Eine berührende Begegnung mit Hilde Domin fällt mir wundersam ins Leben. Eine wiedergefundene Freundin aus alten Buchhändlerinnen Zeiten erzählt mir von ihrer Begegnung mit der Dichterin in den neunziger Jahren. Was zum Anlass dafür wird, beglückt den Film „Hilde Domin – Eine Begegnung“ von Thomas Honickel zu entdecken.
Nach Anna Ditges Film „Ich will dich“ ist er eine weitere kostbare Gabe für mich. So lange schon lebe ich mit Hilde Domins Gedichten. Ganz besonders liebe ich „Nicht müde werden“. Als Ermutigung, Zuspruch, Verstehensgedicht. Das mir immer aufs neue sagt: Sehnsucht nach dem Wunder, das ist etwas, mit dem du da bist – so, wie andere Menschen auch. Eines Tages entdeckte ich diesen wunderschönen Fünfzeiler auch in einer vertonten Fassung. Und singe ihn so gerne für mich und mit anderen.
In all den Jahren ahnte ich nicht, dass mir da eine ursprünglich fünfte Strophe aus einem mehrteiligen Gedicht der Dichterin ans Herz gewachsen war. Im Film erzählt sie unter anderem vom Entstehungszusammenhang. Auch von ihrer erfüllten Liebe zu dem Kunsthistoriker Erwin Palm, mit dem sie nach Italien und später nach England und in die Dominikanische Republik ging. Nach mehr als zwei Jahrzehnten des Exils kehrte das Paar Mitte der fünfziger Jahre in die alte Heimat nach Deutschland zurück, wo Hilde Domin 1959 ihren ersten Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“ veröffentlichte.
Thomas Honickels ruhigen und liebevoll gestalteten Film mag ich allen ans Herz legen, die die Autorin schon kennen und schätzen. Und allen, die sie erst noch entdecken werden. Mir hat Hilde Domins Erzählen neue Details aus ihrem Sein, Leben und Werk eröffnet.
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Hilde Domin ist Jahrgang 1909. Sie kam in Köln zur Welt und starb 2006 in Heidelberg. Ihre zahlreichen, mit vielen Preisen ausgezeichneten Gedichtbände gibt es sowohl in Erstausgaben in Antiquariaten als auch in aktuellen Auflagen im Buchhandel zu kaufen. Online wie auch in deiner Buchhandlung um die Ecke. Und in Bibliotheken auszuleihen, zu entdecken und genießen.
Liebe Miriam,
ganz lieben Dank für diesen Beitrag.
„Nicht müde werden“ ist auch mein liebstes Gedicht von Hilde Domin.
Interessant, dass es wie sie sagt, das beliebteste Gedicht ihrer LeserInnen ist.
Herzlichst
Carola