Die Kartoffelbewegung in Griechenland

Foto. H.D.Volz  / pixelio.de

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Die Griechen gehen in der Krise neue Wege des Direktvertriebes von Lebensmitteln. Angefangen hat die „Kartoffel-Bewegung“ vor zwei Jahren  im Norden des Landes. Bauern aus Nevrokopi, einer Kleinstadt in Ostmakedonien, die für ihre guten Kartoffeln berühmt ist, fuhren mit ihren Treckern in die Großstadt Thessaloniki und verschenkten dort Kartoffeln an die Bevölkerung. Mit der Aktion wollten sie gegen die niedrigen Erzeugerpreise protestieren. Das war der zündende Funke. Wenig später begann im nordgriechischen Katerini eine Bürgerinitiative, den Direkteinkauf per Internet zu organisieren.

 

Inzwischen greifen immer mehr Städte und Gemeinden in ganz Griechenland die Idee auf, sie sammeln in den Rathäusern oder per Internet Bestellungen ihrer Einwohner und holen dann Angebote von Erzeugern ein. Die Kartoffelproduzenten aus dem Anbaugebiet von Nevrokopi setzten z.B. auf diese Weise innerhalb einiger Wochen 15.000 bis 17.000 Tonnen Kartoffeln ab. Das Geschäft lohnt sich für beide Seiten, die Erzeuger und die Endverbraucher: die Bauern bekommen mehr Geld für ihre Produkte, und die Kunden zahlen weniger.

 

In die Röhre gucken die Zwischenhändler, die bisher astronomische Gewinne einstrichen. Der Preis für ein Kilo Kartoffeln in einem Supermarkt verdreifachte sich damit für den Endverbraucher. Inzwischen hat sich Die „Kartoffelbewegung“ auf andere landwirtschaftliche Produkte aus, wie Bohnen, Reis, Olivenöl und zu Ostern sogar für Lammfleisch ausgedehnt. Auch diese Produkte werden zu niedrigen Preisen ohne Zwischenhändler angeboten – toll.

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