Geschwisterbande von Petra Droll
Alle gehören dazu
Ich bin das 8. Kind meiner Mutter und das 6. Kind meines Vaters. Meine Mutter hatte zwei uneheliche Kinder geboren, bevor sie meinen Vater kennengelernt hat. Sicherlich nicht ungewöhnlich. Und wenn ich mit meinem systemischen Wissen darauf schaue, gibt es natürlich Unterschiede, was die Herkunft meiner beiden ältesten Geschwister angeht. Meine Eltern haben beide großen Wert darauf gelegt, dass wir EINE Familie sind und nicht unterscheiden zwischen Halbgeschwister und Geschwister. Und so sind wir alle miteinander verbunden und legen heute selbst sehr großen Wert auf die Zusammengehörigkeit unter uns Geschwistern, obwohl von mir als Jüngste bis zu meiner ältesten Schwester 23 Jahre liegen. Wir sind uns unserem Glück alle bewusst und es wird nichts beschönigt oder verdeckt. Wir können uns gar nicht vorstellen, dass wir irgendwann nicht mehr alle da sind, oder einer fehlen könnte, obwohl wir genau wissen, dass es irgendwann so kommen wird. Manchmal sehe und höre ich meine Geschwister Wochen lang nicht und trotzdem spüre ich immer diese tiefe Verbundenheit zu ihnen.
Wut, Neid und Trauer
Ich weiß, dass es nicht allen Geschwistern auf dieser Welt so geht wie mir. Ich höre in meinen Beratungen viel von Wut, Neid und Trauer gegenüber den eigenen Geschwistern, bis hin zu vollständigem Kontaktabbruch. Das berührt mich immer sehr. Ich fühle dann jedes Mal, welches Glück ich mit meiner Familie habe und welches Band der Liebe meine Eltern zwischen uns geknüpft haben, was über deren Tod hinaus geht.
Die Zukunft
Und dieses Band haben wir Geschwister auch an unsere Kinder weitergegeben. Ich selbst lebe in einer Patchwork-Familie mit meine-deine-unsere Kinder. Anfangs war es oft nicht einfach dieses Band der Verbundenheit zu knüpfen. Heute sind alle Kinder erwachsen und habe eigene Familien und die Tradition der Geschwisterliebe wird auch in der 3. Generation weiter gepflegt. Wie wundervoll!
Als Systemische Familiendialog-Begleiterin (nach Maxima Elke C. Post) unterstütze ich Menschen, die die Familie als Kraft, Stärke und Halt nachhaltig wieder aufbauen wollen. Meine Aufgabe ist, das Generationenpaar einfühlsam, ehrlich und liebevoll ins Gespräch zu bringen, alte Traumata und gemeinsame Ressourcen zur Sprache zu bringen. Die Eltern müssen sich nicht rechtfertigen und die erwachsenen Kinder bekommen Raum für ihre Verletzungen und werden von den Eltern gesehen und gehört. Das macht eine tiefe nachhaltige Verbindung. https://www.praxis-droll.de/
Foto: Pixabay
Grüß Gott, Wenn nur alle Generationen bereit wären, am Frieden, Vergebung und Verständnis füreinander zu arbeiten. Dann würde bald Frieden auf Erden einkehren. Die schmerzhaftesten Verletzungen beginnen bei der Geburt, den Eltern, Kindergarten etc. Meine Kindheit ein Trauma! Die Lebensgeschichte meiner Großeltern, Eltern durch Weltkriege geprägt! Kinder waren damals nichts wert, unser Wille wurde gebrochen, wir gehorchten den autoritären Psychopaten. Ein unbeschreiblicher seelischer Schmerz gegen mein Gefühle zu leben, zieht/zog sich durch mein ganzes Leben. Das Schlimmste daran ist, dass sich unsere Töchter rächen dafür was unsere Vorfahren alles durchgemacht haben. Die Qual es nicht mehr rückgängig zu machen ist fast unerträglich sowie keine Chance auf Versöhnung! Ich wünsche mir viele Kinder, die bereit sind für den Frieden.