Ich war einst ein spiritueller Lehrer

Foto: Pixabay

Ich musste damit aufhören, als ich erkannte, dass es so etwas nicht gibt.
Oder vielmehr, dass alles ein spiritueller Lehrer ist.
Die Katze. Der Teppich. Ein Stuhl.
Ein Baum. Ein Berg.
Mein Vater mit Demenz.
Herzschmerz. Freude. Mein eigener. Deiner.
Der Mann, der auf dem Bürgersteig schläft.
Der atemberaubende Nachthimmel.

Das alles ist ein Lehrer.
Es ist alles ein Guru.

Und ich bin nur ein Sprachrohr, wie wir alle es sind.
Ich bin nur ein Freund, der sein Herz mit dir teilt.
Ich bin nur ein Vogel, der sein Lied singt.

Ich habe aufgehört, ein spiritueller Lehrer zu sein,
ich habe aufgehört, irgendeine Art von Autorität zu sein,
und ich wurde ein echter Mensch, authentisch, verkörpert, ehrlich und wahrhaftig.
Und dort fand ich meinen wahren Frieden und meine Erleuchtung.
Im Tempel des Gewöhnlichen.
Im Heiligtum des Alltäglichen.
Im heiligen Herzen des unverhüllten Augenblicks.

Jeff Foster ist ein britischer Schriftsteller und Redner. Mit Humor und Mitgefühl spricht er aus seinem Herzen über Non-Dualität, Heilung, spirituelles Erwachen und die Suche nach dem Heiligen im Alltäglichen. https://www.lifewithoutacentre.com/

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4 Kommentare zu “Ich war einst ein spiritueller Lehrer
  1. Heike sagt:

    Großartig!!!

    Ich nehme schon länger eine Irritation in mir wahr- nachdem ich 35 Jahre lang „Lehrern“ gefolgt bin. Ich tat es mit Begeisterung und Hingabe.
    Es hat mich tatsächlich jedoch kränker und kränker gemacht.
    Jetzt werde ich 60 Jahre alt und lese und lerne immer weniger….Stattdessen gilt ein Satz aus Indien: “ Du musst nicht lesen und lernen, noch dies oder jenes tun….höre und schaue dir einfach nur zu!“
    Immer öfters scheine ich im JETZT zu sein und dann kommt der Kopf und sagt:“Das ist zu wenig!“
    Mal schaun was passiert…

  2. Corinna sagt:

    So großartig und zeitgemäß und so wichtig. Das durfte ich in den letzten 9 Jahren lernen, lange war das nicht einfach, denn es bedeutete sich auf sich selbst und die eigenen Sinne, sprichdie eigene Wahrnehmung einzulassen, obwohl andere was anderes sagen und wahrnehmen. Mein Körper ließ erst von langen Schmerzen ab, als ich mich darauf eingelassen habe. Damit wurde so vieles
    leichter, klarer, ehrlicher und natürlicher. Die eigene Wahrnehmung sensitiver und geklärt. Die Natur war dabei ein wertvoller Anker.

  3. Marianne sagt:

    Im Buddhismus heißt ein Lehrer „Bhikkhu“ – er weiht sein Leben der Meditation – nicht jeder kann Lehrer sein…und es ist eine persönliche Entscheidung, wer oder was mich führt – auf jeden Fall Mitgefühl und Besonnenheit.

  4. Wim Lauwers sagt:

    Seh ich auch so, Jeff. Ich lerne ständig. Michselbst besser kennen. Und, damit Alles. <3 <3 <3

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