten Morgen und danke fürs Erinnern:
    ,,…dass wir auf Seelenebene genau die Lebensumstände für uns auswählen, die es uns ermöglichen, das exakte Gegenteil unserer Essenz als irdische Erfahrung zu machen.“
    Ein kostbarer, erinnern der, heilsamer Text zum Start ins WE. Alles ist richtig, wie es ist. Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir sind Medizin…
    Dankbar 🙏🏼♥️🐸🐸

  2. Liebe Claudia, wie interessant, gerade in den letzten Tagen hatte ich genau diese Gedanken in Bezug auf Süchte & deren Ursprung in der Seelenreise!
    Und nun dieser wertvolle Beitrag von Dir, herzlichen Dank für diese Impulse und Gedanken, ich nehme sie gerne mit auf meiner eigenen Seelenreise. Janine

  3. Liebe Claudia, wieder einmal herzlichen Dank für deine klare Darstellung samt Übersetzung auf eine andere neue Ebene!So kann ich das gut verstehen und damit weiter arbeiten…ich sag mal besser: weiter- leben 😉
    Liebe Grüße Arnika

  4. Liebe Claudia,

    Danke. Ich hab die letzten Jahre mich intensiv mit meiner Beziehungssucht beschäftigt und mir für dieses Jahr vorgenommen meinen Weg in den letzten 10 Jahre in einem Buch zu verarbeiten, um nochmal Medizin darauf zu gewinnen. Meine Sucht ist dabei ein Kapitel, was ich schon oft bewegt hab und doch noch nicht zu Ende erzählt. Deine Sichtweise inspiriert mich so sehr jetzt nochmal anders auf meine Geschichte(n) zu schauen. Und es kommt ganz viel Vorfreude für das Neuaufbarbeiten, von dem was war und noch mal mehr Vorfreude auf die Wunder, die noch kommen mögen. Das letzte Jahr hat schon hier und da durchblicken lassen, wie großartig es noch werden kann. Deine Texte berühren mich da immer wieder, manchmal schubsen sie mich auch. Immer ist es gut. Danke!
    Herzlicht,
    Paulina

  5. Wow, mich hat lange kein Text hier so sehr berührt wie dieser… in mir lauscht etwas und ahnt (m)eine Antwort, auch wenn die Worte noch fehlen. „Wir verbringen also einen Teil unserer Lebenszeit mit dem intensiven Studium dessen, wofür wir selbst die Medizin sind.“ – diesen Gedanken werde ich mir jetzt, zum Beginn des Jahres, in die Kontemplation mitnehmen; mag sein, dass er mich eine ganze Weile begleitet, bis ich meine Medizin finde… Danke für diese Inspiration!

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