Kleine Dinge können die Welt verändern

Von Leo Babauta. In „Krieg der Sterne“ gibt es eine Jedi-Krafttechnik die sich „die Kunst des Kleinen“ nennt. Im Kern geht es darum, dass ein Jedi seinen Fokus verkleinert – bis dass er die gebündelte Kraft nutzen kann, um Dinge auf einer mikroskopisch kleinen Ebene zu verändern. Das ist eine freakige Art zu zeigen, wie das Fokussieren auf weniger und weniger zuletzt alles verändern kann. Viele von uns würden gerne auf die eine oder andere Art die Welt verändern. Wir würden gerne etwas beitragen, die Dinge zum Guten wenden, das eigene Leben und das Leben anderer bereichern, etwas Positives hinterlassen.

Und doch scheint es unmöglich zu sein – angesichts der unermesslichen Weite der Welt und der großen Zahl von Menschen die sich der Veränderung entgegenstellen.
Wie kann ein Mensch den Lauf der Welt beeinflussen? Normale Menschen, jene von uns, die nicht wie Politiker oder Meinungsmacher zum Kreis der Entscheidungsträger gehören, verfügen einfach nicht über die entsprechende Macht, nicht wahr?
Nunja, das muss nicht notwendigerweise so sein.

Wenn wir uns die Welt in ihrer unermesslichen Größe vorstellen ist es überwältigend. Es ist, als sprenkelten wir die Früchte unserer Bemühungen wie Tropfen in einen Ozean – die allgemeine Wirkung ist so gering, dass sie zumeist noch nicht einmal wahrgenommen wird.
Doch stell dir dieselben Tropfen vor, wie sie auf einen kleinen Punkt treffen. Wassertropfen, konzentriert auf einen Punkt, vermögen einen Stein zu brechen. Und wenn dieser eine Stein eine Menge anderer Steine trägt, vermögen diese Wassertropfen sogar einen Felssturz zu verursachen. Ein und dieselbe Anstrengung, am rechten Ort konzentriert, kann Wirkung zeigen. Verstreut über eine große Fläche ist ihre Wirkung eher gering.

Was uns die Kraft des Kleinen lehrt

Unsere kleine Metapher – von Tropfen, die in einen Ozean oder auf einen Stein fallen – halten vier Lehren für uns bereit, die ich die Kunst des Kleinen nenne (nur noch entfernt angelehnt an die Jedi-Kampftechnik).

1. Ein Mensch kann etwas bewirken. Überlass dich nicht dem Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Du mußt nicht berühmt oder mächtig sein, um Einfluss zu haben. Du kannst einen Unterschied machen, du kannst Dinge verändern – wenn du dich auf die Kunst des Kleinen konzentrierst.

2. Konzentriere deine Bemühungen auf immer kleinere Bereiche. Wenn deine Anstrengungen über einen großen Bereich verstreut sind, werden sie wenig bewirken. Also fokussiere auf kleinere Bereiche, und deine Bemühungen sind viel mehr spürbar. Es mag einige Zeit brauchen bis sich Wandel einstellt, aber halte den Fokus klein.

3. Versuche einen Bereich zu finden, der auf einen Kipppunkt wirkt. Du wirst die größte Wirkung erzielen, wenn du etwas verändern kannst, dass aus sich selbst heraus weitere Veränderungen hervorbringt – der Stein, der den Felssturz verursacht. Solch einen Kraftpunkt zu finden ist keine einfache Sache, diesen Punkt, der alles andere verändern wird. Es braucht Übung und Erfahrung und Unnachgiebigkeit, doch er kann gefunden werden.

4. Versuche nicht, den Ozean zu besiegen. Du wirst verlieren. Konzentriere dich stattdessen auf kleine Veränderungen, die ihren Weg in die Welt finden.

Die Kunst des Kleinen erlernen

Die Wirksamkeit dieses Weges kannst du nur kennenlernen, wenn du ihn praktisch erlebst – das ist nichts, was sich dir instinktiv erschließt. Willst du den Klimawandel bekämpfen? Das ist etwas, das zu groß ist, um von einem Menschen verändert werden zu können. Konzentriere dich stattdessen auf etwas Kleineres. Wandle dein Verhalten in kleinen Schritten, unterstütze deine Kinder auf dem Weg des Wandels, unterstütze andere Familienmitglieder und Freunde sich zu verändern. Und lehre sie, wie sie wiederum anderen helfen können, sich zu wandeln. Beginne auf kleinen Pfaden, helfe anderen, tue kleine gute Taten und schau dir an, welche Auswirkungen diese Dinge haben.
Unterschätze niemals die Macht eines Lächelns, dass du im Gesicht eines anderen hervorgerufen hast. Dieses Lächeln verändert möglicherweise den ganzen Tag dieses Menschen, und er oder sie mag in Folge etwas Großartiges tun, dass wiederum tausenden von Menschen hilft. Und alles nur, weil du etwas Kleines getan hast, das ein Lächeln auf seinem oder ihrem Gesicht hervorgezaubert hat.

Das klingt abgedroschen und ein bisschen kitschig, doch es wirkt. Kleine Dinge können große Wirkung haben. Mit der Zeit wirst du lernen, deinen Einsatz effektiver zu fokussieren, aber am Anfang ist das nicht wichtig. Worum es geht, ist, dass du lernst, auf immer kleinere Dinge zu fokussieren und lernst, ausdauernd zu sein.
Kleine Dinge können die Welt verändern.

Diesen Artikel veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmigung von www.52wege.de. Der Beitrag wurde erstmals auf seiner Website zenhabits.net veröffentlicht. Sein täglicher (englischsprachiger) Newsletter bietet eine Vielzahl von wertvollen Anregungen. Übersetzung: Dirk Henn.

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2 Kommentare zu “Kleine Dinge können die Welt verändern
  1. Littlesepai sagt:

    Das ist natürlich nichts Neues. Jeder kennt das aus dem Alltag. Wir vergessen es nur manchmal. Diese Thematik steht aber auch im Gegensatz zu manch anderen Weisheiten, wie zum Beispiel : Wenn du große Träume verwirklichen willst, mußt du dir auch hohe Ziele stecken.

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