Inner Healer – Innerer Heiler

In meinen Zwanzigern fühlte ich mich oft gefangen in mir selbst.
Ich war voller Schmerz. Und so gerne wollte ich mich daraus befreien.
Ich hatte eine solche Sehnsucht danach, endlich voll und ganz zu LEBEN.

Aus diesem Grunde habe ich fast ein ganzes Jahrzehnt lang regelmäßig an verschiedenen Therapiegruppen teilgenommen.
Damit ich den Schmerz endlich spürte, den ich schon so lange mit mir herumtrug, wurde ich von den Gruppenleiter*innen oft bewusst provoziert – und verletzt.

Meist hat das zunächst Widerstände in mir erzeugt. Und mein System hat noch mehr dicht gemacht. Doch auch das tat weh. Es war ein Schmerz, der sich ÜBER die eigentliche Wunde legte.

Im besten Falle habe ich mich jedoch eingelassen und den darunter liegenden Schmerz gefühlt. Und mir meine tiefsten Wunden angeschaut.
Doch an diesem Punkt endete der Prozess zumeist. Mitten im Schmerz! Denn weiter wurde ich in der Regel nicht geführt.

Meine Wunden sind aufgebrochen, aber nicht geheilt.
Den anderen Teilnehmenden ging es nicht anders.
Doch es fiel niemandem auf. Nicht mal den Therapeut*innen.
Denn offensichtlich kannte niemand eine Alternative.
Niemand hatte es wohl je erfahren, wie es ist, auf LIEBEVOLLE Weise mit seinen tiefsten Wunden konfrontiert zu werden.

Ohne Provokation. Ohne Angriff. Ohne erneute Verletzung.
Einfach einladend. Anerkennend. Wertschätzend.
In einem achtsamen Raum, in dem tiefe Heilung geschehen kann. Weil man in die Liebe geführt wird. In die Selbstliebe.

Heute kommt mir das so selbstverständlich vor.
Ich habe es mittlerweile selbst so oft erfahren.
Und es erfüllt mich zutiefst, solche heilsamen Räume auch für andere zu kreieren.

Doch das ist offenbar ganz und gar nicht selbstverständlich.
Das bekomme ich so oft gespiegelt.
Die Menschen in meinen „Räumen“ fühlen sich willkommen, so wie sie sind.
Mit ihrem Schmerz, mit all den Wunden.
UND mit ihrem unendlichen Potenzial, ihrer wahren Größe, ihrem Strahlen …
Genau das aktiviert die Selbstliebe.
Die Liebe zu uns selbst vermag unsere Wunden zu heilen.

Ich wünsche mir, dass wir Menschen uns gegenseitig dazu ermutigen, Räume der Liebe und der Heilung zu erschaffen.
Räume, in denen wir es uns erlauben können, ganz ehrlich mit dem da zu sein, was momentan in uns schwingt.
In denen wir auch willkommen sind, wenn wir mal das Gefühl haben, komplett aus der Liebe „herausgefallen“ zu sein – vielleicht weil wir uns von uns selbst und anderen getrennt fühlen oder deprimiert, resigniert oder hoffnungslos.

Wir alle haben eine Heilerin, einen Heiler in uns. Eine liebende innere Weisheit, die uns und andere intuitiv durch den Schmerz wieder in die Liebe führen kann. Die uns in unserer Frequenz anheben, Heilung initiieren und Wunder in unser Leben ziehen kann.

Ich wünsche mir, dass immer mehr und mehr Menschen diese innere Heilerin, diesen inneren Heiler wieder zu sich nehmen und aktivieren. Und wieder anfangen zu strahlen und sich selbst (und indirekt damit auch andere) von innen zu heilen. Ich wünsche es mir für jeden einzelnen Menschen, für das Kollektiv und für die Erde.

Wir Menschen brauchen Menschen, die uns liebevoll spiegeln. Unser eigenes Licht können wir meist erst wahrnehmen, wenn andere Menschen es sehen. Wenn es sie berührt und bewegt. Und wenn es ihr eigenes Licht entfacht, sie sich wieder aufrichten und sie beginnen, sich selbst zu heilen.

Wir blühen auf, wenn andere Menschen uns aufblühen sehen, obwohl unsere Knospen noch geschlossen sind. Wir öffnen uns für die Liebe, die wir in Wahrheit sind, wenn andere diese ewige Liebe in uns sehen. Uns wird unsere innere Quelle bewusst, wenn wir andere vor Lebendigkeit übersprudeln sehen.

Lasst uns auf diese Weise zusammenkommen. In Partnerschaften, Freundschaften, kleinen und großen Gruppen.
Lasst uns weiter an diesem riesigen Lichtnetz weben, das die Erde bereits so hell umspannt.