Du bist unverletzt und unverletzbar – wage das Leben
Was eine Aussage- provozierend, irritierend, ermutigend, ermächtigend.
Um diesen Satz nicht nur verstehen zu können, sondern auch zu fühlen, zu integrieren, hole ich gerne ein bisschen aus.
Ich beginne bei der Seele, unserem tiefsten Sein. Bei den Geburten, die ich begleiten durfte, habe ich sie erfahren dürfen. Ich habe sie in den tiefen, weisen Augen der Neugeborene gesehen, diese alterslose Präsenz hat unmittelbar nach der Geburt den ganzen Raum erfüllt. Immer wieder war ich selber in diesen heiligen Momenten tief in meiner Seele berührt.
Und auch wenn ich an der Schwelle sitze am Ende des Lebens, beim Sterben und in der Zeit danach, ist diese Präsenz in einer Klarheit und Schönheit zu fühlen, die tief berührt.
Auch dann, wenn der Sterbeprozess ein heftiger und herausfordernder Sturm war, ist danach der Himmel offen und die Seele voller Frieden spürbar.
Das heißt für mich, wenn das Sterben und der Tod die Seele nicht verletzt, kann nichts die Seele verletzen. Sie lässt sich ins Leben sinken und ist bereit zu jeder Erfahrung. Sie wird am Ende der Reise, wie auch immer der Weg war, im Ozean der Liebe landen. Sie ist voller Liebe und Mitgefühl für die Not und den Schmerz des Menschseins, ist bereit alles zu fühlen, ohne darin zu versinken.
Anders das Menschsein. Dort sind wir zutiefst verletzbar, wir werden in den Stürmen des Lebens erschüttert und manchmal tragen wir als Menschen Wunden mit uns herum, die nur schwer heilen und Narben hinterlassen. Und diesen Schmerz negiere ich nicht, ich weiß um ihn in meinem Herzen voller Mitgefühl.
Und doch – wieder einmal gibt es zwei Optionen.
Wir können ganz mit dem Menschsein identifiziert sein, vergessen, dass es noch eine Seelenebene gibt und von der Geburt an, bei jedem Sturm im Leben und bis zum Sterben damit beschäftigt sein, irgendwie zu überleben, mit all unseren Strategien und Kämpfen.
Oder wir verwurzeln uns immer mehr in der Seelenebene, sind Seele und lassen uns als Seele in das Menschsein sinken, in jede Erfahrung.
Dadurch entsteht nicht eine Distanz zum Leben mit allem, was dazu gehört. Vielmehr können wir es mehr wagen, das Leben mit all seiner Schönheit und all seinem Schmerz, wenn wir uns immer wieder daran erinnern, dass wir in unserem tiefen wahren Sein unverletzbar sind.
Wir können in Krisen in unserem Leben und in der Welt und Konflikten mit anderen Menschen die Wahl treffen, nicht aus unseren Narben und Überlebensstrategien in Kontakt zu gehen und zu kämpfen, sondern aus unserer liebenden, mitfühlenden Seele, mit offenem Herzen auf den anderen zu gehen.
Wir können alles wagen.
Und nicht zuletzt können wir wagen, unserer Angst vor dem Sterben und dem Tod die Macht über unsere Leben zu entziehen und uns auch auf diesen Teil des Lebens, auf das letzte große Abenteuer vorzubereiten und den Koffer schon mal zu packen, wir wissen ja nicht, wann es losgeht.
Und dann können wir beginnen, die zu sein, die wir wirklich sind, so zu handeln, wie wir es aus der Tiefe unseres Herzens möchten, so zu lieben, wie unser Herz es sich schon immer ersehnt und die Herausforderungen unserer Zeit miteinander bewältigen.
Ich lade dich ein, diesem Prozess 3 Tage deines Lebens zu schenken, bei einem meiner Seminare:
„Das Herz für den Tod öffnen – Koffer packen für die große Reise“ vom 23. – 27.10.24 in dem schönen Seminarhaus www.haus-am-see.de. Dort fliegen die Kraniche nicht nur über den See, sondern sind auch in der Inneneinrichtung zu finden.
„Mit Herz und Seele Mensch sein“ in der wilden und wunderbaren Gegend im schönen Seminarhaus www.windundweite.de
Mehr dazu auf meiner Webseite www.lichtschwelle.com oder unter
Danke, Basilissa, für diesen wertvollen und so zu Herzen gehenden Text – er macht ruhig und friedvoll innerlich.
Herzlich mit Dank, Sabrina
Herzlichen Dank liebe Basilissa, für diese weisen Worte!
Habe auch Ihr wundervolles Buch „Im Sturm lernt das Herz fliegen“ gelesen. Es hat mich in der Tiefe berührt.
Kirsten 💜
Ich war beim Seminar schon zweimal. Es geht um das Leben, immer wieder um das Leben. Das habe ich erst hier wirklich verstanden. Ob es immer leicht ist deshalb? Nein, doch Basilissa gibt so viel Herzenswärme, Sanftmut, Mitgefühl und umsetzbare Tipps mit auf den Weg – das trägt. Das Leben bleibt stürmisch, wie Basilissa immer so schön sagt… es ist nun mal Leben.
Danke immer wieder für deine Worte, liebe Basilissa.
Ja, so ist es, die Beschäftigung mit dem Tod, das auf Du und Du Sein mit dem Tod gibt die Kraft zum Leben – vor allem wie du es so schön beschreibst, das Fühlen, dass der Tod ganz und gar kein Ende ist, das gibt so viel Mut, auch den scheinbar letzten irdischen Weg ganz bewusst zu gehen – mit denen, die wir im Laufe unseres Lebens begleiten, genauso wie auch auf unserem eigenen Weg.
Danke für dein Sein!