Visionen – warum wir oft nicht an sie glauben
Visionen sind Botschaften unserer Seele. Manchmal können wir sie nur wahrnehmen, wenn wir ganz fein und tief nach innen spüren. Und dann werden sie ganz allmählich immer klarer und kräftiger.
Doch manchmal kommen sie auch blitzartig zu uns und füllen uns für einige Momente vollständig aus. Vor einigen Jahren gab es in meinem Leben einen unvergesslichen Tag, der alles verändern sollte. Denn völlig unerwartet kam plötzlich eine unbeschreiblich intensive Vision zu mir, die mich zutiefst berührte. Es war eine Vision, die mir letztendlich die Kraft gab, bereits zwei Jahre später meinem Ruf zu folgen, aus dem Schuldienst auszusteigen und meinen Beamtenstatus an den Nagel zu hängen.
Doch ganz so erfüllend ist es nicht immer, wenn wir uns mit unseren Visionen befassen. So kann es richtig frustrierend sein, wenn Visionen sich nie zu manifestieren scheinen und wenn wir auch nicht erkennen können, dass wir uns auf sie zubewegen. Meist zweifeln wir uns und unsere Visionen dann grundlegend an. Wir glauben vielleicht gar nicht mehr daran, dass wir die Kraft und die Befugnis haben, mitzubestimmen, was in unserem Leben Wirklichkeit werden soll. Und daher bleiben wir resigniert im Alten, auch wenn es uns eigentlich nicht mehr guttut. So blieb auch ich viele Jahre lang in meinem alten Beruf, obwohl er mich nicht erfüllte.
Wenn wir uns auf unsere Visionen einlassen, dann kann dies ein gewisses Spannungsfeld zwischen der Zukunft und der Gegenwart erschaffen. In der Zukunft leben wir unseren Traum, in der Gegenwart hingegen sind wir scheinbar immer noch weit davon entfernt. Wenn wir das als Widerspruch ansehen und daraus folgern, dass wir es nie schaffen können, dann stehen wir uns und der Verwirklichung unserer Visionen selbst im Wege. Manchmal entscheiden wir uns daraufhin, das Thema Visionen in unserem Leben einfach auszublenden.
Wir können den erwähnten Widerspruch jedoch auflösen, wenn wir uns vorstellen, dass Gegenwart und Zukunft nicht (womöglich weit entfernt) auf einem Zeitstrahl liegen, sondern auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig existieren. Die Verwirklichung unserer Vision und die gegenwärtige Lebenssituation schließen sich demnach nicht aus! Beides darf da sein. Unsere Vision darf gewissermaßen auf unsere Gegenwart strahlen. So können wir sie immer mehr zu uns nehmen und immer mehr verkörpern. Wir bekommen dadurch die richtigen Ideen und Impulse und ziehen die richtigen Begebenheiten und Menschen in unser Leben, so dass wir unseren Weg in Leichtigkeit gehen können. Wird der Weg dadurch immer leicht gehen? Nicht unbedingt. Ein Weg in Leichtigkeit darf jedoch Teil unserer Vision sein …
Es gibt weitere unzählige Gründe dafür, dass viele Menschen keinen so leichten Zugang zu ihren Visionen finden. Einer ist, dass wir häufig in energetischen Feldern aufwachsen, die von Angst dominiert sind. Wir leben in einer Art Überlebensmodus, in dem wir aus der Angst heraus denken, fühlen und handeln. Indem wir uns beispielsweise aus Angst vor Ablehnung anpassen, uns kleiner machen als wir sind und “unsere Pflicht” erfüllen. In einem solchen Modus liegt es natürlich fern, sich zu fragen, welche Träume man denn in seinem Leben verwirklichen möchte. Den Planeten Erde hingegen als Schule zu verstehen, in der wir lernen und wachsen dürfen, das passt schon eher! Je mehr wir lernen und je besser wir sind, desto mehr Anerkennung und Liebe (und Geld) haben wir verdient und desto größer ist demnach unsere “Überlebenschance”.
Doch immer mehr Menschen lösen sich derzeit aus den Feldern der Angst und realisieren, dass es noch VIEL mehr als das gibt. Ein Überlebenskampf ist nicht der eigentliche Grund unseres Hierseins. Wir sind multidimensionale Wesen, unermesslich groß. Wir sind auf der höchsten Ebene Liebe und wir waren nie von der Liebe getrennt. Und die Liebe IST schöpferisch! Sie will ständig Neues erschaffen. Wir sind Schöpferwesen, die nach dem “Ebenbild Gottes” erschaffen wurden. Wir sind in Co-Kreation mit dem Universum.
Und ja, wir haben damit bereits so unglaublich viel Unheil auf dieser Erde angerichtet. Das ist ein weiterer Grund, warum viele Seelen sich von ihrer schöpferischen Kraft getrennt haben (und getrennt halten). Viele “alte” Seelen haben irgendwann in anderen Leben negative Erfahrungen mit Macht gemacht. Dann haben sie entschieden, diese nie wieder zu leben – zumindest nicht auf die alte Weise. Wenn wir dennoch unseren einzigartigen Weg gehen und unsere Kraft leben wollen, dann kann es sich so anfühlen, als ob wir ständig gegen Widerstände angehen müssten.
Doch glücklicherweise lassen sich diese Vereinbarungen, Verträge oder Schwüre wieder löschen, vorausgesetzt man identifiziert sie. Meine Erfahrung ist, dass sowohl das Erkennen als auch das Auflösen solcher karmischer Verstrickungen, immer leichter geht, je höher die Schwingung auf der Erde ist. Es gibt Sinn, sich hierfür Unterstützung von Coaches oder Therapeuten zu holen, welche die seelische Ebene in ihre Arbeit miteinbeziehen.
Sich von diesen Altlasten zu befreien, kann völlig neue Türen öffnen. Denn nun sind wir frei für unseren Weg. Und jetzt können wir auch die Gewohnheiten ändern, mit denen wir uns in der Vergangenheit davon abgelenkt haben, für unsere Vision loszugehen.
Jeder Jahreswechsel ist ein Neuanfang. Ein neuer Jahreszyklus beginnt. Wir können Visionen für das Jahr empfangen und die Weichen neu stellen.
Für was brennst du in diesem neuen Jahr?
Alles Liebe,
Amaresh