Rücklicht: Marianne Faithfull

Ein Leben voller Wellenbewegungen und Wunder. Nun hat Marianne Evelyn Gabriel Faithfull (* 29. Dezember 1946 in London, England; † 30. Januar 2025 ebenda) ihre letzte Reise angetreten. Die britische Sängerin und Schauspielerin mit der markanten Stimme gibt in ihren Songs und Interviews tiefe Einblicke in ihre Seele: „Und am Ende bleibt nur die Liebe.“ Das findet auch in dem melancholischen Song „No Moon in Paris“ einen wunderschönen Ausdruck. Danke R.I.P..
Dokumentation: Der raue Glanz der Seele
Marianne Faithfull ist eine jener seltenen Künstlerinnen, die mit Fug und Recht als „Ikone“ oder „Legende“ bezeichnet werden dürfen. Kaum hatte die Tochter aus gutem Hause die katholische Schule beendet, an die ihre Eltern sie nach der Scheidung geschickt hatten, wurde sie 1964 vom Manager der Rolling Stones entdeckt. Der von Mick Jagger und Keith Richards geschriebene Song „As Tears Go By“ machte Marianne Faithfull mit kaum 17 Jahren zum Rock-’n’-Roll-Star und zur Ikone des Swinging London. Als Jaggers Freundin teilte sie das Bandleben mit seinen Ausschweifungen, Skandalen und Drogenexzessen.
Einige Jahre später kehrte sie der Musik vorübergehend den Rücken und widmete sich ihrer ersten Leidenschaft, der Schauspielerei. Ihr skandalumwittertes Image verhalf ihr zu erfolgreichen Filmauftritten bei Jean-Luc Godard und an der Seite von Alain Delon, doch die Drogensucht trieb sie an den Abgrund. Nach ihrer Trennung von Mick Jagger im Jahr 1970 war sie so gut wie obdachlos; zwischen 1972 und 1979 folgten auf Perioden der Erholung mit kurzzeitigen Erfolgen erneute Einbrüche und Drogenexzesse. Schließlich rettete sie ihre Liebe zur Musik. Vor allem die Auseinandersetzung mit dem Werk von Kurt Weill brachte ihr endlich künstlerische Anerkennung.
Die Schauspielerin und Filmemacherin Sandrine Bonnaire schildert in einem sehr persönlichen Porträt den Werdegang Marianne Faithfulls, eines Mädchens aus gutem Hause, das sich mutig völlig neuen künstlerischen Ausdrucksformen öffnete und ein freies, unkonventionelles Leben führte. Dank ihrer Intelligenz und ihrem Interesse an Literatur und Kunst gelang es ihr, sich von den damals gängigen frauenfeindlichen Modellen freizumachen, die sie nur allzu gern auf die Rolle des Sexsymbols reduziert hätten. (Text: arte)
Danke
für dieses wundervolle „Rücklicht“